• 27.08.2010 16:20

  • von Stefan Ziegler

Haug rechnet mit Qualifikation im Nassen

Mercedes-Sportchef Norbert Haug über das Kräfteverhältnis in Spa, die Eindrücke aus den Freien Trainings und die düstere Wetterprognose

(Motorsport-Total.com/Sky) - Zum Auftakt des ersten Rennevents nach der Sommerpause wurde der Formel-1-Zirkus von typischem Ardennen-Wetter heimgesucht: Sowohl im ersten als auch im zweiten Freien Training von Spa-Francorchamps mussten die Rennställe zumeist Regenreifen bemühen. Entsprechend schwierig ist es am Freitagnachmittag, eine Hackordnung aus den Formel-1-Ergebnislisten herauszulesen.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher und Mercedes landeten am Freitag im Formel-1-Mittelfeld

Zusätzlich erschwert wird diese Aufgabe dadurch, dass die Fahrer in der zweiten 90-minütigen Einheit des Tages noch einige Runden auf Slicks zurücklegen konnten. Wie sich das Kräfteverhältnis in Belgien also im Augenblick darstellt, "weiß niemand ganz genau", betont Mercedes-Sportchef Norbert Haug. Der Deutsche hat allerdings speziell die "üblichen Verdächtigen" auf der Rechnung.#w1#

Force India überrascht zum Trainingsauftakt

"Red Bull ist sicherlich stärker, als es am Freitag den Anschein hatte. Force India wird sicherlich auch stark sein", vermutet Haug. "Adrian Sutil macht einen guten Job - mit ihm ist zu rechnen. Force India stand hier im vergangenen Jahr auf der Pole-Position, insofern kann man einige Überraschungen erwarten. Ferrari wird gut sein und auch McLaren - speziell mit Lewis Hamilton", meint Haug.

"Adrian Sutil macht einen guten Job - mit ihm ist zu rechnen." Norbert Haug

Und in welcher Region wird sich das Mercedes-Werksteam einordnen? Angesichts der Genannten Top-10-Kandidaten könnte es für die Silberpfeile in der Spitzengruppe durchaus eng werden, wie der Sportchef betont. "Wir versuchen trotzdem, in dieser Region mit dabei zu sein", kündigt Haug an und kommt auf die Leistung seiner beiden Mercedes-Fahrer am Freitag von Belgien zu sprechen.

Michael Schumacher und Nico Rosberg hatten den ersten Tag auf den Positionen zwölf und 13 beschlossen und wiesen unterm Strich rund 1,3 Sekunden Abstand auf die Topzeit auf. Damit ist Haug durchaus zufrieden, schließlich konnten die Silbernen einige Neuerungen ausprobieren. "Ich denke, wir konnten Fortschritte mit dem F-Schacht und dem Unterboden machen", erklärt Haug.¿pbvin|512|3048|belgien|0|1pb¿

Mercedes: Mit neuem F-Schacht in die Top 10?

"Der F-Schacht wurde überarbeitet. Wir haben ein anderes System als die Konkurrenz, was man auch erkennen kann, denn bei uns führt keine Röhre zum Heckflügel. Der Unterboden sollte auch etwas besser funktionieren, aber vielleicht erfahren wir am Samstag mehr darüber", so der Mercedes-Sportchef. Dann könnte der Himmel allerdings einmal mehr seine Schleusen über den Ardennen öffnen.

"Ich vermute, am Samstag wird es wieder nass sein." Norbert Haug

Haug rechnet mit Regen in der Qualifikation: "Ich vermute, am Samstag wird es wieder nass sein. Dass es im zweiten Freien Training nicht nass war, hat der Vorhersage aber schon einmal widersprochen", gibt der Deutsche zu Protokoll und fügt hinzu: "Es ist etwas schwierig, sich ein Bild zu machen. Im Regen ist es nämlich ein bisschen eine Lotterie." Wer hat in Spa also die besten Karten?

"Wer den besten Abtrieb hat, sieht wohl am besten aus", erklärt Haug. "Ich glaube nicht, dass sich die Hackordnung groß verändert hat. Ich glaube auch nicht, dass wir nun einen großen Sprung nach vorne machen", hält der Mercedes-Sportchef fest und peilt mit beiden Autos die Top 10 an - ein solches Ergebnis ist das Ziel von Silber. "Das kann ich im Augenblick aber noch nicht garantieren."