• 04.07.2013 15:33

  • von Timo Pape

Haug nimmt Pirelli in Schutz

Viele dreschen seit Saisonstart auf Pirelli ein, irgendwie scheint jedes größere Thema in der Formel 1 mit dem Reifenhersteller zusammenzuhängen - nicht für Norbert Haug

(Motorsport-Total.com) - Norbert Haug hat zwar offiziell nicht mehr viel zu sagen in der Formel 1, zu Wort meldet er sich aber dennoch: Gegenüber 'Bild' nimmt er Reifenhersteller Pirelli in Schutz und gibt zu bedenken, dass es in der Königsklasse momentan nur schwer möglich sei, es allen recht zu machen. Den ursprünglichen Auftrag habe Pirelli eigentlich erfüllt: "Man muss Pirelli verteidigen. Sie sollten Reifen bauen, die schneller abbauen. Das haben sie getan."

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Pirelli wird für Norbert Haug teilweise zu Unrecht zum Sündenbock gemacht Zoom

"Und als es Probleme gab und sie neue Reifen bringen wollten, haben sich die Rennställe gegenseitig blockiert", erinnert Haug. Nach langen Diskussionen über neue Reifen hatten die Italiener eigentlich entschieden, dem Wunsch einiger Teams und der Medien nachzukommen, und boten eine neue Gummimischung an. Die wurde dann jedoch von einigen Teams abgelehnt, die daraus Nachteile für sich selbst fürchteten. "Die aktuelle Formel 1 ist unregierbar. Einer schert immer aus, weil er einen Vorteil für sich sieht", konstatiert der ehemalige Mercedes-Motorsportchef.

Der Reifenhersteller trage für ihn keine Schuld an der Misere: "Pirelli hatte Verbesserungen, stand aber mit gefesselten Händen da und konnte nicht handeln." Wenn es allerdings um die Sicherheit gehe, dürfe es keine Kompromisse geben, stellt Haug klar: "Das haben alle gerade noch rechtzeitig erkannt." Auf dem Nürburgring fürchtet er deshalb keine weiteren explodierenden Reifen: "Das Problem wird kurzfristig lösbar sein."