• 16.11.2007 21:57

  • von Fabian Hust

Hamilton über Ausgang der Berufung nicht enttäuscht

McLaren-Mercedes reagierte in einer Pressemitteilung auf das Urteil des Berufungsgerichts und ließ Lewis Hamilton und Martin Whitmarsh zu Wort kommen

(Motorsport-Total.com) - Das McLaren-Mercedes-Team erfuhr nach dem Ende der Formel-1-Saison 2007 noch einmal eine Niederlage am "grünen Tisch" - auch wenn man offiziell nicht von einer solchen spricht.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton Kimi Räikkönen

Lewis Hamilton gönnt Kimi Räikkönen den WM-Titel

Nach dem verlorenen Kampf um den WM-Titel auf der Strecke von Sao Paulo, als Lewis Hamilton und Fernando Alonso mit Titelchancen ins Rennen gegangen waren und gegen Außenseiter Kimi Räikkönen im Ferrari verloren, lehnte nun das Berufungsgericht der FIA am Freitag den Einspruch im Rahmen der "Benzin-Temperaturen-Affäre" als "unzulässig" ab.#w1#

Damit steht das Team, das im Rahmen der "Spionage-Affäre" vom Weltmotorsportrat des Automobilweltverbandes FIA vorzeitig aus dem Kampf um die Konstrukteursweltmeisterschaft gerissen worden und eine 100-Millionen-Dollar-Strafe zu zahlen hatte, somit auch ohne den Gewinn der Fahrerweltmeisterschaft da.

Das Team beteuerte in einer Pressemitteilung in Reaktion auf das Urteil erneut, dass das Ziel des Einspruchs nicht ein nachträglicher Titelgewinn gewesen sei: "So wie wir das vor dem Einspruch absolut klar gestellt hatten, ersuchte das Team die Klarstellung der Reglement-Unsicherheit, die durch eine Entscheidung der FIA-Rennleitung beim Großen Preis von Brasilien 2007 aufgetaucht ist." Die Frage ist nur: Warum stellte das Team der FIA diese Frage nicht auf dem kurzen Dienstweg?

McLaren-Rechtsanwalt Ian Mill forderte am Donnerstag in Paris die vier Richter des Berufungsgerichts dann auch dazu auf, Lewis Hamilton jene Punkte zu geben, die er durch die vor ihm platzierten Autos mit dem angeblich zu kühlen Benzins verlor. Damit wäre Hamilton nachträglich zum Weltmeister erklärt worden.

Das Berufungsgericht entschied sich, dass der Einspruch "unzulässig" ist, da man gegen die Entscheidung der Rennleitung protestierte und nicht gegen das Ergebnis des Rennens. In der Pressemitteilung zeigt sich McLaren-Mercedes darüber enttäuscht, schließlich habe FIA-Rennleiter Tony Scott Andrews den Einspruch akzeptiert, als er im Fahrerlager von Interlagos präsentiert wurde.

"Im Interesse der Reglement-Klärung und Konsistenz des Reglements legten wir Berufung ein", so McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh. "Wir haben den Text über die Entscheidung des Internationalen Berufungsgerichts der FIA noch nicht gesehen und hoffen, dass für Klärung gesorgt wird."

"Es ist wichtig hervorzuheben, dass die Untersuchung der FIA-Stewards beim Großen Preis von Brasilien nicht durch irgend eine Aktion von McLaren ausgelöst wurde, sondern durch einen Bericht, der vom Technischen Delegierten der FIA geschrieben und publik gemacht wurde, welcher die Aufmerksamkeit der FIA-Stewards auf etwas lenkte, das wir als klaren Verstoß gegen das Reglement seitens BMW Sauber und Williams ansahen."

"Unsere Berufung war lediglich ein logischer und verfahrensrechtlicher Schritt im Prozess, der durch den geschriebenen Bericht des Technischen Delegierten der FIA begonnen wurde. Wir hoffen, dass das Problem mit der Benzin-Temperatur kommendes Jahr in der Formel 1 nicht ungelöst bleibt, aber wir erwarten, dass wir mit der FIA und den Teams an der Klärung der Angelegenheit arbeiten, um zu verhindern, dass ähnliche Situationen wieder auftreten."

Lewis Hamilton meinte: "So wie ich das schon die ganze Zeit über gesagt habe, verdient es Kimi, die Fahrer-Weltmeisterschaft 2007 zu gewinnen, und weder ich noch irgendjemand bei McLaren-Mercedes hatte irgendeinen Wunsch, ihm diesen vor Gericht wegzuholen. Das war nicht der Zweck der Berufung des Teams."

"Ich freue mich auf die Saison 2008 und darauf, gegen Kimi und alle meine anderen Rivalen auf der Strecke Rennen zu fahren. Hoffentlich werde ich in der Lage sein, einen Platz besser zu sein als Rang zwei, den ich in der diesjährigen Fahrer-Weltmeisterschaft erzielt habe."

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