• 03.04.2008 19:15

Hamilton: "Ich will ein gutes Vorbild sein"

Lewis Hamilton im PK-Interview über die Chancen in Bahrain, die Folgen seiner Geschwindigkeitsüberschreitung im Winter und den Fall Max Mosley

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Lewis, du bist sicher derjenige, der seit dem letzten Rennen die schönste Zeit hatte. Erzähl uns, wie es war!"
Lewis Hamilton: "Wie willst du das wissen?"

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Ein gutes Vorbild für die Jugend: Formel-1-Youngster Lewis Hamilton

Frage: "Ich war schon zweimal auf Koh Samui..."
Hamilton: "Ach, wirklich? Nun, mein Trainer, ich und Adrian Sutil waren in Thailand. Wir sind ein bisschen gereist. Wir waren in Bangkog, Phuket und auf ein paar Inseln. Wir haben aber auch viel trainiert, was sehr cool war. Aber es macht einfach Spaß, wenn ein zweiter Fahrer beim Training dabei ist. Da packt einen der Ehrgeiz!"#w1#

Urlaub und Training gehen Hand in Hand

Frage: "Ist es schwierig, wenn man halb im Urlaub ist und halb im Training, dass man es nicht nur als Urlaub sieht?"
Hamilton: "Nicht wirklich, denn wir sind fast nie im Urlaub, weil wir immer wissen, dass wir trainieren müssen. Das gehört zu unseren Leben dazu, das genießen wir. Ich wache am Morgen auf und denke sofort ans Training - ganz unbewusst. Es war entspanntes Training, aber sehr effizientes."

Frage: "Wie hat euer Trainingsprogramm genau ausgesehen?"
Hamilton: "Wir sind viel in der Hitze gelaufen - das ist wegen der Temperaturen wie doppelte Arbeit. Viel Kayaking, Schwimmen. Ich bin keiner, der es mag, weit ins Meer hinaus zu schwimmen, aber ich habe diese Angst besiegt. was auch gut ist."

"Man sieht im Fernsehen immer, wie der Hai auftaucht und das frisst, was da an der Oberfläche schwimmt." Lewis Hamilton

Frage: "Hast du Angst davor, von einem Hai gefressen zu werden?"
Hamilton: "Die großen Weißen Haie mag ich jedenfalls nicht, das ist mal klar. Es ist einfach das Unbekannte, schätze ich, weil man nicht weiß, was unter einem ist. Ich tauche zum Beispiel sehr gerne, aber unter dem Wasser zu sein, das ist auch etwas ganz anderes. Man sieht im Fernsehen immer, wie der Hai auftaucht und das frisst, was da an der Oberfläche schwimmt. In diese Lage möchte ich nicht unbedingt kommen..."

Frage: "Habt ihr auch Tennis gespielt?"
Hamilton: "Ja, wir haben auch Tennis gespielt, Golf, Basketball und Beach-Volleyball. In all diesen Dingen bin ich besser geworden."

Frage: "Was sagst du zu dieser Strecke? Du warst vor Jahren mal mit der Formel 3 hier. Man hat hier nicht viele Anhaltspunkte als Fahrer. Ist das schwierig?"
Hamilton: "Das ist es. Bahrain ist eine dieser Strecken, die einem nicht besonders schnell vorkommen, weil keine Bäume an einem vorbeiziehen. Es gibt nur ein paar Bremstafeln, ein paar Brücken, aber abgesehen davon hat man keine Anhaltspunkte, wie schnell man unterwegs ist oder wo man bremsen muss. Einige der Bremszonen sind schwer einzusehen, aber es ist eine wirklich coole Strecke, die ich sehr mag. In den vergangenen Jahren ist es mir hier immer gut ergangen, speziell beim ersten Mal, als ich dachte, meine Karriere sei vorbei, aber dann zog ich ein Wunder aus dem Ärmel und Nico (Rosberg; Anm. d. Red.) und ich landeten gemeinsam auf dem Podium. Das Vorjahr war großartig, denn von hier an habe ich in der Weltmeisterschaft geführt. Nun möchte ich es noch besser machen. Ich denke, dass wir dazu in der Lage sind."

Frage: "Mit dem Sieg in Australien und dem Rückschlag in Malaysia habt ihr bisher gemischte Resultate. Mit welchem Gefühl kommst du hierher?"
Hamilton: "Ich denke, dass wir mit einem sehr guten Paket und nur einigen wenigen Problemen nach Malaysia gekommen sind. Da war die Rückversetzung in der Startaufstellung um fünf Positionen, aber auch das Problem beim Boxenstopp. Es war einfach nicht unser Wochenende. Aber die Pace war genauso gut wie die von Ferrari - vielleicht eine Spur langsamer, aber wir hätten auf das Podium fahren können. Das bringt Selbstvertrauen. Aus den Fehlern haben wir gelernt."

Keine Meinung zum Fall Max Mosley

Frage: "Hast du eine Meinung zum Fall Max Mosley?"
Hamilton: "Nichts, was ich hier kundtun möchte."

"Wir alle - vor allem junge Menschen - schauen zu jemandem auf, der uns den richtigen Weg zeigt." Lewis Hamilton

Frage: "Honda hat heute ausrichten lassen, dass es für hochrangige Persönlichkeiten im Sport und im Geschäft wichtig ist, dass sie höchste Verhaltensstandards einhalten, damit man ihnen mit Integrität und Respekt begegnen kann. Was hältst du von dieser Stellungnahme und findest du, dass Max Mosley diesen Ansprüchen als Präsident der FIA noch gerecht wird?"
Hamilton: "Es geht um eine Vorbildfunktion. Wir alle - vor allem junge Menschen - schauen zu jemandem auf, der uns den richtigen Weg zeigt, und ein gutes Beispiel ist die beste Art und Weise dafür. Ich stimme dem Statement voll und ganz zu."

Frage: "Bist du überrascht über die plötzliche Verlegung eurer Garage ans Ende der Boxengasse und wie wird euch das beeinträchtigen?"
Hamilton: "Nein, ehrlich gesagt gefällt es mir da hinten. Wir sind aus dem Trubel raus und es ist näher am Boxeneingang, also finde ich das gar nicht so schlecht. Es macht keinen Unterschied."

Frage: "Du wurdest im Winter in Frankreich bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung erwischt. Stimmt es, dass du eingewilligt hast, deswegen eine Nachschulung zu besuchen?"
Hamilton: "Ja. Ich habe gesagt, dass ich alles tun werde, was notwendig ist, um zu helfen, um zu zeigen, dass ich die Verkehrsregeln unterstütze. Sie haben mich nicht gebeten, noch einmal zu kommen, aber ich habe angeboten, dass ich sie unterstützen könnte."

Frage: "Damit sagst du zwischen den Zeilen ja auch, dass es dir wichtig ist, ein gutes Vorbild zu sein..."
Hamilton: "Absolut. Jeder macht mal einen Fehler. Ich bin jung und es gehört zu meinem Leben dazu, dass ich ein Vorbild für viele Kids bin. Da ist es mir sehr wichtig, ein gutes Vorbild zu sein. Daher ist das eine Sache, für die ich gerne etwas tue."