• 24.04.2008 17:49

Hamilton: "Ich bin guter Dinge"

Lewis Hamilton hat die jüngsten Enttäuschungen hinter sich gelassen und möchte sich in Barcelona von seiner besten Seite präsentieren

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Lewis, wie bewertest du die Saison 2008 bisher?"
Lewis Hamilton: "Es war ein Auf und Ab, aber das ist in einer Saison ganz normal, damit rechnet man. Alle pushen hart und Ferrari und BMW sind genau wie wir sehr schnell. Es sieht nach einer spannenden Meisterschaft aus. Es sind noch viele Rennen zu fahren, aber ich bin guter Dinge und freue mich auf die nächsten Wochen."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton wirkte heute in Barcelona wieder relativ unbeschwert

Frage: "Fühlst du dich ein bisschen unter Druck?"
Hamilton: "Nicht wirklich. Der Druck kommt von mir selbst, weil ich für das Team eine gute Leistung bringen will. Es ist fast wie im Vorjahr, nur ein bisschen anders. Damals hat niemand etwas von mir erwartet, jetzt hingegen schon. Das kümmert mich aber nicht im Geringsten. Ich konzentriere mich nur auf meinen Job."#w1#

2007 als Maßstab

Frage: "Sollte man dich anhand des Vorjahres bewerten?"
Hamilton: "Ich weiß es nicht. Sicher messe ich mich selbst am Vorjahr, daher können das gerne auch andere tun."

Frage: "Hast du dich nach Bahrain auf den Grand Prix von Spanien anders vorbereitet?"
Hamilton: "Nein. Ich gehe alles genauso an, möchte aber klarerweise nicht den gleichen Fehler noch einmal machen. Ich fühle mich nach der Pause frisch, das ist wichtig. Ich habe ein gutes Gefühl."

"Wir haben einen guten Schritt gemacht." Lewis Hamilton

Frage: "Wie schätzt du die Verbesserungen an eurem Auto ein?"
Hamilton: "Wir haben einen guten Schritt gemacht. Man kann nicht abschätzen, wie groß der Schritt im Vergleich zu allen anderen ist, weil beim Test auch mit Slicks gefahren wurde und manche viel schneller waren als beim Barcelona-Test davor. Aus unserer Sicht war es aber einer der konstruktivsten Tests. Es war gut."

Frage: "Wie viel hast du über Bahrain nachgedacht?"
Hamilton: "Zu Beginn der ersten Woche dachte ich schon darüber nach und ich war auch enttäuscht, aber vor allem tat es mir für das Team leid. Wir hatten ein besseres Auto, aber ich habe das nicht umgesetzt. Aber das Team hat mich sehr gut unterstützt, genau wie meine Familie. Ich darf den Kopf nicht hängen lassen und habe dem Team gesagt, dass ich beim nächsten Mal einen besseren Job machen werde."

Frage: "Wie siehst du den Kampf zwischen euch, Ferrari und dem BMW Sauber F1 Team?"
Hamilton: "Es ist interessant. Vor Saisonbeginn haben wir geglaubt, dass es wie im Vorjahr ein Kampf Ferrari gegen McLaren werden würde, aber BMW hat genau wie der Rest des Feldes sehr gute Fortschritte gemacht. Im Qualifying sind die Abstände zwischen allen Autos geringer, was für die Zuschauer sicher spannender ist. Für uns macht es auch Spaß, weil da noch ein Gegner ist, den wir schlagen müssen."

Frage: "Waren deine Schwierigkeiten in Malaysia und Bahrain nach dem tollen Sieg in Australien durch das Setup bedingt?"
Hamilton: "In Malaysia war sicher das Setup das Problem, aber in Bahrain war Ferrari einfach extrem schnell. Vielleicht hatten sie durch den Wintertest dort einen Vorteil, aber sie hatten auch ein tolles Paket, während wir nicht das Beste aus unserem herausholen konnten."

Frage: "Ist das Fenster, in dem das Setup funktioniert, schmaler als im Vorjahr?"
Hamilton: "Nein, das ist immer sehr schmal. Am Freitag und im dritten Freien Training versucht man immer, es hinzubekommen und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Da ist es am besten, wenn man sofort die richtige Fährte findet, denn wenn man ein paar Schritte zurück macht, dann geht einem die Zeit aus und man muss mit dem leben, was man hat. Es ist wichtig, es hinzubekommen."

Frage: "Wird das Wochenende hier in Barcelona ein Indikator für den Rest der Saison?"
Hamilton: "Die Leute sagen das, aber ich stimme nicht unbedingt zu. Im Vorjahr waren wir und Ferrari hier sehr schnell, aber es ist von Strecke zu Strecke unterschiedlich."

Barcelona die beliebteste Teststrecke

"Wir testen hier viel, weil es dafür eine geeignete Strecke ist, weil das Wetter immer gut ist, aber die verschiedenen Rennstrecken unterscheiden sich doch stark voneinander. Das variiert. Ich freue mich aber, dass wir wieder in Europa fahren, näher an der Heimat, und Barcelona ist noch dazu eine der geschichtsträchtigsten Strecken am Kalender - und eine der besten!"

Frage: "Was wird deiner Meinung nach dieses Wochenende passieren?"
Hamilton: "Ich weiß auch nicht mehr als ihr! Ich denke, die drei Topteams werden schnell sein. Da hängt es davon ab, wer die beste Strategie hat, denn niemand weiß, wer das schnellste Auto hat. Beim Testen probierten alle etwas anderes aus - ich fuhr zum Beispiel nicht mit Slicks, BMW und Ferrari aber schon. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir ein gutes Paket haben. Ich bin bereit."

"Nach dem Rennen wusste ich ja sofort, was falsch gelaufen ist und wie ich es besser machen kann." Lewis Hamilton

Frage: "Welche Schlüsse hast du aus Bahrain gezogen?"
Hamilton: "Ich habe daraus gar keinen Schluss gezogen. Nach dem Rennen wusste ich ja sofort, was falsch gelaufen ist und wie ich es besser machen kann. Es ging in den nächsten Tagen nur darum, mit meiner schlechten Leistung klarzukommen, wieder zu trainieren und sicherzustellen, dass ich frisch hierher komme. Es ist immer das gleiche: Man muss das hinter sich lassen und stärker zurückkommen."

Frage: "Ist deine Situation in diesem Jahr wegen deiner Reputation anders? Spürst du als Nicht-Rookie mehr Druck?"
Hamilton: "Es ist schon ein bisschen anders als im Vorjahr, aber auf positive Art und Weise. Ich denke nicht, dass mich das ablenkt oder dass es mir die Arbeit schwieriger macht, denn ich will mehr denn je gewinnen. Das liegt an meiner Leidenschaft und Entschlossenheit."

Frage: "Glaubst du, dass du hier auf das Podium fahren musst?"
Hamilton: "Ich muss bei jedem Rennen auf das Podium fahren, so ist das nun einmal. Aber es ist an diesem Wochenende nicht wichtiger als an einem anderen. Es wäre freilich gut, einen guten Start in die nächsten Rennen zu erwischen."

Frage: "Hättest du lieber einen routinierteren Fahrer als Heikki Kovalainen an deiner Seite?"
Hamilton: "Nein. Ich lerne ziemlich viel von Heikki und er von mir. Ganz egal, mit welchem Fahrer man arbeitet, er bringt immer etwas ein. Heikki hat genauso viel Formel-1-Erfahrung wie ich, vielleicht durch das Testen ein bisschen mehr. Er hat aber neue Ideen und einen frischen Kopf und macht manches ein bisschen anders. Das ist bei jedem Fahrer so, daher kann man immer etwas lernen."