• 06.03.2005 11:12

Häkkinen sieht Räikkönen als "Schumi"-Herausforderer

Mika Häkkinen lobt seinen Landsmann und Nachfolger bei den "Silberpfeilen", Kimi Räikkönen, weiterhin in den höchsten Tönen

(Motorsport-Total.com/sid) - Der frühere Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen traut seinem Landsmann Kimi Räikkönen zu, Rekordchampion Michael Schumacher auf dem Weg zu seinem achten Titel zu stoppen: "Wenn sein Auto auf dem gleichen Niveau ist wie das von Michael, dann ist Kimi der Fahrer, der ihn schlagen kann", sagte der 36 Jahre alte Finne dem 'Sport-Informations-Dienst'.

Titel-Bild zur News: Mika Häkkinen und Kimi Räikkönen

Finnen unter sich: Mika Häkkinen sieht großes Potenzial in Kimi Räikkönen

Räikkönens größter Vorzug sei seine Konstanz: "Auch unter Druck macht er keine Fehler, das ist sehr wichtig", meinte Häkkinen. Beim Saisonauftakt in Melbourne kam Räikkönen beim Sieg von Fisichella allerdings nicht über Rang acht hinaus, nachdem er vor dem Start seinen Motor abgewürgt hatte und dem Feld aus der Boxengasse hinterherjagen musste.#w1#

Häkkinen will nicht mehr in die Formel 1 zurückkehren

Häkkinen - 1998 und 1999 der letzte Formel-1-Weltmeister vor Schumachers Triumphserie mit fünf Titeln in Folge - kehrt 2005 nach dreijähriger Pause auf die Rennstrecke zurück, allerdings als Mercedes-Werkspilot in der DTM und nicht mehr in der Formel 1: "Das ist definitiv vorbei."

An seinem Freund Räikkönen, seinem Nachfolger bei McLaren-Mercedes, imponiert Häkkinen vor allem dessen gradlinige Art: "Kimi ist ein sehr fairer Fahrer. Er kämpft hart, immer am Limit, aber ohne Berührungen", meinte er. "Andere Fahrer verstehen es nicht, in einigen Rennsituationen mal vom Gas zu gehen, um eine Kollision zu vermeiden."

Dass sich Räikkönen und sein neuer Teamkollege Juan-Pablo Montoya bei den "Silberpfeilen" schnell in die Haare bekommen werden, glaubt Häkkinen indes nicht: "Ich bin sicher, dass Kimi nicht die nächsten drei Jahre mit Montoya auf einer einsamen Insel verbringen will. Dafür würde er sich jemand anders aussuchen. Aber sie haben beide keine andere Wahl. Sie müssen zusammenarbeiten, wenn sie gute Ergebnisse erreichen wollen. Wenn sie das nicht schaffen, können beide verlieren", so der Finne.

"Heißblütiger Kolumbianer, kühler Finne": Vorteil?

Generell ist es nach Häkkinens Meinung aber eher förderlich, zwei Piloten mit unterschiedlichem Charakter zu haben, um ein Team voran zu bringen: "Ich denke, zwischen dem heißblütigen Kolumbianer und dem kühlen Finnen gibt es genug Unterschiede, dass sie gut zusammenarbeiten können."

Was die neuen Formel-1-Regeln betrifft, ist Häkkinen noch skeptisch: "Man muss abwarten. Es scheint ein bisschen konfus zu sein. Es wird schwierig zu beurteilen, wer der schnellste Fahrer ist, wenn die Zeiten der ersten und zweiten Qualifikation addiert werden", meinte er zum neuen Qualifikationsmodus. "Man musste etwas ändern, damit die Formel 1 wieder interessanter wird und nicht nur Michael Schumacher, sondern auch mal jemand anderes gewinnt. Und man hat versucht, die Formel 1 sicherer zu machen. Ich hoffe, dass sie das geschafft haben."