• 23.10.2016 10:54

  • von Dieter Rencken & Benjamin Horbelt

Haas-Team: Amerikanischer Fahrer (noch) kein Thema

Für Gene Haas wäre ein US-Fahrer erst auf lange Sicht realistisch - "Als neues Team ist es für uns wichtiger, dass wir erfahrene Fahrer an Bord haben"

(Motorsport-Total.com) - Das Haas-Team feiert an diesem Wochenende in Austin das Heimrennen der Formel 1 2016. Auf einen US-Fahrer müssen die Fans im Land der unbegrenzten Möglichkeiten bisher aber verzichten. Auch in den Augen von Renault Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul sei die Fahrernationalität zweitrangig und spiele daher in der weltweit tätigen Formel 1 nur eine Nebenrolle.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean, Gene Haas

Für Gene Haas (rechts) steht ein US-Fahrer nicht ganz oben auf der Liste Zoom

Ähnlich nüchtern sieht es Haas-Teambesitzer Gene Haas: "Ich habe diese Frage schon einige Male gehört und als wir anfingen, war das auch nicht wirklich wichtig. In einer globalen Weltwirtschaft, erst recht in den USA, nutzt du alle Quellen, um die besten Produkte und Mitarbeiter auszusuchen. Wenn wir uns unsere Mitarbeiter anschauen, die in Kannapolis arbeiten, sind das Leute aus Banburry in Großbritannien, wie auch aus Dallara. Wir haben Leute aus der ganzen Welt, das macht unser Formel-1-Team bei Haas aus."

Aktuell repräsentiert der Franzose Romain Grosjean sowie der Mexikaner Esteban Gutierrez den Haas-Rennstall. Mit Santino Ferrucci ist immerhin einer der beiden Testfahrer aus den USA, wenn auch ein recht seltener Gast in der Boxenanlage. "Natürlich wäre es schön, einen amerikanischen Fahrer zu haben", muss Haas zugeben. "Aber als neues und unerfahrenes Team ist es für uns wichtiger, dass wir zumindest erfahrene Fahrer an Bord haben. Wenn wir dann mehr Erfahrung gesammelt haben, können wir uns vielleicht auch wie einige andere Teams auf einen unerfahrenen Fahrer einlassen, da wir bis dahin unser Auto kennen."

Ähnlich wie Nico Rosberg bei Mercedes in Deutschland, könnte ein US-Fahrer bei Haas für Werbezwecke genutzt werden, was für Haas aber noch warten könne. "Vom Marketingaspekt her wäre so etwas natürlich ein Heimvorteil. Doch das steht bei uns nicht ganz oben auf der Agenda, da wir uns aktuell stärker darauf konzentrieren, in jeder Woche konkurrenzfähig zu sein, um gegen die anderen Teams mitzuhalten", verrät Haas die Planungen des US-Teams.


Fotostrecke: Formel-1-Strecken 2016: Austin