• 29.01.2014 20:22

  • von Dieter Rencken & Timo Pape

Gutierrez: "Die meisten Aerodynamikteile fehlen noch"

Sauber-Pilot Esteban Gutierrez weiß, dass an seinem Auto noch nicht allzu viel final ist, schwärmt jedoch von den neuen Fahreigenschaften im Vergleich zum Vorjahr

(Motorsport-Total.com) - Für Sauber und Esteban Gutierrez stand am zweiten Testtag in Jerez vor allem eines im Vordergrund: möglichst viele Kilometer abspulen. So möchte das Team aus Hinwil zu allererst die Zuverlässigkeit des neuen C33 in den Griff bekommen. Auf schnelle Rundenzeiten war man von vorn herein nicht aus, verrät Gutierrez, der am zweiten Testtag in Jerez zwar die zweitmeisten Runden absolvierte, aber nur Sechster von acht wurde: "Es fehlen immer noch viele Aerodynamikteile - die meisten sogar."

Titel-Bild zur News: Esteban Gutierrez

Esteban Gutierrez genießt die Fahreigenschaften seines neuen Autos Zoom

Als Standortbestimmung können die Probefahrten in der spanischen Provinz somit nicht dienen: "Generell kann man über das Auto und die Balance noch nicht wirklich sprechen. Wir testen momentan die ganzen Funktionen - den Motor oder das ERS zum Beispiel. Das ist auch viel Software-Arbeit - wie in einem großen Computer", erklärt der junge Mexikaner. Auch einen Unterschied ob des gestiegenen Gesamtgewichts des Autos spüre er noch nicht.

Auch die Reifen von Pirelli geben zum jetzigen Zeitpunkt noch keinerlei Aufschlüsse: "Ehrlich gesagt kann ich dazu noch nichts Präzises sagen. Ich war ziemlich lange auf einem harten Satz Reifen unterwegs und konnte noch nicht ans Limit gehen. Dann ging ich noch kurz auf die Medium-Reifen, musste aber direkt danach anhalten. Ganz generell scheinen sie stabil zu sein, wir sind aber noch sehr weit davon entfernt, über die Reifen sprechen zu können."

Während des zweiten Testtages hatte Sauber offensichtliche Probleme mit der Bremse, weshalb Gutierrez selbige auch nicht hart treten durfte und somit keine Pace aufbauen konnte. Der 22-Jährige bestätigt, dass es sich dabei um ein Problem an den hinteren Bremsen handelt, es besteht also ein Zusammenhang mit dem neuen ERS, das "generell noch nicht so konsistent" sei. Offenbar weiß das Team aber, wo es ansetzen muss: "Wir kennen das Problem und wissen mehr oder weniger, wie wir es lösen können. Aber zuerst müssen wir noch mehr Streckenzeit sammeln."

"Wir sind aber noch sehr weit davon entfernt, über die Reifen sprechen zu können." Esteban Gutierrez

Davon ab jubelt Gutierrez über die neuen Fahreigenschaften des C33: "Es ist nicht schwieriger, es macht einfach mehr Spaß. Wir haben nun mehr Power, ich genieße das, wie es sich im Auto anfühlt. Der Turbo ist echt interessant, ich mag ihn." Auch die Veränderungen im Getriebe machen sich bemerkbar: "Du hast mehr Spielraum. Du kannst entweder den zweiten Gang in einer langsamen Kurve nutzen oder auch den dritten. Du kannst früh schalten, und hast trotzdem die Power zur Verfügung", so der Sauber-Pilot.

"Es ist nicht schwieriger, es macht einfach mehr Spaß." Esteban Gutierrez

Mehr zu tun als 2013 habe man als Fahrer aber nicht: "Eigentlich muss ich sogar weniger machen als vergangenes Jahr. Ich habe keinen Knopf mehr für KERS, das läuft jetzt automatisch. Es kommt allerdings mehr auf die Strategie an. Du musst wissen, wofür jeder Knopf da ist, wie jedes System funktioniert, und wie du davon mit Blick auf die Strategie profitieren kannst. Das wird den Unterschied machen", glaubt Gutierrez. Repräsentativ sei Jerez aber trotz alledem nicht. "In Bahrain werden wir schon in einer viel besseren Form sein."


Testfahrten in Jerez