• 16.03.2012 13:09

  • von Roman Wittemeier

Guter Mercedes-Auftakt: Brawn bleibt zurückhaltend

Michael Schumacher fährt Bestzeit im zweiten Freien Training von Melbourne - Teamchef Ross Brawn macht keine großen Ansagen: "Besser als ganz hinten"

(Motorsport-Total.com) - Mercedes hat die Saison 2012 gut begonnen. Im ersten Freien Training am Freitag in Melbourne zeigten sich Michael Schumacher (Platz drei) und Nico Rosberg (Platz sechs) im Vorderfeld, am Nachmittag eroberte der Kerpener bei regnerischen Bedingungen sogar den Platz an der Sonne. Viele Fans rechnen nun schon mit Großtaten der Silberpfeile, allerdings hatte der Aufgalopp in Australien nur geringe Aussagekraft. Auch Teamchef Ross Brawn bleibt vorsichtig. "Vorne ist besser als ganz hinten", schmunzelt der Brite.

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Gute Laune beim Mercedes-Teamchef: Ross Brawn blickt positiv in die Zukunft

"Wir wissen einfach nicht, wer mit wieviel Benzin an Bord unterwegs war", erklärt Brawn nach dem ersten Tag in Australien. "Es gab heute nur kurze Momente mit halbwegs trockenen Bedingungen. Unsere Autos waren auf unterschiedlichen Programmen unterwegs, um im Hinblick auf morgen ein paar Informationen zu sammeln. Wir haben am Samstag nur noch eine Stunde Training vor dem Qualifying."

"Wir wissen noch zu wenig über das Verhalten der Reifen", meint der Mercedes-Teamchef. "Tests auf einer Barcelona-Strecke mit reichlich Gummi auf dem Asphalt haben bezüglich der Strategie und dem Umgang mit den Reifen nicht allzu viel Aussagekraft. In den wenigen trockenen Phasen am Freitag haben wir kurze Momentaufnahmen davon bekommen, wie es aussehen könnte."

Brawn ist dennoch anzumerken, dass Mercedes offensichtlich mit den bisherigen Ergebnissen zufrieden ist. "Wir sind viel besser in Form als im vergangenen Jahr. 2011 waren wir zu diesem Zeitpunkt nicht gut aufgestellt", schildert er. Im Vorjahr hatte Mercedes eine andere Strategie beim Bau des Autos und dessen Einsatz im Wintertest gewählt. 2012 ließ man die ersten Probefahrten in Jerez aus und kam erst zu den Tests in Barcelona mit dem neuen Wagen auf die Bahn.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Australien


"Im Vorjahr haben wir unser endgültiges Paket erst möglichst spät ausgepackt, was nicht ideal war. Wir hatten damals Probleme mit der Kühlung und einige Funktionsstörungen. Die Behebung dieser Probleme hat damals enorme Ressourcen in Anspruch genommen", beschreibt Brawn. Zu diesem Jahr habe man sich im Team verstärkt, die Effizienz verbessert und könne somit nun viel besser vorbereitet an die ersten Rennen des Jahres gehen.

"Bob Bell hat großen Anteil daran. Er war von Beginn an in die Entwicklung involviert. Er hat einen tollen Job in der Organisation gemacht, dafür gesorgt, dass die Zeitpläne eingehalten wurden und richtige Entscheidungen getroffen", lobt Brawn seinen neuen Mitstreiter. "Wir sind viel besser als vor zwölf Monaten. Wenn wir die Entwicklungsgeschwindigkeit halten können, dann bin ich für die Zukunft sehr optimistisch. Unser Auto funktioniert gut, die Kühlung passt und es reagiert auf grundlegende Dinge gut. Jetzt können wir uns ausschließlich auf die Performancearbeit konzentrieren."