• 29.04.2003 12:50

  • von Marco Helgert

Großer Preis von Spanien: McLaren-Vorschau

Das McLaren-Team kommt nach Testfahrten gut vorbereitet und mit fast 20 Punkten Vorsprung auf Ferrari nach Spanien

(Motorsport-Total.com) - Der Start von McLaren-Mercedes in die Saison 2003 hat viele überrascht. Nach vier Rennen führt die britisch-deutsche Allianz mit fast 20 Punkten Vorsprung die Konstrukteurswertung vor Ferrari an. In Spanien wird man erstmals mit dem neuen Ferrari F2003-GA konfrontiert werden, mit dem Ferrari den Rückstand auf McLaren-Mercedes wieder aufzuholen gedenkt.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

McLaren-Mercedes möchte die Erfolgsserie in Spanien fortsetzen

Kimi Räikkönen, der auch in Spanien als WM-Führender antreten wird, freut sich auf das bevorstehende Rennen: "Ich freue mich auf den spanischen Grand Prix, ich mag es auf dem Kurs zu fahren, und es ist in gutes Gefühl, das fünfte Rennen als Meisterschaftsführender anzugehen", so der junge Finne.

"Der Circuit de Catalunya bietet einige Überholmöglichkeiten, die wichtigste ist wohl am Ende der langen Geraden. Man saugt sich im Windschatten an und überholt dann beim Anbremsen der ersten Kurve", erklärte Räikkönen. "Zu Beginn des Rennens hat die recht enge erste Kurve einen Tunneleffekt, wodurch man häufig Zwischenfälle erleben kann."

Doch dies ist nicht die einzige schwierige Stelle auf der Strecke: "Eine andere Sektion, in der es oft zu Zwischenfällen kommt, ist die verzwickte letzte Kurve, die entweder zurück auf die Hauptgeraden oder in die Boxen führt. In den letzten Jahren kam es hier immer wieder zu vereinzelten Unfällen."

"McLaren-Mercedes stand bei vier der letzten fünf Spanien-Grand-Prix auf dem Treppchen, und auch wenn mein eigener Rekord nicht so gut ist, so versuche ich ihn in diesem Jahr zu verbessern", schloss Räikkönen ab. Der Finne fiel im letzten Jahr mit einem gebrochenen Heckflügel aus, im Jahr zuvor wurde er im Sauber nur Achter.

Der Circuit de Catalunya ist eine Herausforderung

"Beim Spanien-Grand-Prix kehren wir auf eine Strecke zurück, die im Gegensatz zu Imola und Interlagos wieder im Uhrzeigersinn gefahren wird", begann David Coulthard. "Dennoch ist der Circuit de Catalunya körperlich sehr herausfordernd. Dies kommt hauptsächlich durch die vielen schnellen Kurven, die während einer Runde viel Kraft auf den Körper ausüben."

"Der Kurs wurde Anfang der neunziger Jahre für die Formel 1 gebaut und ist daher eine sehr technische Strecke, die viele verschiedene Herausforderungen bietet", fuhr der Schotte fort. "Dazu zählen die lang gezogenen Kurven, ein paar langsamere und engere Ecken und eine Gerade, die eine Meile lang ist."

"Es gab viele gute Rennen in Barcelona", erinnerte sich Coulthard. "Die Leute reden noch immer über den Kampf auf der langen Geraden zwischen Senna und Mansell 1991. Heute liegt es wohl eher an den vielen Testfahrten, die auf dieser Strecke ausgetragen werden."

McLaren-Mercedes ist gut für Spanien vorbereitet

"Zusammen mit vielen anderen Teams, führte auch McLaren-Mercedes viele Testfahrten auf dem Circuit de Catalunya durch", hielt McLarens Geschäftsführer Martin Whitmarsh fest. "Daher erreichen wir den Spanien-Grand-Prix gut vorbereitet, um das Setup bereits zu Beginn des Wochenendes optimieren zu können."

"In diesem Jahr ist dies besonders wichtig, da durch den geänderten Zeitplan weniger Zeit auf Strecke zur Verfügung steht", fuhr der Brite fort. "Der Spanien-Grand-Prix war in der Vergangenheit einer der erfolgreichsten für McLaren. Am besten zeigt das die Tatsache, dass das Team seit dem Debüt des Rennens 1968 nur vier Mal nicht in die Punkte kam."

"Wir haben letzte Woche in Mugello einen erfolgreichen Test mit Kimi, Alex Wurz und Pedro de la Rosa durchgeführt", erklärte Whitmarsh die Vorbereitungen. "Auch wenn unsere Konzentration auf der Fertigstellung des MP4-18 liegt, so werden wir weiterhin den MP4-17D verbessern. Es gibt keine endgültige Zufriedenheit mit diesem Auto, wir stehen nicht still."

Starke Konkurrenz von zumindest drei Teams

"Nach einem erfolgreichen ersten Viertel der Saison, ist es das Ziel des Teams für den kommenden Spanien-Grand-Prix, die eingeschlagene Richtung beizubehalten", so Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Der Kurs in Barcelona erlebt die meisten Testfahrten in einem Jahr, daher ist er dem Team wohl bekannt."

"Als Vorbereitung fuhren Kimi, Alex Wurz und Pedro de la Rosa Testfahrten in Mugello, der ähnlich wie Barcelona ein sehr fordernder und selektiver Kurs für das Chassis, den Motor und die Reifen ist", fuhr der Schwabe fort. "Von Dienstag bis Donnerstag legten die drei Fahrer 2.000 Testkilometer zurück."

"Ich erwarte starke Konkurrenz von zumindest drei Teams ? der Grand Prix wird daher sehr herausfordernd werden", erklärte Haug weiter. "Die Streckenbedingungen können sich in Montmelo sehr schnell ändern, und nur Teams, die mit diesen Umständen zurechtkommen, können dort gewinnen."