Große Schwankung hinter Red Bull: Formel-1-Teams rätseln

Während Red Bull an der Spitze davonfährt, ändert sich die Position des ersten Verfolgers ständig: Fahrer und Teams suchen nach Gründen

(Motorsport-Total.com) - Während Red Bull bei jedem Formel-1-Rennen einsam an der Spitze fährt, gibt es dahinter eine große Fluktuation im Kampf um die Plätze dahinter, die die Teams etwas überrascht zurücklässt. Auch der Abstand zu Red Bull selbst ändert sich von Strecke zu Strecke.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton (Mercedes W14) vor Lance Stroll (Aston Martin AMR23) beim Formel-1-Rennen in Österreich 2023

Mercedes und Aston Martin gehören zu den Enttäuschungen in Spielberg Zoom

In Kanada hatte Max Verstappen mit 9,5 Sekunden den geringsten Vorsprung der gesamten Saison (abgesehen vom Safety-Car-Ende in Australien). Der Niederländer gewann vor Aston Martins Fernando Alonso, der in Spanien zuvor aber nicht konkurrenzfähig war. Da war Mercedes der engste Verfolger.

Am Red-Bull-Ring am vergangenen Wochenende war es plötzlich Ferrari, die am nächsten an Verstappen dran waren. Dort betrug der Vorsprung des Weltmeisters aber wieder mehr als 24 Sekunden, bevor er zwei Runden vor Schluss noch einen Boxenstopp einlegte.

Warum sich das Kräfteverhältnis so stark ändert, konnte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, dessen Team in Spielberg nur Siebter und Achter wurde, nach dem Rennen in Österreich auch nicht erklären. "Der einzige stabile Faktor ist Max, denn selbst bei Red Bull hat Sergio [Perez] diese Schwankungen, was nicht leicht zu verstehen ist", sagt er.

Auch Alonso ist etwas verwundert, warum Aston Martin in Spielberg plötzlich chancenlos war, auch wenn die deutlich andere Streckencharakteristik zu Montreal eine Erklärung liefern könnte. "Wir waren zweifellos langsamer als in Montreal", sagt er. "Auch in Spanien waren wir etwas von der Pace weg. Das würden wir gerne verstehen. Jeder würde das gerne verstehen."

"Ich denke, in Spanien war Mercedes eindeutig das zweitschnellste Team und sie haben Red Bull in gewisser Weise herausgefordert, und sie sind Red Bull viel näher gekommen", sagt der Spanier. "In Kanada war Aston Martin das zweitschnellste Team, und wir haben Max in gewisser Weise herausgefordert. Und in Österreich war es dann Ferrari."

"In den letzten Rennen haben wir sehr unterschiedliche Ergebnisse für Mercedes, Ferrari und Aston gesehen, und wir müssen das natürlich verstehen, um diese Schwächen und schlechten Wochenenden zu vermeiden", so Alonso. "Aber im Moment haben wir noch keine klare Antwort. Ich denke, es ist streckenspezifisch. Es ist etwas, das wir noch untersuchen."

Russells Faktoren: Reifen und Fahrhöhe

Auch George Russell hat die großen Schwünge von Woche zu Woche erkannt - selbst von Red Bull zu einem gewissen Grad: "Sie haben Wochen, in denen sie 40 Sekunden Vorsprung haben, und dann wieder Wochen, in denen sie nur 15 bis 20 Prozent Vorsprung haben. Sie haben also immer noch Schwankungen", sagt er.

Für Russell fällt dabei eine große Rolle den Reifen zu: "Die Reifen sind ziemlich sensibel und echt schwierig in das richtige Fenster zu bekommen", sagt er. "Aber ich bin zuversichtlich, dass es für uns ein besseres Wochenende wird als das letzte."


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Russell erklärt auch, dass die Kompromisse bei der idealen Fahrhöhe mit Ground-Effect-Autos ein weiterer Grund dafür sein könnten, dass es für die Teams schwierig ist, die Form auf verschiedenen Strecken zu reproduzieren, da "man das Auto nicht für jeden Kurventyp in das richtige Fenster bekommen kann".

Er sagt: Wenn die Teams ihre Autos in verschiedenen Fenstern für Fahrhöhen entwickeln, dann könne man auf verschiedenen Strecken nur eingeschränkt etwas tun. "Vielleicht ist das ein Grund für die Schwankungen. Wir haben noch keine Antwort auf die Frage, warum das so ist", so der Brite.

"Wir konzentrieren uns nur auf uns selbst und versuchen, unser Auto im Laufe der Saison schneller zu machen. Aber ja, es ist eine Herausforderung."

Verstappen: Set-up-Fenster macht viel aus

Max Verstappen meint: "Manchmal hängt es auch ein bisschen vom Streckenlayout ab", während er erklärt, dass der Abstand von Red Bull zum Feld eher davon abhängt, ob das Set-up-Fenster stimmt oder nicht - etwas, das auch Aston, Ferrari und Mercedes einschränken könnte.

"Und wenn man ein sehr schwieriges Wochenende mit Regen hat, und dann ist es sonnig, es trocknet ab, und man hat nicht viele Informationen", fügt Verstappen hinzu, "dann ist es manchmal ein wenig Glückssache."


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"Manchmal sind die Ergebnisse also ein bisschen irreführend, was den Abstand angeht. Denn manchmal erwischt man die Abstimmung ein bisschen besser als an anderen Wochenenden", so der Niederländer.

"Wahrscheinlich waren wir in Österreich in einem guten Fenster, andere Teams vielleicht nicht so sehr, und dann ist der Abstand ein bisschen größer. In Montreal war es ziemlich knapp. Aber dort waren wir dann ein bisschen daneben."

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