• 11.05.2012 18:54

  • von Dieter Rencken

Grosjean: "Für die Hinterreifen wird es hart"

Der Lotus-Pilot hält es nur mit einem hervorragenden Auto für möglich, den dritten Qualifikationsabschnitt auf der harten Mischung zu erreichen

(Motorsport-Total.com) - Auf Romain Grosjean lastet an diesem Wochenende großer Erwartungsdruck. Nach dem ersten Podium seiner Karriere in Bahrain und den mit großen Ankündigungen einhergegangenen starken Leistungen von Lotus erwartet die Öffentlichkeit von dem Franzosen weitere Topleistungen. Im Interview spricht Grosjean über seinen Eindruck von den Pirelli-Mischungen und seinen Weg zurück in die Formel 1.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Hat gut lachen: Grosjean lebt in der Formel 1 seinen Traum zum zweiten Mal

Frage: "Romain, wie war dein Tag?"
Romain Grosjean: "Alles in Ordnung. Am Vormittag haben viele Teams lange in der Box abgewartet, was für einen Fahrer ziemlich frustrierend ist. Aber so ist das eben im ersten Freien Training. Der Nachmittag war dann sehr gut. Wir haben beide Reifenmischungen getestet und das Auto scheint auf beide gut zu reagieren."

"Wir müssen jetzt die Analyse des Datenmaterials abwarten, um zu sehen, wo wir uns im Hinblick auf Samstag verbessern können. Das Rennen wird lang und der Verschleiß wird wieder ein Schlüsselthema sein. Er ist sehr hoch und insbesondere für die Hinterreifen wird es hart."

Frage: "Ist der Unterschied von Soft und Hard zu groß - in Anbetracht der Hitze?"
Grosjean: "Das denke ich nicht. Wenn es die Absicht war, einen großen Unterschied und damit eine neue Strategie herbeizuführen, ist das der Schlüssel. Wir haben gesehen, dass der Verschleiß bei den harten Reifen um einiges niedriger ist als bei den weichen. Das ist das große Fragezeichen für die Strategie. Wenn wir mit der harten Mischung in den zweiten Qualifikationsabschnitt kommen wollen, brauchen wir ein sehr gutes Auto."

Reifen gestatten keine Fehler im Qualifying
Frage: "Wie groß wird der Unterschied bei den Rundenzeiten sein?"
Grosjean: "Das wird vom Team abhängen. Vielleicht 1,5 Sekunden? Nein, ich denke nicht, dass es so viel sein wird. Vielleicht eine Sekunde."

Frage: "Könnte es deswegen ein anderes Kräfteverhältnis im Qualifying geben?"
Grosjean: "Es erlaubt dir nicht, in Q1, Q2 oder Q3 irgendwelche Fehler zu machen, wenn du jeweils nur einen Satz weiche Reifen verbrauchen willst. Das war bei mir in China der Fall, als in im dritten Abschnitt keine frischen Reifen mehr zur Verfügung hatte."


Fotos: Romain Grosjean, Großer Preis von Spanien


Frage: "Du hast immer an dein Formel-1-Comeback geglaubt. Wie schwierig war es, einige Schritte zurückzugehen und neuen Anlauf zu nehmen?"
Grosjean: "Ich habe immer daran geglaubt, zurückkehren zu können. Ich habe an meinen Traum geglaubt und alles versucht, um ihn wahr werden zu lassen. Auch in der Zwischenzeit gab es wunderbare Momente: Die Eisrennen in der Trophy Andros zum Beispiel. Ein tolles Team und eine tolle Zeit. Dann bin ich GT-Autos gefahren und habe die 24 Stunden von Le Mans bestritten. Das ist ein riesiges Rennen. Es gab also auch gute Erfahrungen. Nichtsdestotrotz habe ich die Formel 1 vermisst, wo ich immer hin wollte."