• 29.01.2014 15:05

  • von Timo Pape

Green: "Das Heck ist unsere neue Spielwiese"

Andrew Green, Technikchef bei Force India, erklärt, dass die schmaleren Frontflügel kein großes Problem für die Ingenieure darstellen - wohl aber das neue Hinterteil

(Motorsport-Total.com) - Viel wurde bereits über die neuen Aerodynamikregeln gesprochen, an die sich die Entwickler der aktuellen Formel-1-Boliden in den vergangenen Monaten zu halten hatten. Fest steht: Die Autos der Saison 2014 werden über weniger Anpressdruck verfügen - Driftmanöver in der Königsklasse dürften also wieder häufiger werden. Allerdings stand bei besagten Diskussionen zumeist der neue Frontflügel im Mittelpunkt, der in diesem Jahr ein ganzes Stück schmaler geworden ist.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Die Frontflügel der Saison 2014 dürfen nur noch 165 cm breit sein Zoom

Force-India-Technikchef Andrew Green sieht die Schwierigkeiten aber nicht an der Front: "Wir haben vorne kein Problem mit dem Abtrieb. Nur hinten. Vorne können wir auf alles reagieren, was wir hinten dazu kriegen", erklärt er gegenüber 'auto motor und sport'. Eine weitere Verkleinerung der Front, um das Heck zu stabilisieren, würde somit keinen Sinn ergeben: "Ein schmalerer Frontflügel würde es noch schwerer machen, die Luft um die Vorderräder herumzukriegen", erklärt Green.

Demnach müsste Force India seine gesamte Aerodynamikphilosophie überdenken und die Luft wieder innerhalb der Vorderräder vorbeileiten. "Mit 165 Zentimetern (Breite des Frontflügels; Anm. d. Red.) ist es schon schwierig, aber es ist möglich." Die wahren Schwierigkeiten liegen am Heck der neuen Autos: "Der Flügel oben hat weniger Fläche, der unten fehlt ganz. Das hat auch Auswirkungen auf den Diffusor. Es ist ziemlich schwierig, dort mehr Abtrieb herauszuholen, ohne dass dieser Anpressdruck instabil wird", erklärt der Brite.

Green geht deshalb davon aus, dass die Fans in diesem Jahr etliche verschiedene Heckflügelformen zu Gesicht bekommen werden. "Jeder wird schauen, wo die Grenze zur Instabilität liegt. Das Heck ist unsere neue Spielwiese", meint der Force-India-Ingenieur. Denn zudem werden auch noch die hinteren Bremsbelüftungen eine große Rolle spielen, ist er sich sicher: "Wir werden sie noch mehr dazu nutzen, Abtrieb im Heck zu generieren." Zunächst muss die Aerodynamik aber wohl erst einmal warten, denn derzeit stehen andere wichtige Komponenten wie der neue Motor im Mittelpunkt.


Testfahrten in Jerez