Glock: "Die Möglichkeiten sind vorhanden"
Timo Glock ist mit den Fortschritten seines Teams hoch zufrieden und rechnet mit weiteren Verbesserungen in den kommenden Wochen: Pat Symonds macht's
(Motorsport-Total.com) - Bei Marussia hat man endlich die Trendwende geschafft. Im vergangenen Jahr trennte man sich von Designer Nick Wirth, dessen CFD-Ansatz sich nicht gerade als goldener Weg in der Formel-1-Fahrzeugentwicklung entpuppt hatte. "Dies ist wieder ein CFD-Auto, aber eines von Richard Taylor und Pat Symonds. Wir haben es geschafft, die Erkenntnisse von CFD und die Realtität näher zusammenzuführen", sagt Timo Glock über die jüngsten Veränderungen.

© Marussia
Es geht endlich voran: Timo Glock blickt voller Zuversicht in die Zukunft
Der neue Marussia-Cosworth MR01 bietet den Fahrern eine deutlich bessere Basis: die Zuverlässigkeit stimmt, die Reaktionen auf Setupänderungen sind nachvollziehbar. "Die Reaktionen sind logischer. Im vergangenen Jahr mussten wir an unserem damaligen Auto manchmal Dinge verändern, die nicht logisch erschienen. Unser neues Auto reagiert auf alle kleinen Veränderungen und viel logischer", berichtet der Deutsche auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'.
"Es ist toll, dass unsere Verbesserungen in Sachen Aeroperformance ihre Wirkung zeigen. Wir haben hier neue Kleinigkeiten, die perfekt funktionieren. Das ist positiv und zeigt, dass wir im Zusammenspiel von CFD und Windkanal den richtigen Schritt gemacht haben", meint Glock. Seit Dezember nutzt Marussia den Windkanal von McLaren. Das Fahrzeug für 2012 war zu jenem Zeitpunkt per CFD fertig entworfen, aber die neuesten Updates entstehen nun im Windkanal.
"Wir lernen immer mehr über unser Auto und verstehen es besser. Dass wir nach nur 200 Testkilometern ein problemloses Rennwochenende in Australien absolvieren konnten, war schon eine tolle Sache. Leider konnten wir dort wegen der Wetterbedingungen nicht allzu viel austesten. Dennoch haben wir das Rennen auf Platz 14 beendet. Das ist für andere Teams auch nicht so einfach zu erreichen", blickt Glock auf den Auftakt zurück.
"Hier sind wir bisher ebenfalls ohne Probleme durch das Wochenende gekommen. Am Freitag hatten wir recht viel Zeit, um zu lernen, wie unser Auto auf verschiedene Setups reagiert. Wir haben zum Beispiel mit der Bodenfreieit experimentiert. Seit Melbourne haben wir den Abstand auf die Topteams und auch auf Caterham verkürzen können. Es läuft alles in die richtige Richtung. Hoffentlich hält unsere Lernkurve in gleicher Form weiter an und hoffentlich können wir unser Auto von Rennen zu Rennen verbessern", meint der gebürtige Odenwälder.
"Natürlich ist es leichter, große Fortschritte zu erzielen, wenn du vier Sekunden Rückstand hast. Wir sind ein kleines Team und müssen mal schauen, wie schnell wir entwickeln können", sagt er. "Die Basis stimmt erst einmal. Wir haben gute Leute bei uns und nach dem Wochenende in Melbourne sind alle hoch motiviert. Die Möglichkeiten sind vorhanden. Wir müssen hart arbeiten und mal schauen, was für uns drin ist."
"In diesem Jahr bin ich noch mehr motiviert", sagt Glock, der nach Podestplätzen mit Toyota nach seinem Wechsel zur neuen Formel-1-Mannschaft hinten landete. "Ich habe gemerkt, dass Neuzugänge wie Pat Symonds das Team einfach antreiben und voranbringen. Ich habe schon im ersten Gespräch mit Pat gemerkt, warum so jemand Weltmeisterschaften gewonnen hat. Ich freue mich ganz einfach auf die kommenden Wochen und die nächsten Rennen."
Das nächste Rennen steht bereits am morgigen Sonntag in Malaysia auf dem Plan. Im Qualifying hatte Glock leichte Probleme mit den weichen Reifen. Er fuhr auf Platz 21 und will sich am Sonntag verbessern. "Wenn uns die Gegner ein paar Geschenke machen und wir ohne Probleme durchkommen, dann wäre es schön, wenn wir nochmal ein Top-15-Ergebnis einfahren würden", sagt er. "Wenn alles normal läuft, dann werden wir auf Platz 20 oder 21 ankommen. Es ist die Frage, was das Wetter macht und wie sich die Reifen verhalten."

