Gillan: "Das war vielleicht das enttäuschendste Rennen"
Williams schiebt Frust: Beide Fahrer klagten in Südkorea über Balanceprobleme und waren im Rennen von WM-Punkten weit entfernt
(Motorsport-Total.com) - Außer Spesen nichts gewesen: Südkorea war für Williams keine Reise wert. Sowohl Pastor Maldonado als auch Bruno Senna waren im Verlauf des Rennwochenendes zu langsam und erzielten im Rennen nur die Plätze 14 und 15. Im Interview blickt Chefingenieur Mark Gillan auf das enttäuschende Wochenende zurück und erklärt, welche Problem das Team plagten. Außerdem gewährt er einen Einblick in das Entwicklungsprogramm von Williams und schaut voraus auf das Rennen in Indien.

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Mark Gillan hatte in Südkorea keinen Grund zur Freude
Frage: "Mark, Williams ist mit großen Hoffnungen in den südkoreanischen Grand Prix gegangen, stand am Ende jedoch ohne Punkt da. Welche Probleme gab es mit dem Auto?"
Mark Gillan: "Wir waren einfach nicht schnell genug, da beide Fahrer unter einem inkonstanten Handling litten."
Frage: "Alle Teams hatten sich wegen des Reifenverschleißes Sorgen gemacht. Hat das die Leistung des FW34 im Rennen beeinträchtigt, und wie grenzwertig Pastors Ein-Stopp-Strategie?"
Gillan: "Die Ein-Stopp-Strategie war für die Reifen schon grenzwertig, vor allem für den rechten Vorderreifen. Nur durch Pastors exzellente Fähigkeit, die Reifen zu schonen, waren wir überhaupt in der Lage, diese Strategie zu verfolgen."
Frage: "Beide Autos sind mit der superweichen Reifenmischung ins Rennen gestartet. Was waren die Vorzüge dieser Strategie?"
Gillan: "Wir hatten das Gefühl, dass dieser Reifen am Start die bessere Wahl sei, weil er uns erlaubt, von den hinteren Positionen aus anzugreifen."
Frage: "Kannst du uns etwas über den verschmutzten Frontflügel von Bruno sagen, der ihn im Rennen behindert hat?"
Gillan: "Beide Frontflügel waren nach dem Rennen stark verschmutzt, was ihre Leistung beeinträchtigt hat. Während des Rennens hat Bruno mit dem Frontflügel Gummiabrieb aufgesammelt, aber glücklicherweise hat sich dieses Problem vor dem Boxenstopp von selbst gelöst."
Frage: "Wie würdest du Pastors und Brunos Leistung in Südkorea unter dem Strich bewerten?"
Gillan: "Das war vielleicht das enttäuschendste Rennen der gesamten Saison. Beide Autos hatten einen ordentlichen Start und während des Rennens keine Berührungen, aber unsere Pace war klar zu langsam, um um Punkte kämpfen zu können. Wir haben verstanden, warum wir diese Schwierigkeiten hatten und müssen die Probleme mit der inkonstanten Balance abstellen."
Frage: "Wie sieht das Entwicklungsprogramm des Teams aus? Werdet ihr den FW34 weiterentwicklen oder konzentriert sich die Fabrik schon auf den FW35 für die kommende Saison?"
Gillan: "Wir werden den FW34 bis zum letzten Rennen weiterentwickeln, dürfen aber gleichzeitige auch die Entwicklung des FW35 und des völlig neuen FW36 nicht aus den Augen verlieren."
Frage: "Nun folgt als Nächstes der Grand Prix von Indien. Welche Herausforderungen stellt der Buddh International Circuit, und wie schätzt du die Leistungsfähigkeit des FW34 auf dieser Strecke ein?"
Gillan: "Logistisch ist das ein schwieriges Rennen, denn fast die gesamte Ausrüstung wird von Südkorea nach Indien und von dort aus weiter nach Abu Dhabi transportiert. Neue Teile an die Strecke zu bringen, kann also problematisch sein. Unsere ersten Simulationen vor dem Rennen im vergangenen Jahr waren sehr genau. Wir erwarten, wieder um Punkte kämpfen zu können."

