• 03.07.2023 19:02

  • von Stefan Ehlen, Co-Autor: Filip Cleeren

George Russell: Was die Formel 1 am Sprintformat ändern muss

Wie Mercedes-Fahrer George Russell das Sprintformat der Formel 1 überarbeiten würde und welche Änderungen sich Ex-Champion Fernando Alonso wünscht

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 hält ihr Sprintformat für einen Erfolg. Doch nicht alle Beteiligten teilen diese Meinung. Mercedes-Fahrer George Russell zum Beispiel sieht noch Luft nach oben und würde einiges anders machen.

Titel-Bild zur News: George Russell im Porträt beim Formel-1-Rennen in Kanada 2023

George Russell im Porträt beim Formel-1-Rennen in Kanada 2023 Zoom

Nach dem Sprintrennen beim Österreich-Grand-Prix 2023 in Spielberg sagte Russell, der Sprint mit seiner Renndistanz von 100 Kilometern sei "noch einen Tick zu kurz". Denn unter trockenen Bedingungen kämen die Fahrer mit einem Reifensatz der Medium-Mischung locker durch. Und wäre es in Spielberg komplett trocken gewesen, der Sprint wäre laut Russel "ein langweiliges Rennen von A bis Z" geworden.

Er hoffe deshalb auf Änderungen am Sprintformat und hält neben der Distanz die Pirelli-Einheitsreifen für einen Faktor, der sich anpassen ließe. Russells These: "Es wäre doch ziemlich cool, Soft als Rennreifen im Sprint vorzugeben. Die könnte man dann Sprint-Reifen nennen und es gäbe damit ein bisschen mehr Action."

Was Russell damit meint: Müssen die Formel-1-Fahrer mit der weichsten Reifenmischung antreten, kommen diese Pneus über die aktuelle 100-Kilometer-Distanz eher ans Limit als die härteren Mediums. Das könnte bei Rennende dazu führen, dass bei einigen Fahrern die Reifen einbrechen, und das wiederum könnte Chancen für andere Fahrer eröffnen.

Auch Alonso übt Kritik am Sprintformat

Die Reifen sind wiederum der große Kritikpunkt von Fernando Alonso, weil der Sprint-Shootout und der Sprint zwar losgelöst vom restlichen Rennwochenende gewertet werden, aber keine gesonderte Reifenzuordnung für die Sprint-Einheiten erfolgt. Das sei potenziell ein "großer Nachteil" für Teams, die im regulären Qualifying in Q3 fahren, im Shootout dann aber ohne frische Reifen dastehen.

Aufgefallen ist diese vermeintliche Lücke im Reglement, weil der Shootout am Samstagmorgen in Spielberg auf teilweise feuchter Strecke ausgetragen wurde. Deshalb fiel die Reifenvorgabe - Medium in SQ1 und SQ2, Soft in SQ3 - weg und die Teams hatten freie Wahl.

Alonso hofft nun, es wird alsbald "nachgebessert" bei den Regeln, denn "mit den [aktuellen] Regeln kann man nicht sehr zufrieden sein", so der Aston-Martin-Fahrer. "Wir sollten nicht in die Position geraten, mit alten Reifen in ein Qualifying gehen zu müssen - zumal, wenn man am Vortag gut gewesen ist."

Sein pragmatischer Vorschlag: "Gleiche Reifen für alle. Das wäre spannender."