George Russell: Der Regenreifen von Pirelli ist "ziemlich sinnlos"

George Russell fordert "signifikante Verbesserungen" bei den Regenreifen - Aktuell sei der Extrem-Regenreifen von Pirelli viel zu langsam, um damit Rennen zu fahren

(Motorsport-Total.com) - Im Sprint beim Großen Preis von Belgien 2023 wechselten alle Fahrer spätestens nach einer Rennrunde von Regenreifen auf Intermediates. Niemand wollte länger als unbedingt nötig auf den Reifen mit der blauen Markierung fahren, und das hatte laut George Russell einen Grund.

Titel-Bild zur News: George Russell beim Formel-1-Sprint in Spa 2023

George Russell ist kein Fan der aktuellen Regenreifen von Pirelli Zoom

"Der Extrem-[Regen-]Reifen ist ziemlich sinnlos, er ist wirklich sehr schlecht. Er ist wahrscheinlich sechs oder sieben Sekunden pro Runde langsamer als der Intermediate", erklärt Russell und verrät: "Der einzige Grund, warum man jemals damit fahren würde, ist der, dass man auf dem Intermediate Aquaplaning haben würde."

"Das muss bedeutend verbessert werden", fordert der Mercedes-Pilot und erklärt: "Ich erinnere mich, wie ich mir die alten Onboard-Videos von 2007 mit [Felipe] Massa und [Robert] Kubica in Fuji angeschaut habe. Da war so viel Wasser, aber sie haben trotzdem Vollgas gegeben."

"Ich erinnere mich an Testtage hier in der Formel 3 und der Formel Renault, auf [Reifen von] Michelin und Hankook. Aquaplaning war nicht wirklich ein Thema. Aber ich weiß, dass wir weit mehr als 200 Meilen pro Stunde fahren. Das ist nicht ganz einfach", gesteht Russell.

"Aber es muss einige signifikante Verbesserungen geben", fordert er für die Zukunft. Lob gibt es dagegen für die Rennleitung am Samstag. "Sie haben unter den Umständen einen guten Job gemacht", findet Russell, denn es seien "unglaublich gefährliche Bedingungen" gewesen.

Was bringen mehrere Einführungsrunden wirklich?

"Man fährt 300 km/h auf der Geraden und kann keine 50 Meter vor sich sehen", berichtet er und betont, dass die Situation in Spa besonders schlimm sei. "Ich weiß nicht, ob es an der Luftfeuchtigkeit oder an den Bäumen oder was auch immer liegt, aber die Gischt scheint sich einfach nicht zu verteilen", so Russell.

"Es ist so, als würde man in eine Wolke fahren", schildert er. Die Rennleitung entschied sich daher dazu, mehrere Einführungsrunden hinter dem Safety-Car fahren zu lassen. Russell kritisiert die Entscheidung nicht, betont jedoch, dass das die Situation auch nicht übermäßig verbessert habe.


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"Ich hatte das Gefühl, dass diese vier Runden hinter dem Safety-Car uns nicht wirklich viel gebracht haben. Ich glaube, in Japan war es [2022] genauso. Wir haben viele Runden hinter dem Safety-Car gedreht, aber das hat die Dinge nicht wirklich verbessert", grübelt er.

"Vielleicht ist es eine Lösung für die Zukunft, wenn sie uns erlauben, zwei bis vier Runden mit vollem Renntempo zu fahren und dann das Safety-Car herauszuholen, um das Feld zu neutralisieren, und dann noch einmal zu fahren. Denn nach zwei Rennrunden war es viel besser", so Russell.

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