• 03.05.2006 10:20

  • von Adrian Meier

Genehmigung der Prodrive-Fabrik schreitet voran

Noch im Mai soll im lokalen Gemeinderat über das Projekt entschieden werden, anschließend ist die Zustimmung vom Minister für Umwelt und Transport nötig

(Motorsport-Total.com) - Vergangene Woche wurde vom Automobilweltverband bestätigt, dass Prodrive den Zuschlag für den letzten freien Startplatz für die Formel-1-WM 2008 erhält. Seitdem sind die Vorbereitungen beim Rennstall von David Richards voll angelaufen. Bereits vor einigen Monaten hatte das Team angekündigt, nahe der bestehenden Anlagen in Honiley eine neue Traumfabrik für bis zu 1.000 Mitarbeiter bauen zu wollen, die das neue Formel-1-Team beherbergen soll.

Titel-Bild zur News: Prodrives Fulcrum in Honiley

Prodrive ist dem Bau der Traumfabrik 'Fulcrum' einen Schritt näher gekommen

In den vergangenen Wochen regte sich jedoch immer mehr Widerstand gegen das geplante Projekt, Anrainer schlossen sich zusammen und protestierten gegen die mit dem Projekt einhergehende Rodung eines Waldgebietes und der Zerstörung des Lebensraumes verschiedener Tierarten, auch vor einer steigenden Verkehrsbelastung wurde gewarnt. Daneben wurden auch von Gemeinderäten Bedenken angemeldet, dass die Fabrik keine angemessene Entwicklung für die Region sei und daher auch nicht mit den Vorgaben des Entwicklungsplans übereinstimme.#w1#

Gemeinderat berät über Baugenehmigung

Prodrive scheint nun jedoch wieder einen Schritt näher an den Erhalt der Baugenehmigung gekommen zu sein. Die Planungskommission des Gemeinderates ist nun offensichtlich bereit, bei einer Sitzung Ende Mai über das Vorhaben zu diskutieren. Allerdings gibt es keine Garantie dafür, dass bei dem Meeting am 23. Mai das Projekt 'Fulcrum' - so der Name der geplanten Traumfabrik - tatsächlich zur Sprache kommt, wenn die Tagesordnung bereits zu viele andere Punkte enthält.

Richards hatte sich zuletzt bezüglich der Entscheidung des Gemeinderates zuversichtlich geäußert, und auch John Deegan, Beauftragter für Umwelt und Wirtschaft in dem Gremium, freute sich über den Erfolg Prodrives bei der Einschreibung und machte dem neuen Team Mut: "Ich habe in den vergangenen zwei Jahren eng mit Prodrive zusammengearbeitet, und die Ankündigung, dass ihr Formel-1-Team hier in Warwickshire beheimatet sein wird, sind fantastische Neuigkeiten für die Gemeinde", wird der Brite von 'autosport.com' zitiert. Er freue sich, dass die Gemeinde damit zu einem noch wichtigeren Punkt auf der Motorsport-Landkarte wird, außerdem wünsche er "Prodrive genauso viel Erfolg in der Formel 1, wie das Unternehmen bereits in der Rallye-Weltmeisterschaft hatte".

Zustimmung von höherer Stelle nötig

Wenn die Beratungen über den Bau der Fabrik abgeschlossen sind, wird mit einem schnellen Bescheid des Gemeinderates bezüglich Erlaubnis oder Ablehnung des Projektes gerechnet. Doch selbst wenn die Anlage den Segen des Gremiums bekommt, kann noch nicht mit dem Bau begonnen werden, da anschließend zunächst noch John Prescott, Minister für Umwelt und Transport, seine Zustimmung geben muss.

Da die Fabrik in einem Grüngürtel geplant ist, für den nur geringfügige Entwicklungen vorgesehen sind, wird der Bauantrag als vom vorgesehenen Entwicklungsplan abweichend eingestuft. Dies macht die Zustimmung des Ministers notwendig, auch wenn der lokale Gemeinderat dem Vorhaben bereits zugestimmt hat. Es wird davon ausgegangen, dass bis zu einer Entscheidung Prescotts einige Wochen vergehen werden. Falls das Projekt zunächst noch genauer untersucht werden sollte, könnte sich dies jedoch auch über Monate hinziehen.

Prodrive hat bereits vor kurzem angekündigt, das neue Formel-1-Team in der bestehenden Fabrik des Unternehmens in Banbury zu beheimaten, bis die neue Fabrik in Honiley fertig gestellt sein wird.