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  • 07.09.2014 20:14

  • von Rebecca Friese & Dieter Rencken

Gebrochene Bremsscheibe: Riesenglück für Kwjat

Mit defekten Bremsen rettet sich Toro-Rosso-Pilot Daniil Kwjat beim Grand Prix von Italien auf Platz elf - Teamkollege Jean-Eric Vergne wird in Monza 13.

(Motorsport-Total.com) - Es war ein aufregendes Rennen in Monza für Daniil Kwjat. Wegen des Einsatzes eines sechsten Verbrennungsmotors startete der Rookie von Platz 21, kämpfte sich an die Punkteränge heran und erlitt dann einen Bremsdefekt. Mit gebrochener Bremsscheibe fuhr er schließlich noch zwei Runden lang und auf Platz elf. Jean-Eric Vergne gelang beim Grand Prix von Italien lediglich Platz 13.

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat

An den Kollegen im hinteren Feld kam Daniil Kwjat schnell vorbei Zoom

Es war die vorletzte Runde, als Kwjat nach einer langen Aufholjagd in Angriffsstellung hinter Kimi Räikkönen plötzlich in der ersten Schikane geradeaus schoss. "Ich habe keine Bremsen", kam auch gleich der Funkspruch zum Team und der Zuschauer erwartete schon das vorzeitige Ende des Rennens für den jungen Russen. Doch der Rookie brachte seinen STR9 noch als Elfter über die Ziellinie.

"Ich bin sehr enttäuscht darüber, wie mein Rennen zu Ende ging", so Kwjat. "Wir hatten einen Bremsscheiben-Defekt aber ich habe es noch hinbekommen, das Auto auf Platz elf ins Ziel zu bekommen. Es ist schade, wenn man selbst hundert Prozent gibt und es dann nicht in die Punkte schafft, aber generell bin ich mit meinem Rennen zufrieden. Von hinten zu starten ist nicht einfach, aber ich konnte ein paar Autos überholen und wäre fast in die Punkte gekommen."

Defekt kam überraschend

"Es war alles im grünen Bereich und die Temperaturen der Bremsen sahen recht gut aus", erklärt James Key, der Technische Direktor von Toro Rosso. "Auch die Fahrer haben nichts Auffälliges berichtet. Es kam also komplett überraschend. Er bremst vielleicht ein wenig härter, weil er etwas schwerer ist. Und auf dieser Strecke werden so hohe Geschwindigkeiten gefahren, dass auch das die Bremsen mehr belastet."

Teamchef Franz Tost schwärmt vom Fahrstil Kwjats und dessen Aufholjagd trotz der Probleme: "Wenn man alles bedenkt, bin ich sehr beeindruckt von seiner Fähigkeit, die Lücke zu den Autos vor ihm zu schließen und ich bin überzeugt davon, dass er es nach der Strafe von Magnussen auf Platz neun geschafft hätte."

Weniger aufregend verlief das Rennen für Vergne. Der Franzose war von Platz zwölf aus gestartet, hatte aber schon das ganze Wochenende lang kein gutes Gefühl für sein Auto: "Obwohl wir in jeder Session hart daran gearbeitet haben, das zu verbessern, hatte ich auch das ganze Rennen über Probleme und das hat es heute sehr schwierig gemacht. Wir werden jetzt genau analysieren, was schief gelaufen ist und können in Singapur hoffentlich stärker zurückkommen."


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Italien, Sonntag


Für Tost gibt es trotzdem noch Positives aus Monza mitzunehmen: "Das Team hat einen guten Job gemacht, mit einer gut funktionierenden Strategie und schnellen Boxenstopps. Wir müssen nun alles geben, um gut vorbereitet nach Singapur zu kommen, wo wir die Punkte holen wollen, die wir heute verpasst haben."