• 20.10.2006 12:17

Fry: "Wollen 2007 um die Weltmeisterschaft kämpfen"

Der Teamchef des Honda Racing F1 Teams über die Saison 2006, Michael Schumacher, Jenson Button und die Aussicht auf das kommende Jahr

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison endet an diesem Wochenende in Sao Paulo, wo Schumacher und Alonso um den Fahrertitel kämpfen werden. "Das war eine der spannendsten Saisons der letzten Jahre, und obwohl wir nicht um den Titel kämpfen, ist es toll, dass unser Team in der zweiten Saisonhälfte so leistungsstark war", so Honda Racing F1 Team-Teamchef Nick Fry.

Titel-Bild zur News: Jenson Button und Nick Fry

Jenson Button und Nick Fry wollen 2007 um die Weltmeisterschaft fahren

Die Formel 1 verabschiedet sich an diesem Wochenende von Michael Schumacher, der 15 Jahre in diesem Sport aktiv war. Fry erklärt, das Honda Racing F1-Team müsse sich von seiner einzigartigen Leistung inspirieren lassen und im nächsten Jahr um den Titel in der Fahrer- und Konstrukteurswertung kämpfen.#w1#

Schumacher der Maßstab für seine potenziellen Nachfolger

"Michaels bemerkenswerte Karriere, in der er sieben Weltmeistertitel gewonnen hat, muss gefeiert werden. Sein Erfolg ist der Maßstab, an dem sich unser Team jetzt orientieren muss. Durch Michaels Abschied ist Jenson Button einer der drei besten Fahrer in der Formel 1, und das ist eine große Chance für uns." Auf Buttons Engagement hin angesprochen, meint Fry, dass Jensons Motivation noch nie so hoch war wie im Moment.

"Natürlich prüfen die Medien Michaels Konkurrenten und fragen, wer sich aus seinem Schatten lösen wird. All diejenigen, die sich gefragt haben, ob Jenson das Zeug zum Sieger hat, haben gesehen, wie entschlossen er ist - und zwar nicht nur in Ungarn, wo er gewonnen hat, sondern in jedem Rennen seither. 2007 ist Jensons beste Chance, um den Weltmeisterschaftstitel zu bekommen."

Honda hat keine Zweifel an Buttons Qualitäten

"Wir arbeiten seit vier Jahren mit Jenson zusammen, und niemand zweifelt daran, dass er eines Tages Weltmeister sein könnte. Ich bemerke das vor allem an seiner absoluten Entschlossenheit, und ich wundere mich manchmal, wenn ich höre, dass sie immer noch in Frage gestellt wird."

"Blicken wir 17 Rennen zurück auf die Wintertests, und erinnern wir uns, dass Jenson zwischen dem 1. Januar und dem Großen Preis von Bahrain beachtliche 11.000 Kilometer zurückgelegt hat - und das noch bevor die Saison überhaupt begonnen hatte. Das sind weitaus mehr Kilometer, als jeder andere Renn- oder Testfahrer in diesem Zeitraum zurückgelegt hat. Michael Schumacher war 5. in der Kilometertabelle und ist rund 1.400 km weniger gefahren als Jenson. Und wenn man sich die seit Beginn der Saison zurückgelegten Testkilometer anschaut, dann liegen Jenson und Michael in etwa gleichauf."

Button ist der heimlich Star der zweiten Saisonhälfte

"Jenson hat ein erstaunliches Talent, und wir müssen ihm jetzt das erforderliche Material liefern", fährt der Brite fort. "Seit seinem ersten Sieg in Ungarn hat Jenson mehr Punkte sammeln können als jeder andere Fahrer - einschließlich der beiden Titelanwärter! In diesen Rennen haben wir Jenson in Topform gesehen - in seinem Element und indem er den Fans einige hochspannende Rennen beschert hat."

In den Augen von Nick Fry ist Jenson Button auch einer der besten Überholer: "Was die optimale Nutzung der Überholmöglichkeiten angeht, hat er seine Kritiker durch seinen Sieg in Ungarn zum Schweigen gebracht, als er sich von Position 14 beim Start auf Position 1 im Ziel verbesserte."

Folgt nach der Krönung die Kür?

"Ungarn war für uns die absolute Krönung", kribbelt es beim 50-Jährigen noch heute. "Das Team arbeitet seitdem noch motivierter als zuvor, denn wir wissen jetzt, dass wir gewinnen können. Jenson hat das immer gewusst, und wir haben auch immer geglaubt, dass er gewinnen kann. Aber in der Praxis hatte es zuvor noch nie geklappt. Seit seinem Sieg hat er sich positiv verändert. Er hat jetzt das Quäntchen mehr Selbstbewusstsein eines Fahrers, der weiß, dass er gewinnen kann."

"2006 fährt er im achten Jahr in der Formel 1, aber es ist sein erstes Jahr als Fahrer des Honda-Werksteams. Nach unserem ersten Sieg wissen wir, dass wir auf der richtigen Spur angelangt sind. Wir hatten eine viel bessere zweite Saisonhälfte, aber wir wissen, dass wir uns noch weiter verbessern können. Wir werden im Winter mit 150 Prozent unserer Leistung arbeiten, um sicherzustellen, dass wir in der kommenden Saison um die Meisterschaft kämpfen können."