• 13.12.2006 17:00

  • von Pete Fink

Fry: "Button gehört zu den Top 3"

Honda-Teamchef Nick Fry sieht nach dem Rücktritt von Michael Schumacher in Jenson Button einen von drei Elitefahrern der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Es rührt sich wieder etwas im Königreich des Motorsports: Erst beendete Jenson Buttons Sieg in Ungarn 2006 eine über dreijährige Durststrecke ohne britischen Formel-1-Triumph, dann verpflichtete McLaren-Mercedes den Youngster Lewis Hamilton, dem alle Experten eine große Zukunft voraussagen, und schon beginnen die ersten verbalen Scharmützel um die öffentliche Vormachtstellung auf der Insel.

Titel-Bild zur News: Jenson Button und Nick Fry

Für Nick Fry zählt Jenson Button zur absoluten Elite der Formel 1

"Silberpfeil"-Teamchef Ron Dennis eröffnete den verbalen Schlagabtausch vor einigen Tagen mit der Bemerkung, dass McLaren-Mercedes alle Alternativen zu Hamilton genauestens unter die Lupe genommen hätte. Man sei aber zu dem Schluß gekommen, dass keiner der restlichen Piloten wirklich überzeugende Argumente für eine Verpflichtung geliefert hätte.#w1#

Fry sieht in Button einen Spitzenfahrer

Honda-Teamchef Nick Fry ist naturgemäß anderer Meinung als Dennis und kontert nun die Bemerkung des McLaren-Mercedes-Teamchefs wie folgt: "Ich glaube, dass Jenson zusammen mit Alonso und Räikkönen die Top 3 bildet. Es gibt sicher andere, die von Zeit zu Zeit gut unterwegs sein werden, aber in puncto konstant hoher Performance ist er ohne Zweifel in den Top 3", erklärte er gegenüber 'Reuters'.

Fry sieht seine Aussage begründet in der Professionalität, mit der Button in den letzten Jahren zu Werke gegangen sei. Der Sieg in Budapest sei der Durchbruch gewesen, und in der Folge sei das Selbstvertrauen des Engländers deutlich gewachsen. Die starke Fahrt Buttons beim Saisonabschluß in Brasilien sei ein deutliches Indiz dafür, als er nach verpatztem Qualifying von Platz 14 aus startete und das Rennen auf dem dritten Rang beendete.

"Jenson sagte von sich aus: 'Ich kann das schaffen.' Es ging nicht darum, ihn zu überzeugen, sondern das ging von ihm selbst aus - und er schaffte es. Das ist meiner Meinung nach der wirkliche Unterschied nach Ungarn verglichen mit davor", fügte der 50-Jährige an.

Buttons magere Bilanz

Button blieb vor Ungarn 2006 in 113 Rennen sieglos - eine lange Zeit und damit eine eher durchwachsene Bilanz eines Fahrers, der nunmehr in die Liga eines Doppelweltmeisters erhoben werden soll. Doch im entstehenden Wetteifer um die englische Nummer eins der nächsten Jahre erscheint es durchaus verständlich, wenn einmal ein kleiner Fakt "übersehen" wird.

Dabei will Fry dem Rookie Hamilton keineswegs seine Fähigkeit abstreiten. Er sprach - übrigens in Übereinstimmung mit dem gesamten McLaren-Mercedes-Lager - von einem außergewöhnlichen Talent, das logischerweise noch Zeit brauche.

Hamilton selbst jedenfalls hat noch keinen einzigen Rennkilometer in einem Formel-1-Auto zurückgelegt, doch bereits jetzt beginnen die Wellen in Großbritannien höher zu schlagen und der Prestigekampf zwischen dem einstigen Liebling der englischen Boulevardmedien und dem hoffnungsvollen Youngster scheint zu beginnen.

Es rührt sich was...