• 11.04.2006 09:21

  • von Bianca Leppert

Frentzen: "Die Formel 1 hat ihre bestimmte Philosophie"

Der ehemalige Formel-1-Pilot über das neue Qualifying-Format der Formel 1 und die andere Philosophie der DTM in Bezug auf den Umgang mit den Zuschauern

(Motorsport-Total.com) - Heinz-Harald Frentzen war zehn Jahre lang in der Formel 1 aktiv. Seit der Saison 2004 geht er in der DTM an den Start. Erst für Opel, nun für Audi. Auch wenn er die Formel-1-Rennen nicht mehr vor Ort verfolgt, beschäftigt er sich noch mit der "Königsklasse des Motorsports".

Titel-Bild zur News: Bernd Schneider und Heinz-Harald Frentzen

Heinz-Harald Frentzen fuhr beim DTM-Saisonauftakt als Dritter aufs Podium

In diesem Jahr hat die DTM mit der Formel 1 eines gemeinsam: Das Qualifying-Format. Dadurch verspricht das Qualifying der DTM in dieser Saison mindestens genauso viel Spannung wie die bisherigen Formel-1-Qualifyings.#w1#

Denn auch in der DTM setzen die Organisatoren auf ein Format, das nach dem Knock-Out-System ausgetragen wird. Heinz-Harald Frentzen kennt dieses neue Format aus der Sicht des Formel-1-Zuschauers sowie aus der Sicht des DTM-Fahrers.

"Als Zuschauer würde ich sagen, gibt es sehr viel Action. Es bleibt länger spannend. Bei dem normalen Qualifying hast du nur diese eine Runde. Aber hier bei diesem neuen Schema hat man eine Steigerung der Action. Diese drei Teile gestaffelt sind für den Zuschauer sehr spannend", erklärte der 38-Jährige im Gespräch mit 'F1Total.com'.

Was die Umstellungen für den Fahrer betrifft, ändert sich laut Frentzen nicht viel: "Für uns Fahrer ist das kein großer Unterschied. Wir können uns darauf einstellen. Mental gesehen ist es eine andere Vorbereitung, von der Organisation her ist natürlich mehr Arbeit da. Aber wenn es den Zuschauern gefällt, haben wir damit viel erreicht."

Dass den Zuschauern die DTM besonders gefällt, ist bekannt. In kaum einer anderen Rennserie kommen die Fans so nah an das Geschehen ran. In der Formel 1 hat Heinz-Harald Frentzen andere Erfahrungen gemacht.

"Die Formel 1 hat ihre bestimmte Philosophie. Damals, als ich gefahren bin, hast du gearbeitet wie unter Quarantäne. Du hast mit den Journalisten gearbeitet oder mit deiner Crew. Das ist auf der einen Seite ein einfacheres Arbeiten, für den Fan aber schwieriger Kontakt zu bekommen. Die DTM hat sich überlegt, was man für den Fan machen kann. Das ist eine Konzeptfrage", sagt der Mönchengladbacher.

Das Konzept für die Formel 1 wurde in diesem Jahr von der FIA umgestaltet. Unter anderem kürzte die FIA den Formel-1-Kalender, der bisher 19 Rennen umfasste, um ein Rennen. Momentan gibt es jedoch Überlegungen, den Kalender im nächsten Jahr auf 20 Rennen auszuweiten.

Heinz-Harald Frentzen meint dazu: "Wir sind früher auf bis zu 18 Rennen gekommen. Aber es gibt soviel internationale Rennstrecken, die Formel-1-Rennen austragen. Wenn es danach gehen würde, müsste man 30 Rennen fahren. Ob das organisatorisch machbar ist, ist eine andere Frage."