• 29.04.2022 11:44

  • von Stefan Ehlen, Co-Autoren: Matthew Somerfield, Giorgio Piola

Formel-1-Technik: Wie Mercedes mit dem W13 experimentiert

Welche Updates Mercedes beim Formel-1-Rennen in Imola ausprobiert hat und wie sehr die Fahrer mit dem Set-up des W13-Silberpfeils experimentieren

(Motorsport-Total.com) - Der Mercedes W13 hüpft dramatisch auf den Geraden. Deshalb setzt das Team weiterhin nur auf kleine Updates am Fahrzeug. Ganz nach dem Motto: Erst einmal muss die Basis stimmen, bevor die Weiterentwicklung forciert werden kann. Und das wiederum ist ein Grund, weshalb Mercedes beim vierten Rennwochenende der Formel-1-Saison 2022 in Imola viel experimentiert hat.

Titel-Bild zur News: Eine Heckflügel-Variante am Mercedes W13 für wenig Abtrieb in der Formel 1 2022 in Imola

Eine Heckflügel-Variante am Mercedes W13 für wenig Abtrieb in der Formel 1 2022 in Imola Zoom

Im Freien Training am Freitag haben Lewis Hamilton und George Russell unterschiedliche Heckflügel-Versionen verwendet. Im Direktvergleich sollten die Silberpfeil-Fahrer die bessere Set-up-Variante herausarbeiten.

Russell fuhr mit der Standardversion für hohen Abtrieb mit großem und steil angestelltem Flügelprofil. Hamilton erhielt eine davon abweichende Ausbaustufe mit deutlich sichtbarem Einschnitt an der Oberkante des Profils inklusive Gurney-Kante als Abschluss. Eine Variante also für weniger Abtrieb.

Mercedes entschied sich schließlich für den Heckflügel, den Russell ausprobiert hatte, also für das Plus an Abtrieb auf der Hinterachse. Hamiltons Fahrzeug wurde daher zum Qualifying hin umgerüstet.

Es habe sich technisch nur um "kleine Unterschiede" gehandelt an den beiden Mercedes-Autos, meint Andrew Shovlin als leitender Ingenieur an der Rennstrecke. "Allerdings verhalten sich die Fahrzeuge dadurch anders. Bei Lewis hatten wir etwas weniger Anpressdruck als bei George. Wir reden da aber nur von ein paar km/h auf den Geraden."

Weitere Updates am Mercedes W13

Nicht unbedingt um schiere Leistung, sondern um bessere Effizienz ging es bei den weiteren Mercedes-Updates in Imola. Das Team hat mit kleinen technischen Neuteilen versucht, die Aerodynamik des Fahrzeugs und auch die Kühlung zu verbessern.

Vor den Seitenkästen des W13 hat Mercedes die seitliche Crashstruktur neu geformt, und zwar in Zusammenspiel mit einer ebenfalls modifizierten Rückspiegel-Halterung. Neu ist vor allem: Die Struktur ist an der Vorderkante wesentlich dünner gehalten.

Die vorderste Strebe der Rückspiegel-Halterung sitzt nun direkt an der Kante (blauer Pfeil) und weist jetzt einen Metalleinsatz auf, der für mehr Stabilität sorgen soll. Die seitliche Endplatte der Halterung (schwarzer Pfeil) wurde ebenfalls angepasst und etwas vergrößert.

Das Imola-Update von Mercedes am W13 von Lewis Hamilton und George Russell

Das Imola-Update von Mercedes am W13 von Lewis Hamilton und George Russell Zoom

Am Chassis findet sich seit Imola seitlich neben dem Cockpit ein weiteres Luftleitblech (roter Pfeil), das dritte an dieser Stelle, das den Luftstrom noch gezielter in die Öffnung im Seitenkasten leiten und so den Kühleffekt optimieren soll. Die beiden bisherigen Luftleitbleche wurden deshalb leicht angehoben.

Auch am Unterboden hat Mercedes umgebaut: An der Hinterkante vor den Hinterrädern hat der Unterboden eine neue Form erhalten. Passend dazu hat das Team auch Luftleitbleche an der Hinterachse verändert.

Unterboden-Varianten am Mercedes W13 in der Formel 1 2022 in Imola

Unterboden-Varianten am Mercedes W13 in der Formel 1 2022 in Imola Zoom

Hierbei geht es vor allem um die Frage, wie an den Hinterrädern entstehende Luftverwirbelungen minimiert werden können, damit die weiteren aerodynamischen Oberflächen am Heck des Fahrzeugs optimal funktionieren.

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