• 21.07.2022 20:10

  • von Heiko Stritzke, Co-Autoren: Giorgio Piola, Matt Somerfield

Formel-1-Technik: Neuer Ferrari-Unterboden in Le Castellet!

Ferrari setzt beim Frankreich-Grand-Prix erstmals einen neuen Unterboden am F1-75 ein - Kann Charles Leclerc so in der WM weiter an Boden gewinnen?

(Motorsport-Total.com) - Ferrari wird beim Großen Preis von Frankreich 2022 (im Live-Ticker!) einen neuen Unterboden testen, der den Italienern im WM-Kampf gegen Red Bull einen Vorteil verschaffen soll.

Titel-Bild zur News: Neuer Unterboden am Ferrari F1-75 für den Frankreich-Grand-Prix 2022

Ist dieser neue Unterboden am Ferrari F1-75 die neue Geheimwaffe der Scuderia? Zoom

Am Donnerstag ist dieser im Fahrerlager am Ferrari F1-75 von Charles Leclerc zum ersten Mal aufgefallen. Er wird am Freitag im ersten Freien Training zu Testzwecken zum Einsatz kommen.

Carlos Sainz wird derweil mit der alten Variante fahren (Kreis). So kann Ferrari Vergleichstests zum selben Zeitpunkt durchführen, um die Performance in der realen Welt mit den Ergebnissen aus CFD und Windkanal abzugleichen.

In den vergangenen Rennen stand bei Ferrari der Heckflügel im Fokus der Entwicklung. Allerdings ist der Unterboden bei der neuen Fahrzeuggeneration ein äußerst wichtiger Bereich, wenn es darum geht, mehr Performance zu finden.

Die stärkste sichtbare Änderung gibt es am Eingang in die Tunnel in der Vorderansicht. Der äußere und innere Bereich sind nun stärker voneinander abgetrennt und es gibt quasi zwei "Stockwerke" am äußersten Einlass. Das wird Auswirkungen auf den Luftstrom oben wie unten am Fahrzeug haben.


Fotos: F1: Grand Prix von Frankreich (Le Castellet) 2022, Technik


Natürlich können wir hier nur einen kleinen Teil des Unterbodens sehen. Es ist davon auszugehen, dass weitere Veränderungen am Unterboden gemacht worden sind, um mehr Performance aus dem Fahrzeug herauszukitzeln. Das Absenken der "Decke" im äußersten Segment hat natürlich einen Anstoßeffekt für mögliche weitere Modifikationen weiter hinten.

Es ist noch nicht klar, ob der Unterboden beiden Fahrern zur Verfügung stehen würde, sollten sich die ersten Tests als erfolgreich erweisen. Seit Einführung der Kostengrenze bringen die Teams häufig nur noch eine Änderung. Wenn diese sich bezahlt macht, wandert sie direkt ans Auto.

So profitierte Leclerc in Montreal von einem neuen Heckflügel mit weniger Luftwiderstand, mit dessen Hilfe die Scuderia ihr Topspeed-Defizit gegenüber Red Bull deutlich reduzieren konnte.

Heckflügel von Carlos Sainz und Charles Leclerc im Vergleich

Heckflügel von Carlos Sainz und Charles Leclerc in Kanada im Vergleich Zoom

Nach dem Triumph beim Österreich-Grand-Prix sagte Teamchef Mattia Binotto, dass der Nachteil auf den Geraden zwischen Ferrari und Red Bull nun nahezu verschwunden sei.

"Mit dem neuen Heckflügel, so glaube ich, haben wir den Rückstand beim [Top-] Speed deutlich reduziert. Sie scheinen noch einen minimalen Vorteil zu haben, aber der ist so klein, dass wir ihn vernachlässigen können." Der Topspeedvorteil half Red Bull zu Saisonbeginn bei Zweikämpfen.

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