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Formel 1 Sotschi 2019: Vierte Pole in Folge für Leclerc!

Ferrari-Pilot Charles Leclerc erobert in Russland seine vierte Pole-Position in Serie - Lewis Hamilton verweist im letzten Moment Sebastian Vettel auf Rang drei

(Motorsport-Total.com) - Charles Leclerc bleibt der Mann der Stunde in der Formel 1! Beim Qualifying in Sotschi holte der Monegasse bereits die vierte Pole-Position in Folge für Ferrari - das hat seit Michael Schumacher 2001 kein Fahrer mehr geschafft (Formel 1 2019 live im Ticker). Gleichzeitig schlug er damit auch Teamkollege Sebastian Vettel zum neunten Mal in Folge. Der Deutsche musste sich mit Rang drei hinter Lewis Hamilton begnügen.

Titel-Bild zur News: Charles Leclerc

Zum vierten Mal hintereinander eroberte Charles Leclerc die Pole-Position Zoom

"Das fühlt sich natürlich sehr besonders an", sagt Leclerc auf den Schumacher-Vergleich angesprochen. "Aber darüber will ich gar nicht nachdenken. Ich will mich einfach auf meinen Job fokussieren, morgen haben wir noch viel Arbeit vor uns. Das ist ein guter Start."

Sebastian Vettel erwischte derweil ein durchwachsenes Qualifying: In Q1 konnte er durch Fehler und äußere Einflüsse gleich dreimal seine Runde nicht beenden und lag lange auf Rang 19, bevor er noch mit einem weiteren Versuch die Bestzeit holte. Im ersten Versuch von Q3 musste er sich dann deutlich hinter Leclerc einordnen.

Doch weil er sich in den ersten beiden Sektoren des zweiten Versuches nicht verbessern konnte, schlüpfte auch noch Lewis Hamilton vorbei. "Ich bin natürlich nicht ganz glücklich", hadert er. "Denn ich denke, dass ich nicht das absolute Maximum aus dem Auto rausholen konnte. Die Session war ein wenig durchwachsen in Q1, aber bis Q3 dachte ich, dass es okay wäre."

Mercedes mit alternativer Strategie

Hamilton selbst kann mit Rang zwei mehr als leben - auch wenn ihm bereits mehr als vier Zehntelsekunden auf Leclerc gefehlt haben. "Sie haben ein neues Level erreicht", staunt er über Ferrari. "Es würde immer über unseren 'Party-Mode' gesprochen, doch die haben noch etwas viel stärkeres - einen Jet-Mode. Ich habe nicht erwartet, in die erste Reihe zu fahren, daher bin ich glücklich."

Hinter ihm wird Valtteri Bottas stehen, der sich erstmals in Sotschi einem Teamkollegen geschlagen geben musste. Der Finne wurde zwar nur Fünfter, weil er seinen letzten Versuch abbrach, doch er profitiert von einer vorher feststehenden Motorenstrafe gegen Max Verstappen (Red Bull), der eigentlich Vierter geworden war.

Möglicherweise hält Mercedes am Sonntag auch noch einige taktische Fäden in der Hand. Denn als einziges Team hatte man in Q2 auf die härteren Medium-Reifen gesetzt, mit denen man das Rennen morgen beginnen muss. Mehr als einen Boxenstopp dürfte es aber ohnehin nicht geben.

Unfall von Alexander Albon

Bei Red Bull muss man aber nicht nur die Strafe gegen Max Verstappen verkraften. Auch Alexander Albon war schon vor der Session mit einer Sanktion belegt. Doch groß versetzt werden kann er nicht mehr, denn der Thailänder wurde nach einem Unfall in Q1 nur 19. und damit Letzter der gestarteten Fahrer.

Albon hatte wie Vettel zuvor einige Versuche abbrechen müssen und fuhr dann zu schnell in Kurve 13 hinein. Das Heck des Red Bull kam rum und Albon drehte sich rückwärts in die Streckenbegrenzung. Passiert ist ihm dabei nichts, doch an ein Weiterfahren war nicht mehr zu denken. Das hatte kurzfristig die rote Flagge notwendig gemacht.

"Da gibt es nicht viel zu sagen", hadert er. "Ich bin einfach ein wenig zu schnell in die Kurve reingefahren. Wenn man mit diesen Autos verunfallt, dann passiert das recht schnell. Das ist natürlich frustrierend. Dort in dieser Kurve hat man recht starken Rückenwind, da habe ich einfach das Heck verloren."

Duell McLaren/Renault geht weiter

McLaren konnte sich derweil über Rang sechs freuen, der morgen noch in einen Rang fünf umgewandelt werden wird. Carlos Sainz hat sich als schnellster Pilot des Mittelfeldes erwiesen, auch Lando Norris landete als Achter in den Top 10. Hauptkonkurrent Renault hat mit Nico Hülkenberg (7.) und Daniel Ricciardo (10.) aber ebenfalls beide Piloten in den Top 10.

Einen starken Eindruck machte auch Romain Grosjean, der sich im Haas auf Rang neun platzieren konnte und Teamkollege Kevin Magnussen (14.) deutlich schlagen konnte. Pierre Gasly wurde im einzigen Toro Rosso Elfter - auch er verliert noch fünf Positionen.

Racing Point brachte zumindest seine beiden Piloten Sergio Perez (12.) und Lance Stroll (15.) in Q2, während sich Antonio Giovinazzi (13.) über den teaminternen Sieg freuen konnte. Der ging allerdings zu Lasten von Kimi Räikkönen (16.), der ausgerechnet vom Italiener aus Q2 geworfen wurde und früh Feierabend hatte.

Kwjat ohne Einsatz

Am Ende des Feldes hatte George Russell seinen Teamkollegen Robert Kubica wieder einmal deutlich im Griff: Mehr als eine Sekunde fehlte dem Polen auf den Briten.

Daniil Kwjat konnte derweil gar nicht in das Geschehen eingreifen. Nach seinem Motorenproblem im dritten Training hatte Honda bereits im Vorfeld angekündigt, dass Kwjat nicht an der Qualifikation teilnehmen würde. Kleiner Trost: Er wäre ohnehin von ganz hinten ins Rennen gegangen - egal ob er am Qualifying teilgenommen hätte oder nicht.

Das Rennen beginnt morgen um 13:10 Uhr MEZ.