Formel-1-Saison 2023: Die Test- und Reservefahrer der Teams im Überblick
Die Stammfahrer der Formel-1-Teams sind bekannt, aber hinter den Kulissen spielen die Test- und Reservefahrer eine wichtige Rolle - Das sind die Reservisten für 2023
(Motorsport-Total.com) - Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Formel-1-Reservefahrer und einem Testfahrer? In der Formel 1 werden viele verschiedene Bezeichnungen für die Rolle eines zusätzlichen Fahrers innerhalb des Teams verwendet.

© Red Bull
Daniel Ricciardo begann die Saison als dritter Fahrer bei Red Bull Zoom
Insbesondere die Bezeichnungen "Reservefahrer" und "dritter Fahrer" werden manchmal noch verwechselt, obwohl einige Teams diese Rollen kombinieren. Der dritte Fahrer wird besser als Testfahrer bezeichnet. Sie werden eingesetzt, um den regulären Fahrern und Ingenieuren zu helfen, das Auto zu verbessern.
Ab und zu kann ein dritter Fahrer einen Testtag oder ein Freitagstraining übernehmen, um ein besseres Gefühl für das Auto zu bekommen. Der dritte Fahrer wird auch häufig für Demofahrten oder andere PR-Aktionen eingesetzt.
Ein Reservefahrer steht während der Grands Prix bereit, um einzuspringen, falls einer der regulären Fahrer aus irgendeinem Grund nicht fahren kann. Daher sind sie bei den meisten Grands Prix anwesend und schauen in der Box zu. Außerhalb des Wochenendes ist der Ersatzfahrer auch regelmäßig im Simulator.
Red Bull Racing
Reservefahrer: Liam Lawson, Dennis Hauger, Zane Maloney
Dritter Fahrer: Daniel Ricciardo
Simulatorfahrer: Rudy van Buren
Red Bull Racing mangelt es an Helfern für Max Verstappen und Sergio Perez nicht. Die jungen Talente Liam Lawson, Zane Maloney und Dennis Hauger stehen als offizielle Reservefahrer sowohl für das Spitzenteam als auch für AlphaTauri auf der Gehaltsliste. Sie werden sich bei den Grands Prix abwechseln.
Im November gab Red Bull Racing außerdem bekannt, dass Daniel Ricciardo als dritter Fahrer in das Team zurückkehren wird, nachdem er und McLaren sich vorzeitig getrennt hatten. Der Australier war für einige PR-Aktivitäten geplant, unterstützte aber auch im Simulator die regulären Fahrer.
Seit Juli fährt er als Ersatz von Nyck de Vries bei AlphaTauri, könnte aber im Ernstfall auch von dort hochgezogen werden.
Zu guter Letzt Rudy van Buren: Er ist Red Bulls Simulator-Test- und Entwicklungsfahrer. Der Niederländer spielt als solcher eine wichtige Rolle und verbringt viel Zeit im Simulator.
Da die Testmöglichkeiten in der Formel 1 sehr begrenzt sind, ist die Rolle von van Buren sehr wertvoll. Er kümmert sich hauptsächlich um die Entwicklung des Autos und um den 'Track Support', also das Ausprobieren von Set-ups und neuen Dingen für die Stammfahrer während der Rennwochenenden.
Aston Martin
Test- und Reservefahrer: Stoffel Vandoorne
Reservefahrer: Felipe Drugovich
Aston Martin ist mit einer starken hauseigenen Reservebank für 2023 ausgerüstet. In den vergangenen Jahren konnte das Team im Notfall auf die Reservisten von Motorenpartner Mercedes zurückgreifen. Für das aktuelle Jahr hat man sich die Dienste von Stoffel Vandoorne als Test- und Reservefahrer gesichert.
Der Belgier kommt von Mercedes, wo er diese Rolle bereits viele Jahre lang innehatte. Bei dem ehrgeizigen Team aus Silverstone spielt Vandoorne eine wichtige Rolle im Simulator und im Entwicklungsprogramm.
Das Team hat außerdem ein eigenes Fahrerentwicklungsprogramm für 2023 ins Leben gerufen. Formel-2-Champion Felipe Drugovich war der erste Rekrut.
Der Brasilianer ist Reservefahrer des Formel-1-Teams und wird 2023 vermutlich an Trainings teilnehmen, um Erfahrungen zu sammeln. Außerdem steht ein umfangreiches Testprogramm in einem älteren Aston Martin auf dem Plan. Zu Saisonbeginn stand er kurz davor, für Lance Stroll einzuspringen.
Alfa Romeo
Reservefahrer: Theo Pourchaire
Das französische Toptalent Theo Pourchaire ist bereits seit 2019 Teil der Sauber Academy, dem Talentprogramm des Schweizer Formel-1-Teams. Im Jahr 2023 wurde er zum offiziellen Reservefahrer der Formation befördert, wie im Oktober bestätigt wurde. Als solcher arbeitet er noch enger mit dem Team zusammen.
Ferrari
Reservefahrer: Antonio Giovinazzi
Testfahrer: Robert Schwarzman
Nach drei Saisons bei Alfa Romeo wurde Antonio Giovinazzi Ende 2021 entlassen. Der Italiener kehrte als Reservefahrer zu Ferrari zurück. Diese Aufgabe erfüllte er 2022 auch für die Ferrari-Partnerteams Alfa Romeo und Haas. Für Haas war er in den ersten Freien Trainings von Italien und Amerika im Einsatz.
Robert Schwarzman nimmt seit mehreren Jahren an der Ferrari Driver Academy teil. Der junge Russe, der unter israelischer Flagge fährt, hat bereits mehrere erste Freie Trainings für Ferrari und das Partnerteam Haas absolviert. Er hat auch mehrere Testtage mit einem Boliden älteren Datums durchgeführt.
McLaren
Reservefahrer: Alex Palou
Test- und Entwicklungsfahrer: Will Stevens, Oliver Turvey
McLaren wird 2023 wieder seine eigenen Reservefahrer einsetzen. In den vergangenen Jahren hat sich das Team im Notfall auf Alternativen von Motorenartner Mercedes verlassen. In dieser Saison ist Alex Palou der offizielle Reservefahrer. Er tritt auch in der IndyCar-Meisterschaft mit McLaren an.
Hinter den Kulissen beschäftigt das britische Team mehrere weitere erfahrene Fahrer: Will Stevens und Oliver Turvey. Das Duo verbringt viel Zeit im Simulator, wo sie eng mit den Ingenieuren und Stammfahrern zusammenarbeiten.
Während der Grands Prix testen sie in Woking alle möglichen Änderungen und Verbesserungen, um den Fahrern vor Ort zu helfen, die beste Abstimmung und Strategie zu finden.
Mercedes
Reservefahrer: Mick Schumacher
Das Formel-1-Team von Mercedes verließ sich 2022 auf Nyck de Vries und Stoffel Vandoorne als Test- und Reservefahrer. Die beiden arbeiten 2023 allerdings woanders. Wobei eine Rückkehr von de Vries nach dessen Aus bei AlphaTauri möglich scheint.
Vandoorne wird die ständige Reserve von Aston Martin sein. Doch es gibt Ersatz: Mick Schumacher rückt nach seinem erzwungenen Abschied von Haas nach.
Der Deutsche hat sich nach vier Jahren der Zusammenarbeit von Ferrari getrennt und schlägt bei Mercedes als Reservefahrer ein neues Kapitel seiner Formel-1-Karriere auf.
Alpine
Testfahrer: Jack Doohan
Bei Alpine hat man in den vergangenen Jahren eigentlich Toptalent Oscar Piastri auf eine Zukunft als Stammfahrer vorbereitet. Der Australier wanderte jedoch und unterschrieb bei McLaren. Stattdessen ist nun Formel-2-Pilot Jack Doohan der nächste Pilot in der Reihe.
AlphaTauri
Aufgrund der engen Beziehungen zu Red Bull Racing beschäftigt AlphaTauri keinen eigenen Ersatzfahrer. Das kleine Team aus Faenza kann auf den Pool des großen Bruders zurückgreifen. Auch Talente aus dem Red-Bull-Trainingsprogramm erhalten die Möglichkeit, bei AlphaTauri Kilometer zu sammeln.
Williams
Das legendäre Team aus Grove hatte 2022 Logan Sargeant als Testfahrer an Bord. Der junge Amerikaner wird jedoch für 2023 auf den zweiten Stammplatz neben Alexander Albon befördert. Williams beschäftigt somit keinen eigenen Ersatzfahrer.
In Notfällen konnten sie in den Vorjahren auf die Reservisten von Motorenpartner Mercedes zurückgreifen.
Haas
Ersatzfahrer: Pietro Fittipaldi
Bei Haas hatte Pietro Fittipaldi in den letzten drei Saisons die Rolle des Reservefahrers inne. Das bleibt der Brasilianer auch 2023.


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