Formel-1-Regeln 2026: Teams haben Angst vor "Frankenstein-Autos"
Muss die FIA das Motorenreglement für 2026 noch einmal überarbeiten? Innerhalb der Formel 1 geht aktuell die Angst um, dass die Regeln der Show schaden könnten
(Motorsport-Total.com) - Sorgt das Formel-1-Reglement 2026 für Ärger? Die Bosse der Königsklasse wurden aufgefordert, die Analyse der tatsächlichen Auswirkungen der neuen Regeln für 2026 zu beschleunigen, da einige Teams befürchten, dass diese "Frankenstein-Autos" hervorbringen könnten.
© Motorsport Images
Optisch war der Caterham CT05 ganz sicher auch ein "Frankenstein-Auto" Zoom
Während sich die Königsklasse auf eine Überarbeitung des Motor- und Chassis-Reglements vorbereitet, sind Bedenken laut geworden, dass sich Teile des neuen Pakets negativ auf das Spektakel auswirken könnten, wenn sie nicht wie erhofft funktionieren.
Die globale Edition von 'Motorsport.com' hat erfahren, dass beim Treffen der Teamchefs beim Großen Preis von Kanada mit Formel-1-Boss Stefano Domenicali neue Befürchtungen geäußert wurden, die sich speziell auf die bereits existierenden Motorenregeln beziehen.
Red-Bull-Teamchef Christian Horner, der das Thema bereits in den Sitzungen der Formel-1-Kommission angesprochen hat, stellt demnach sogar in Frage, ob die Formel 1 ihre Pläne für eine 50/50-Aufteilung der Energieerzeugung durch den Verbrennungsmotor und die Batterie überdenken muss.
Stattdessen wurde vorgeschlagen, zu versuchen, die Abhängigkeit vom elektrischen Teil der Powerunit zu verringern, um das Risiko von Problemen zu vermeiden.
Geht auf den Geraden der Saft aus?
Denn erste Analysen der Teams haben die Befürchtung geweckt, dass den Autos auf manchen Strecken die Batterieleistung ausgehen könnte, weil die elektrischen Systeme nicht genug Energie aus der MGU-K regenerieren können.
Sollte dies der Fall sein, könnte es zu einem bizarren Verhalten der Fahrer kommen, die versuchen, am Kurveneingang mehr Energie zu erzeugen. Außerdem könnten sie auf den Geraden einen plötzlichen Geschwindigkeitsverlust erleiden.
Einer Quelle zufolge könnten die Fahrer sogar gezwungen sein, wenn die Regeln nicht genügend elektrische Leistung für die gesamte Runde vorsehen, auf der Geraden zurückzuschalten, wenn sie den Boost von 350 kW (entspricht 470 PS) verlieren, die von den Batterien geliefert werden dürfen.
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Ein Teamchef erklärt: "Das muss sehr genau analysiert werden, denn wenn wir es falsch machen, ist es nicht gut für das Spektakel. Wir könnten Fahrer haben, die auf Sparflamme fahren, um ihre Batterien zu schonen, oder die auf den Geraden zurückschalten müssen."
"Wir müssen sicherstellen, dass wir nicht irgendwelche Frankenstein-Autos schaffen, die nicht dem entsprechen, was ursprünglich mit den Regeln beabsichtigt war", so der Teamchef.
Die Befürchtungen wurden dadurch weiter verstärkt, dass die Teams die potenziellen Luftwiderstandsprofile der Autos für 2026 noch nicht kennen, die über eine aktive Aerodynamik verfügen sollen, um die Flügel auf den Geraden flach zu stellen.
Wenn der Luftwiderstand nicht auf das richtige Niveau sinkt, besteht die Gefahr, dass die Fahrzeuge nicht genügend Batterieleistung haben.
Teamchef warnt: Müssen schnell handeln
Ein weiterer Teamchef fügt hinzu: "Wir wollen einfach ein besseres Verständnis für die Auswirkungen der Änderungen, denn wir wollen nicht, dass die Fahrer auf halber Strecke der Geraden plötzlich langsamer fahren."
"Wenn es Probleme gibt, dann müssen wir sie jetzt lösen, denn wenn wir warten, bis die Regeln fertig sind, könnte es zu spät sein", warnt der Teamchef.
Quellen haben angedeutet, dass eine Reihe von Teams wollen, dass die FIA ihre Analyse der Auswirkungen des Reglements beschleunigt, um ein klareres Bild darüber zu erhalten, was für 2026 zu erwarten ist.
Die Teams wollen vor allem die Verhaltenseigenschaften der künftigen Powerunits auf allen Strecken besser verstehen.
Dabei geht es nicht nur um die Rundenzeit insgesamt, wobei das Ziel darin besteht, dass sich die Autos nicht allzu sehr von den aktuellen Leistungsniveaus unterscheiden, sondern auch darum, wie und wo die Leistung während der Runde erzeugt wird.
Denn auch wenn die Simulationen gezeigt haben, dass die neuen Motoren auf Strecken, die für die Leistungsrückgewinnung geeignet sind, problemlos funktionieren, gibt es keine Garantie dafür, dass ihr Leistungsprofil für jede Strecke geeignet ist.
FIA will an Änderungen für 2026 festhalten
Die Besorgnis über die Motorensituation kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die FIA an den Chassisregeln arbeitet, die sich in Richtung aktiver Aerodynamik verlagern müssen, da die Änderung der Leistungscharakteristik der Motoren eine drastische Verringerung des Luftwiderstands auf den Geraden erfordert.
Die FIA hat deutlich gemacht, dass sie voll und ganz hinter der Änderung des Reglements für 2026 steht und zuversichtlich ist, dass die Formel 1 weiterhin ein großartiges Spektakel bieten wird.
Es wird davon ausgegangen, dass die Arbeiten zur Fertigstellung des vorläufigen Fahrzeugkonzepts noch andauern und dass bei den Untersuchungen noch keine größeren Problembereiche aufgetaucht sind.
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Ein FIA-Sprecher erklärt gegenüber 'Motorsport.com': "Das Reglement für die Motoren ab 2026 wurde klar definiert und im Einklang mit den Hauptzielen der FIA und der Formel 1 genehmigt, um weltweit führend in der Entwicklung neuer Technologien zu bleiben, die eine umweltverträglichere Zukunft vorantreiben und gleichzeitig ein spannendes Sportspektakel bieten."
"Wir arbeiten an einem Gesamtpaket, das es den Autos ermöglicht, vergleichbare Geschwindigkeiten wie heute zu fahren und dabei viel effizienter zu sein", heißt es weiter.
"Und natürlich bedeutet die leistungsorientierte Natur der Formel 1, dass die Teams und die Hersteller von Antriebseinheiten an ihren eigenen Innovationen arbeiten werden, um das entscheidende Leistungspotenzial aus ihren Konstruktionen herauszuholen."
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