powered by Motorsport.com
  • 20.09.2016 15:46

  • von Dominik Sharaf

Formel-1-Legende Jackie Stewart überzeugt: Rosberg holt Titel

Weil er taktisch gewiefter sei und Hamilton nach seinen vielen Erfolgen der letzte Biss fehlen würde, glaubt Stewart an die erste Formel-1-Krone für den Deutschen

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Legende Jackie Stewart ist überzeugt, dass Mercedes-Star Nico Rosberg in der laufenden Saison den Titel gewinnt. Der dreifache Champion schätzt den Deutschen derzeit stärker ein als Teamkollege Lewis Hamilton, der seit dem Singapur-Grand-Prix am vergangenen Wochenende die Führung in der Gesamtwertung wieder los ist. "Rosberg macht mir seit Spa-Francorchamps einen gelösteren Eindruck", erklärt Stewart dem 'Blick'. "Er wirkt frischer und ist auch beständiger."

Titel-Bild zur News: Jackie Stewart

Jackie Stewart setzt seine Jetons auf einen Titelgewinn durch Nico Rosberg Zoom

Nach Hamiltons Motorenstrafe in Belgien fuhr Rosberg scheinbar mühelos drei Siege in Serie ein und ist damit der bestimmende Mann nach der Sommerpause. "Ich sehe ihn am Ende vorne, er ist der neue Weltmeister", unterstreicht Stewart und erkennt Vorteile, wenn es darum geht, die Rennen durch Raffinesse zu entscheiden: "Lewis ist bestimmt der schnellere und aggressivere Fahrer als Rosberg. Doch manchmal nützt dir das nichts, wenn es um die Taktik oder die Strategie geht."

Im Gespräch mit 'Sky Sports F1' nennt Stewart außerdem Hamiltons Erfolge in der Vergangenheit als Grund für seine jüngste Formschwäche. Schließlich leistete er sich in Italien einen Patzer am Start und in Singapur einen Ausrutscher im Qualifying, nachdem er das Setup - auch aufgrund eines Hydraulikproblems - nicht optimal hatte gestalten können. "Da fehlt dir vielleicht der letzte Biss. Es spielt sich sehr viel im Kopf ab", vermutet Stewart und spricht von einem "Durchhänger".

Als Konsequenz des Erfolges: "Dann scheint alles nur noch einfach zu sein und du überfährst das Auto, bist nicht mehr auf den Punkt konzentriert oder dein Leben lenkt dich auf die eine oder auf die andere Weise ab", bringt der Schotte die zuweilen ausschweifenden Nebenbeschäftigungen des Champions ins Spiel, die allerdings zuletzt - zumindest in den sozialen Netzwerken und durch Hamilton selbst auf seinen diversen Plattform-Präsenzen verbreitet - kaum noch eine Rolle spielten.