Formel-1-Comeback in den USA: Freude und Zweifel
Ab 2012 gastiert die Formel 1 wieder in den USA: Bernie Ecclestone und die texanische Austin haben einen langjährigen Vertrag ausgehandelt
(Motorsport-Total.com/SID) - Die Rückkehr der Formel 1 in die USA ab 2012 hat in der Motorsport-Szene für Begeisterung und leise Zweifel gesorgt. "Gut gemacht, Bernie, das sind exzellente Neuigkeiten. Wir sind ein globaler Sport, und kein Rennen in Amerika zu haben, war ein Riesenloch im Kalender. Die Sponsoren werden vom US-Rennen begeistert sein", sagt Adam Parr, Geschäftsführer des Williams-Rennstalls von Nico Hülkenberg, der Nachrichtenagentur 'Reuters'.
© Ford
Ab 2012 wehen wieder US-amerikanische Flaggen im Fahrerlager der Formel 1
Den Zuschlag für Rennen bis 2021 hatte zuvor unerwartet die Millionen-Metropole Austin im US-Bundesstaat Texas erhalten. Formel-1-Boss Bernie Ecclestone bestätigte am Dienstag einen entsprechenden Vertrag mit der texanischen Hauptstadt.#w1#
Allerdings ist noch völlig unklar, wie schon in zwei Jahren ein Rennen in Austin stattfinden soll. Es ist offen, wo die Strecke entstehen soll. Das benötigte Land von mindestens 600 Hektar muss erst noch gekauft werden. Zudem ist noch unklar, wer die Strecke bauen soll und wer die Kosten im wohl dreistelligen Millionenbereich trägt.
Bernie Ecclestone hat jedoch keine Zweifel: "Erstmals in der Geschichte wird in den USA extra für die Formel 1 eine Strecke von Weltklasse-Format gebaut." Zuletzt war der Rennzirkus von 2000 bis 2007 im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu Gast, der Vertrag mit dem berühmten Indianapolis Motor Speedway wurde aufgrund finanzieller Unstimmigkeiten aber nicht verlängert.
"Wir arbeiten schon seit Jahren daran, diesen Event nach Austin und zurück in die USA zu bringen. Wir sind geehrt und stolz, eine Vereinbarung gefunden zu haben. Wir waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Austin hat den Ruf, eine der angesagtesten Städte in den USA zu sein", sagt Tavo Hellmund vom Veranstalter Full Throttle Productions. Weiterer Kandidat für Rennen in den USA war der Monticello Motor Club, rund 145 Kilometer nördlich von New York.
Aus den acht Jahren des Formel-1-Gastspiels in Indianapolis blieb vor allem das Rennen 2005 in negativer Erinnerung. Beim Sieg von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher gingen nur sechs Autos an den Start. Alle Teams mit Michelin-Reifen boykottierten das Rennen damals wegen Sicherheitsbedenken. Danach war als neuer Standort unter anderem auch die US-Spielermetropole Las Vegas ins Auge gefasst worden. Dort gab es 1981 und 1982 zwei Rennen auf dem Parkplatz des Kasinos Caesars Palace.