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  • 25.11.2016 15:30

  • von Roman Wittemeier & Fabian Hust

Formel 1 Abu Dhabi 2016: Hamilton knapp vor Rosberg

Am Freitag liegt Lewis Hamilton knapp vor Nico Rosberg - Im Renntrimm überzeugt nicht nur das Red-Bull-Duo sondern auch Ferrari - Vettel mit Getriebeschaden

(Motorsport-Total.com) - Am Sonntag wird sie in der Nacht von Abu Dhabi entschieden, die Formel-1-Saison 2016. Im Zweikampf um den WM-Titel zwischen dem Mercedes-Duo Nico Rosberg und Lewis Hamilton standen heute zunächst insgesamt drei Stunden Freies Training auf dem Programm. In der zweiten Session bei Dunkelheit war es am Abend mit 26 Grad Celsius Lufttemperatur dabei immer noch sommerlich warm (hier zum Ergebnis!).

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton war auf Supersoft-Reifen etwas schneller als Nico Rosberg Zoom

Die Bestzeit sicherte sich in 1:40.861 Minuten - wie schon in der ersten Trainingseinheit - der in der WM zweitplatzierte Hamilton (Chronologie des zweiten Freien Trainings). Der Brite hatte dabei nur 0,079 Sekunden Vorsprung auf Teamkollege Rosberg. Die Session war für den Deutschen besser gestartet als für seinen Verfolger aus dem eigenen Stall. Hamilton ruinierte sich seinen ersten Reifensatz im zweiten Freien Training extrem schnell.

Nach nur einem Umlauf auf den frischen Soft-Pneus klagte der dreimalige Formel-1-Weltmeister im Funk über starke Vibrationen. Er brach seinen ursprünglich geplanten längeren Versuch vorzeitig ab und ließ einen Satz gebrauchter Reifen aufziehen. Als es zur Mitte der Session auf Ultrasoft-Reifen um die Vorbereitung des Qualifyings ging, holte er schließlich die Keule heraus. Nach Bestzeiten in den ersten beiden Sektoren folgte ein kleiner Fehler im letzten Abschnitt. Dennoch Platz eins.

Sebastian Vettel rollt mit Getriebeschaden aus

Auf den Longruns zum Abschluss des Trainings konnte Hamilton fast in einer eigenen Liga fahren. Der Brite fuhr auf den Soft-Reifen konstant im Bereich von 1:45.6 Minuten, während Rosberg im Schnitt mindestens eine Zehntelsekunde langsamer war. "Es läuft gut mit viel und wenig Benzin", weiß der WM-Leader dennoch zu berichten. "Natürlich ist das Graining auf der Vorderachse ein Problem, weil es so kühl ist. Das ist mit die größte Herausforderung, die wir im Hinblick aufs Rennen meistern müssen."

Den größten Zeitgewinn beim Wechsel auf Supersoft realisierte wieder einmal Ferrari. Sebastian Vettel konnte sich in 1:41.130 Minuten auf den dritten Rang fahren. Der Heppenheimer schaffte diese Zeit im zweiten Umlauf auf dem Reifensatz. Anschließend quetschte er den Supersoft möglichst lange aus. 13 Runden lang blieb Vettel auf dem gleichen Gummi, bevor er sich mit einem Satz gebrauchter Soft-Pneus auf einen abschließenden Longrun aufmachte.

Doch die Fahrt des Ferrari-Stars wurde zehn Minuten vor dem Ende jäh gestoppt. Ausgangs von Kurve 14 steckte sein Auto im vierten Gang fest, mit wenig wohlklingenden Geräuschen meldete sich das Getriebe komplett vom Dienst ab. "Natürlich nicht optimal, auf der Strecke zu stranden. Abgesehen davon war es eigentlich ein guter Freitag", sagt Vettel. "Das Auto fühlte sich gut an. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Front war später auch das Longruntempo in Ordnung."

Max Verstappen als Reifenkiller am Freitag

Ferrari konnte ebenso wie Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo (5./1:41.390 Minuten) im Bereich der Rosberg-Rundenzeiten fahren. Es zeichnet sich ein Dreikampf an der Spitze ab, wenngleich Vettel sagt: "Mercedes bleibt hier der Favorit. Aber es wäre schön, wenn wir mal richtig nahe dran sein könnten." Im Lager der Silbernen wittert man gewisse Gefahren. "Red Bull und Ferrari waren heute ziemlich schnell", sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.

Im Lager von Red Bull lief am Freitagnachmittag nicht alles rund. Ricciardo meldete einen zwischenzeitlichen Leistungsverlust, der allerdings wie von Geisterhand genauso schnell wieder verschwand wie er gekommen war. Teamkollege Max Verstappen (4./1:41.389) war auf den Ultrasofts zwar eine Tausendstelsekunde schneller als der Australier, aber über die Distanz ging beim Niederländer gar nichts. "Schon wieder der Reifen vorne rechts hinüber", funkte Verstappen rund eine halbe Stunde vor dem Ende. Er bekam seine Pneus am ersten Tag in Abu Dhabi einfach nicht über größere Distanzen.

Daniil Kwjat

In beiden Sessions mit Reifenschaden hinten links: Daniil Kwjat Zoom

Mit einem "ganz normalen Freitag", an dem es "ganz gut" gelaufen sei, startete Kimi Räikkönen (6./1:41.464) in das letzte Formel-1-Wochenende des Jahres. Der Finne konnte die Vorteile des Supersofts auf seinen schnellen Umläufen nicht ganz nutzen, aber auf dem Longrun war er gut unterwegs. Hinter den Top-3-Teams gab es eine große Lücke von rund einer halben Sekunde. Dahinter reihten sich die Williams-Piloten Valtteri Bottas (7.) und Felipe Massa (10.) sowie die Force Indias von Sergio Perez (8.) und Nico Hülkenberg (9.) ein.

Kuriose Toro-Rosso-Schäden: Beide Fahrer an der Box

McLaren-Honda kratzte mit Fernando Alonso (11.) an den Top 10, einen Rang hinter dem Spanier hatte Teamkollege Jenson Button bereits fast zwei Sekunden Rückstand auf die Hamilton-Bestzeit. Hinter den beiden Haas von Esteban Gutierrez (13.) und Romain Grosjean (14.) zeigte sich Jolyon Plamer gut aufgelegt. Der Brite war auf Rang 15 fast eine Sekunde schneller als Teamkollege Kevin Magnussen (20.). Beide Manor-Piloten konnten sich vor den beiden Sauber-Autos platzieren.

Rätselraten herrscht unterdessen noch im Lager von Toro Rosso. Bereits am Vormittag war am Fahrzeug von Daniil Kwjat der Reifen hinten links geplatzt. Das gleiche Schauspiel wiederholte sich früh im zweiten Durchgang. Der FIA-Delegierte Jo Bauer stattete der Toro-Rosso-Box einen Besuch ab. Man vermutet Schäden an Bremsbelüftung oder Aufhängung als eigentliche Ursache. Auch Carlos Sainz ließ man vorsichtshalber nach nur fünf Umläufen nicht weiter am Training teilnehmen.

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