• 03.11.2013 23:44

  • von Christian Nimmervoll & Christian Schrader

Force India: Köpfe oben, hart gearbeitet, doppelt gepunktet

Adrian Sutil und Paul di Resta nehmen aus Abu Dhabi insgesamt neun Punkte mit - Fernley: "Es ist ein Resultat von harter Arbeit hinter den Kulissen"

(Motorsport-Total.com) - Beim Großen Preis von Abu Dhabi konnte die Punkteserie und der Aufwärtstrend bei Force India fortgesetzt werden. Paul di Resta (Platz sechs) und Adrian Sutil (Platz zehn) sammelten insgesamt neun Punkte für das Team mit Sitz in Silverstone. Der Deutsche hatte dabei noch Pech, dass er auf nachlassenden Reifen in der letzten Runde von McLaren-Pilot Sergio Perez kassiert wurde. Mit aktuell 77 Punkten konnte Force India den sechsten Platz in der Teamwertung vor Sauber (45) festigen, der Rückstand auf McLaren (95) beträgt bei noch zwei ausstehenden Grands Prix 18 Zähler.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Allein unter Palmen, doppelt gepunktet: Force India bestätigt den Aufwärtstrend Zoom

"Es ist ein großartiges Gefühl, auf Platz sechs mit einer funktionierenden Einstopp-Strategie ins Ziel zu kommen", freut sich di Resta. "Ich habe gestern gesagt, dass wir das Auto mehr auf das Rennen abgestimmt haben und das hat sich heute ausgezahlt. Es gab Zeiten, in denen wir sehr schnell sein mussten und welche, in denen wir unsere Pace kontrollieren und auf die Reifen aufpassen mussten. Gegen Ende des Rennens habe ich mit Fernando (Alonso) und Lewis (Hamilton; Anm. d. Red.) gekämpft."

"Es war aber unmöglich, Fernando hinter mir zu halten, weil er auf viel frischeren Soft-Reifen unterwegs war. Lewis war auf den Mediums und somit habe ich mich darauf fokussiert, die Ausgänge der Haarnadel und der Schikane, die auf die langen Geraden führen, sauber zu erwischen. Damit war ich in der Lage, ihn hinter mir zu halten. Das waren jetzt zwei starke Wochenenden in Folge und wir werden entschlossen nach Austin gehen, um den positiven Impuls aufrechtzuerhalten", zeigt sich der Schotte zuversichtlich.

Di Resta: Sauber in Schach halten

"Unser Hauptziel war es, unsere Position gegen Sauber in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft zu verteidigen", betont der Schotte zudem bei 'Sky Sports F1'. "Wir sind dann in das Rennen gegangen mit einem Auto, das viel besser war als in der Qualifikation. Wir haben gestern einen sehr guten Job gemacht, von den Strategen über die Ingenieure haben wir alles für ein gutes Rennen getan."


Großer Preis von Abu Dhabi

"Ich hatte einen guten Start, es gab einige Kollisionen in der ersten Kurve, davon konnte ich profitieren", berichtet Teamkollege Sutil nach dem Rennen. "Dann habe ich den Gutierrez geschnappt und war damit schon auf Platz zwölf oder 13. Dann sind einige schon ziemlich früh an die Box gefahren - und schon war ich in den Top 10. Das ist immer gut, weil man dann freie Fahrt hat und auch die Strategie funktioniert."

"Das Problem mit dem Reifen zur Mitte des Rennens war, dass sie so viel Temperatur verloren haben. Je länger man fährt, desto härter wird der Gummi auf den Reifen - und je härter der Gummi, desto schwieriger ist es, darin die Temperatur zu halten. Die Außentemperaturen werden auch immer niedriger und wenn du dann noch im Zweikampf bist, verlierst du die Temperatur komplett."

Sutil wird in der letzten Runde von Perez überholt

"Somit wurde es dann immer schwieriger zu fahren. Jede Runde länger hatte ich weniger Grip. Da musste ich mich hier und da geschlagen geben. Dann war es aber auch an der Zeit, an die Box zu kommen. Das haben wir dann so gut wie möglich geregelt", berichtet der Deutsche über seinen Wechsel von den Medium- auf die Soft-Reifen in Runde 28.


Fotos: Force India, Großer Preis von Abu Dhabi


"Am Ende waren die Reifen am Ende. Da gingen mir ein bisschen die Zeit und die Runden aus. Für uns war die maximale Distanz für die weichen Reifen 25 Runden - und ich habe 27 absolviert. Am Ende wird es also echt kritisch. Dann habe ich viel Traktion aus der Kurve sieben auf die Gerade hinaus verloren, sodass Perez genau neben mir war und ich gegen ihn nicht mehr kämpfen konnte. Zum Glück habe ich noch den einen Punkt gerettet. Das war natürlich wichtig und ein schönes Resultat für das Team. Trotz vielerlei Aussagen, dass unser Auto schlechter sei als der Sauber, bauen wir die Führung doch kontinuierlich aus. Und das ist ein gutes Zeichen", frohlockt Sutil.

Fernley: Auf der Performance aufbauen

Robert Fernley, stellvertretender Force-India-Teamchef sagt: "Das ganze Team kann auf das heutige Resultat, das uns eine gute Ausgangsposition für die verbliebenden zwei Rennen gibt, sehr stolz sein. Mit neun Punkten im Gepäck ist der sechste Platz in der Meisterschaft wieder realistischer und wir liegen nur 18 Punkte hinter Platz fünf. Trotz der limitierten Fahrt am Freitag waren wir selbstbewusst und haben uns für die Einstopp-Strategie entschieden, wie wir es auch in Indien am vergangenen Wochenende gemacht haben."

"Paul und Adrian sind ein fehlerfreies Rennen gefahren, sie haben auf ihre Reifen geachtet, wenn es nötig war, und sie haben durchweg eine starke Pace gezeigt. Der Fortschritt, den wir in den vergangenen paar Rennen gemacht haben, ist lohnenswert und es ist ein Resultat von harter Arbeit hinter den Kulissen. Wir haben unsere Köpfe oben behalten, hart gearbeitet und das zeigt sich jetzt. Wir schauen jetzt mit Optimismus nach Austin und hoffen, auf der Performance der vergangenen zwei Rennen aufbauen zu können", so Fernley abschließend.