• 08.03.2018 18:02

  • von Dominik Sharaf & Adam Cooper

Force India: Halo hat Kosten im Millionenbereich verursacht

Ein neues Chassis, das nicht geplant war, und ein Design, das beim ersten Versuch perfekt sein musste: Bei Force India ist man wegen des Halos erzürnt

(Motorsport-Total.com) - Die Force-India-Mannschaft hat die massiven Mehrkosten beklagt, die dem Team infolge der Einführung des Kopfschutzbügels Halo zur Formel-1-Saison 2018 entstanden sind. Laut Technikchef Andy Green handelt es sich um "Hunderttausende, wenn nicht sogar eine Million US-Dollar", die die im vergangenen September auf den letzten Drücker beschlossene Techniknovelle verschlugen hätte. Als problematisch erwies sich allen voran die nicht geplante Neukonstruktion eines Chassis'.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez mit Halo: Ein teueres Extra für seinen Force-India-Boliden Zoom

"Die Herausforderung ist riesig, für ein kleines Team wie unseres sogar noch massiver", sagt Green. "Dass die Entscheidung so spät erfolgt ist, war nicht hilfreich." Die Auswirkungen des Halo auf die Produktion weiterer Teile des VJM11 ging soweit, dass die Designer das Chassis umgestalten mussten. "Wir hatten nicht damit gerechnet, für diese Saison ein neues bauen zu müssen", meint Green.

Nach der Einführung der neuen Aerodynamik-Regeln 2017 hatte Force India eigentlich mit dem bewährtem Konzept weitermachen wollen - einfach, weil man sich nicht jedes Jahr ein neues Chassis leisten kann. Doch Halo machte einen Strich durch die Rechnung und neue Posten im Budget auf.

Der Druck auf die Ingenieure wuchs, weil Force India nur Geld und Personal für eine Entwicklung hatte - nicht für mehrere unterschiedliche Varianten, um bei einem Fehlschlag auf Alternativen zurückgreifen zu können, wie es die großen Teams tun. "Uns war klar, dass wir sonst nicht hätten antreten können. Wir hätten mit einem Chassis und ohne Ende Einzelteilen dagestanden", so Green.


Fotostrecke: Die Halo-Lösungen der Formel-1-Teams 2018

Obwohl es mit einem Versuch klappte, das Halo gut zu integrieren, musste Force India sofort ins Risiko gehen und Abstriche bei der Zuverlässigkeit machen. "Wir hätten liebend gerne Reserven beim Design gehabt, um ohne Schwierigkeiten durch die Test zu kommen, aber es war nicht drin - weil das Gewichtslimit der Autos nicht stark erhöht worden ist." Denn obwohl Halo neun Kilo wiegt, wurde das Mindestgewicht in den Formel-1-Regularien nur um fünf Kilo angehoben. Dennoch bewegt sich Force India nahe dem Limit: "Es sollte mehr oder weniger hinhauen", so Green.

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