• 23.06.2012 17:09

  • von Dominik Sharaf

Force India: Glücklich und doch geschlagen

Nico Hülkenberg und Paul di Resta fuhren in den dritten Qualifikationsabschnitt, zeigten ihre Topform aber nicht, als es darauf ankam - "Longruns vielversprechend"

(Motorsport-Total.com) - Am Freitagvormittag munkelten die ersten Experten, dass Force India ein heißer Kandidat für vordere Startplätze sei. Am Abend war dann klar, dass etwas an dieser Behauptung dran ist, am Samstagvormittag wurde sie zur Gewissheit. Und doch gehört das Team von Vijay Mallya nach dem Qualifying zum Großen Preis von Europa in Valencia mit Platz acht für Nico Hülkenberg (1:38.752 Minuten, +0,666 Sekunden) und Rang zehn für Paul di Resta (1:38.992 Minuten, +0,906 Sekunden) zu den Geschlagenen.

Titel-Bild zur News: Force-India-Team

Gute Teamleistung, aber dennoch keine Jubelstürme: Force India

Hülkenberg freut sich zwar über das Mannschaftsergebnis: "Alles in allem war es ein großartiges Resultat für das Team, beide Autos in den dritten Abschnitt gebracht zu haben." Dennoch hatte der Emmericher mit einem Platz weiter vorne geliebäugelt. "Vielleicht haben wir uns doch ein bisschen mehr ausgerechnet als die Ränge acht und zehn. Ganz speziell, wenn man unsere bisherigen Leistungen an diesem Wochenende betrachtet."

Dass die Hitze immer wieder als Vorteil für Force India gehandelt wurde, scheint ein Fehlschluss gewesen zu sein. "Die gestiegenen Temperaturen haben uns wohl nicht geholfen, weil das Auto schwieriger zu fahren und etwas nervös war", weiß Hülkenberg und gibt sich kämpferisch. "Für das Rennen sind wir aber noch in Schlagdistanz und werden den Kampf mit den Autos um uns herum aufnehmen."

Di Resta zieht eine ähnliche Bilanz wie der Teamkollege: "Es war ein starkes Qualifying, aber ich habe das Gefühl, dass wir weiter vorne hätten stehen können - weil ich in Q3 keine perfekte Runde zusammenbekommen habe", bedauert der Schotte. "Wir waren die Schnellsten in Q2 und wenn mir diese Zeit ein weiteres Mal geglückt wäre, stünde ich einige Reihen weiter vorne." Er habe versucht, ein kleines Bisschen aus dem Wagen herauszukitzeln.


Fotos: Force India, Großer Preis von Europa


Dann aber sei ein Rad stehen geblieben und er habe im letzten Sektor Zeit verloren. "Ich versuche, mich auf die positiven Dinge zu konzentrieren, weil wir hier in allen Sessions stark waren und der Kurs dem Auto liegt", macht der 26-Jährige Mut. Auch Teambesitzer Vijay Mallya ist glücklich, dass die Force India bis zum Schluss dabei waren, bedauert aber: "Beide Fahrer haben danach keine perfekte Runde abgeliefert, was uns einige Positionen gekostet haben dürfte."

Für Mallya ist das Wochenende natürlich nicht abgeschrieben: "Nichtsdestotrotz sind wir immer noch in einer guten Ausgangsposition, was den Kampf um die Punkte betrifft. Wir erwarten ein hartes Rennen bei erneut hohen Temperaturen", blickt der Milliardär voraus. "Aber das Auto ist gut und wir wissen mit den Reifen umzugehen. Unser Tempo auf den Longruns ist vielversprechend."