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  • 16.05.2017 15:54

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Force India gibt nicht auf: Red Bull ist zu packen

Das starke Ergebnis in Barcelona gibt Force India mehr Entschlossenheit: 19-Punkte-Rückstand auf Red Bull soll aufgeholt werden- Großes Update in Montreal

(Motorsport-Total.com) - Nach den Nullnummern für Valtteri Bottas (Mercedes) und Kimi Räikkönen (Ferrari) ist Force India nunmehr das einzige Team, das in allen bisherigen Rennen der Formel-1-Saison 2017 mit beiden Piloten in die Punkte fahren konnte. Sergio Perez (4.) und Esteban Ocon (5.) brachten in Spanien 22 Zähler auf das Konto ihres Teams. Force India liegt jetzt in der Gesamtwertung nur noch 19 Punkte hinter Red Bull. Man will das ehemalige Weltmeisterteam schlagen, denn Rang drei in der WM ist das erklärte Ziel der Inder.

Titel-Bild zur News: Esteban Ocon

Jubel bei Force India: In Spanien fuhren die beiden Piloten 22 Punkte ein Zoom

"Wir nähern uns dem Maximum. In Barcelona waren wir schon nahe dran", freut sich Force-India-Betriebsdirektor Otmar Szafnauer nach dem starken Auftritt beim Europaauftakt 2017. "Die Jungs an der Strecke kitzeln alles raus, was geht. Wir brauchen gute Leute in der Entwicklungsabteilung. Von dort muss noch mehr kommen. Und zwei gute Fahrer gehören natürlich immer dazu", nennt der gebürtige Rumäne die Vorzüge seiner Mannschaft.

"Im Qualifying könnte es manchmal besser laufen. In Barcelona hat es Esteban verbockt mit dem DRS in der Zeitenjagd. Er war bis dorthin in jeder Session schneller als Sergio gewesen, aber dann drückt er den DRS-Knopf einen Hauch zu früh. Es hätte besser sein können", so Szafnauer. Ocon hatte in Q3 den DRS-Auslöser vor der entsprechenden Zone gedrückt. Anschließend hatte sich sein Heckflügel in jenem Abschnitt nicht geöffnet - ein erheblicher Nachteil in der Qualifikation.

"Selbst wenn wir uns besser qualifiziert hätten, wären wir im Rennen wohl kaum weiter vorn gelandet", meint Szafnauer. "Wir hatten nie das Tempo von Red Bull und haben zusätzlich an der Box nicht sauber gearbeitet. Ich weiß gar nicht, ob das zu sehen war: Ein Stopp bei uns dauerte acht Sekunden, weil es vorne rechts und links hinten hakte. Wäre das sauber gelaufen, wären wir vielleicht vor Ricciardo auf die Bahn gekommen. Aber er hatte jederzeit das Tempo, uns zu überholen."

Red Bull bleibt im Visier: Nur 19 Punkte Rückstand

Die bessere Performance der Ex-Champions aus Milton Keynes haben dazu geführt, dass Force India seinem selbst genannten Ziel hinterher hechelt. Rang drei in der WM belegt Red Bull. "Nach einem Viertel der Saison liegen wir 19 Punkte hinter Red Bull. Es sind noch drei Viertel zu fahren", so der Wahlamerikaner. "19 Punkte ist kein Rückstand, den man nicht aufholen könnte. Um vorbei zu kommen, brauchen wir aber mehr Tempo. So einfach ist das."

"Wenn wir zulegen und unser Auto schneller entwickeln als Red Bull, dann können wir das wettmachen. Bleiben wir im Vergleich der Performances auf dem aktuellen Stand, dann werden sie uns schlagen", ist sich Szafnauer sicher. Einen entscheidenden Schritt will Force India zum Grand Prix in Kanada machen. Für das Rennen in Montreal werden neue Aerodynamik-Elemente vorbereitet, zudem setzt man auf der schnellen Bahn auf der Ile Notre Dame frische Mercedes-Aggregate neuester Bauart ein.

"Wir setzen eher auf das Renntempo als auf den Speed über eine schnelle Runde. Gute Starts und eine starke Rennpace, das wollen wir", sagt der Force-India-Verantwortliche. Man wolle sich nicht auf spezielle Stärken konzentrieren, sondern ein verlässliches Gesamtpaket beibehalten. "Unser Auto soll möglichst überall gut sein. Natürlich würde uns in Monaco ein kürzerer Radstand helfen, aber das auch nur ein Rennen lang. Früher war unser Team oftmals in Spa und Monza besonders schnell. Das war toll, aber eben auch nur für zwei Rennen."


Fotostrecke: F1 Backstage: Barcelona

"Wir haben vor längerer Zeit entschieden, dass wir alles daran setzen, dass unser Auto überall gut funktioniert. Das machen die Topteams alle genauso: Mercedes, Ferrari, Red Bull. Es geht um das Gesamtergebnis aus 20 Rennen. Das darf man nicht vergessen", sagt Szafnauer. Bislang klagten die Force-India-iloten oftmals über einen nervöses Heck. "Man kann so etwas immer analysieren bis zum Umfallen, aber die echte Währung bleibt die Rundenzeit - und unsere Zeiten im Rennen waren gut. Trotzdem muss man Probleme immer verstehen, um mit dem nächsten Entwicklungsschritt entgegenwirken zu können."

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