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  • 28.09.2006 10:09

  • von Franziska Beetz

Flavio Briatores Zukunftsstrategie

Wenn es nach dem Teamchef von Renault geht, könnte die Formel 1 einige Veränderungen vertragen, um in Zukunft attraktiver für die Fans zu werden

(Motorsport-Total.com) - Während die FIA eine Online-Umfrage schaltet, um die Stimmung unter den Fans einzufangen, die Homologation der Motoren immer näher rückt und ein Rudel von Nachwuchsfahrern sich anschickt, das Parkett der Königsklasse zu betreten, macht sich Renault-Teamchef Flavio Briatore ganz pragmatisch seine eigenen Gedanken um die Zukunft der Formel 1. Trotz aller Veränderungen, glaubt der Italiener, wird es auch in den kommenden Jahren Konstanten geben. Für Briatore ist es beispielsweise undenkbar, dass Bernie Ecclestone seinen Hut nimmt. Aber was, wenn doch?

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore

Briatore: Im Fahrerlager können gar nicht genug Schönheiten zu Gast sein

"Ich denke nicht, dass Bernie Ruhestandspläne hegt", so Briatore gegenüber dem 'Guardian', "aber falls er gehen sollte, bräuchten wir ein neues Management, das außerhalb des Sports steht." Es brauche in diesem Fall Menschen, die eine frische Perspektive mitbringen und mehr auf das Geschäft und die Show achten als auf die Technologie und die Arbeit der Ingenieure: "Unsere Kunden", so erläuterte Briatore, "sind keine Ingenieure, sie sitzen auf den Tribünen und schauen Fernsehen."#w1#

Die Änderungen des Reglements, die 2007 in Kraft treten werden, sieht der 56-Jährige als Chance, den Unterhaltungswert der Formel 1 auch in kommenden Jahren aufrechtzuerhalten: "Wir machen bei der Homologation der Motoren große Fortschritte. Sie ermöglicht uns, Investitionen zu sparen, ohne dass dabei die Show zu kurz kommt", kommentierte der Mann, der im gleichen Atemzug angab, er glaube nicht, dass sich eines der Herstellerteams in den nächsten Jahren aus der Königsklasse zurückziehen werde.

Dennoch ist Briatore überzeugt, dass ein bisschen frischer Lack dem Image des Sports nicht schaden würde: "Die Teams bauen große Motorhomes und luxuriöse Fabriken, aber das ist nur Nabelschau. Wir müssten mehr für die Zuschauer tun, die Übertragungen verbessern. Dazu müssen wir die Denkweise der Beteiligten verändern." Und wäre es eine Idee, mehr nett anzusehende Damen in den Paddock zu bringen, um den Zuschauern die Formel 1 noch schmackhafter zu machen? "Das würden wir machen, wenn Bernie mehr Pässe herausgeben würde. Bei der Formel 1 geht es um die Show und um den Glamour, nicht nur um speckige Mechaniker und Getriebe", entgegnete er.