• 06.01.2002 17:28

  • von Reinhart Linke

Fisichella: Eddie Jordan schmerzen hohe Schecks

Jordan-Rückkehrer Giancarlo Fisichella glaubt zu wissen, dass Eddie Jordan seinen Wert genau kennt

(Motorsport-Total.com) - Giancarlo Fisichella kehrt in diesem Jahr in jenes Team zurück, mit dem er 1997 seine erste komplette Formel-1-Saison bestritt. Nachdem er in der Zwischenzeit vier Jahre bei Benetton verbracht hat, fährt der 28-jähirge Italiener in dieser Saison wieder für das Team von Eddie Jordan. "Eddie hat mir einen Dreijahresvertrag und gutes Geld angeboten", wird "Fisico" vom Fachmagazin 'F1 Racing' zitiert. "Jeder weiß, dass Eddie ein sparsamer Mann ist, und deswegen erkenne ich an der Tatsache, dass er mir viel Geld geboten hat, dass er mich wirklich haben wollte. Mehr noch: Es bedeutet auch, dass er an mich glaubt. Denn ich weiß, wie weh es ihm tut, einen hohen Scheck zu unterschrieben."

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Giancarlo Fisichella fährt 2002 wieder für das Jordan-Honda-Team

Obwohl es im vergangenen Jahr bei Benetton-Renault deutlich aufwärts ging, entschied sich der 91-fache Grand-Prix-Teilnehmer für einen Wechsel. Zwar wäre er gerne weiterhin im Team von Flavio Briatore geblieben, doch wollte ihm der Rennstall seine geforderte Gehaltserhöhung nicht zahlen. "Was man einem Fahrer zahlt, ist doch auch eine Frage des Respekts", erklärte der Wahlmonegasse. "Flavio hat mir viel weniger angeboten als das, was ich haben wollte." Schließlich wusste der clevere Teamchef, dass er Jordan-Honda-Fahrer Jarno Trulli für viel weniger bekommen würde. So kam es zum Cockpittausch zwischen den beiden Italienern.

Giancarlo Fisichella weint offenbar schon jetzt seinem alten Teamchef keine Träne nach. "Bei den Rennen ist Flavio ein sehr schwieriger Mensch", so der WM-Sechste von 2000. "Er denkt nur an sich, sein eigenes Geschäft. Ich habe versucht, ihn zu fragen, warum er so ist. Nach solchen Gesprächen ging es meistens ein wenige besser, aber er sagte immer: 'Schau, ich setzte dich unter Druck, weil ich dir helfen will, dein Bestes zu geben.' Er glaubt wohl wirklich, dass er sich aus gutem Grund so verhält. Eddie ist da viel direkter."

Für die kommenden drei Jahre hat der Meister der Italienischen Formel 3 von 1994 jetzt einen Vertrag mit dem Jordan-Honda-Rennstall, den er aber nicht einhalten muss, wenn bestimmte Leistungen vom Team nicht eingehalten werden. Doch so denkt der Italiener nicht. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass der 2002er-Jordan ein sehr gutes Auto wird. Jordan ist in den letzten vier Jahren stark gewachsen. Das Team ist immer besser geworden. Deshalb denke ich, dass ich gute Chancen habe, nächstes Jahr meinen ersten Grand Prix zu gewinnen."

Es bleibt jedoch abzuwarten, ob dem Hobbyfußballer dieses ehrgeizige Ziel schon in seinem ersten Jahr mit dem Jordan-Honda-Team gelingt. Im vergangenen Jahr wurde der Rennstall von Eddie Jordan mit 19 WM-Punkten nur Fünfter der Konstrukteursweltmeisterschaft.