• 24.04.2007 13:46

  • von Fabian Hust

FIA verschärft Unterboden-Tests erneut

Weil einige Teams offenbar immer noch mit flexiblen Unterböden arbeiten, wird der Automobilweltverband FIA entsprechende Tests erneut verschärfen

(Motorsport-Total.com) - Das Thema flexible Unterböden ist offenbar weiterhin noch nicht vom Tisch. Rennleiter Charlie Whiting hat Informationen von 'autosport.com' zu Folge in einem Brief an die Teams bekannt gegeben, dass man zum kommenden Rennen in Barcelona die Konstruktion der Unterböden einem erneut verschärften Testverfahren unterziehen wird.

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

Angeblich wegen solcher Fahrmanöver sind Unterböden nicht ganz eben und steif

Nach dem Saisonauftakt in Melbourne hatte der Automobilweltverband FIA die Test-Prozeduren am Unterboden bei der Abnahme der Autos verschärft. Vorausgegangen war eine Anfrage des McLaren-Mercedes-Teams, ob man gefederte Halterungen des Unterbodens am Chassis verwenden darf.#w1#

Solche Lösungen haben einige Teams verwendet, sodass sie zwar den Belastungstest der FIA bestanden haben, im Rennen jedoch verbogen sich die Unterböden, sodass bei hohen Geschwindigkeiten der Luftwiderstand sank und die Höchstgeschwindigkeit damit stieg.

Die Frage des britischen Rennstalls an die FIA wurde verneint, und die Teams mussten fortan ohne eine solche verstellbare Verbindung zwischen Chassis und Unterboden den Test durchlaufen, bei dem sich der Unterboden bei einer Belastung von 500 Newton maximal um fünf Millimeter in vertikaler Richtung verbiegen darf.

Der Großteil der Teams soll dadurch gezwungen gewesen sein, den Unterboden zu modifizieren. Dennoch besteht laut FIA der Verdacht, dass einige Teams weiterhin flexible oder nicht - wie laut Reglement vorgeschrieben - flache Unterböden einsetzen. Dies gehe aus einer Untersuchung der Autos nach den direkt aufeinander folgenden Rennen in Malaysia und Bahrain hervor.

"Es ist offensichtlich geworden, dass einige Teams versuchen, einen aerodynamischen Vorteil zu erzielen, indem sie einen Unterboden designen, der flexibel und/oder nicht flach ist", schrieb Whiting nach Information des Fachmagazins an die Teams.

Die Teams begründen dies mit Maßnahmen gegen Beschädigungen des Unterbodens, wenn dieser mit der Fahrbahn in Kontakt kommt. Laut Whiting ist dies aber kein Grund für flexible oder nicht flache Unterböden: "Wenn man Beschädigungen vermeiden möchte, dann muss man sicher stellen, dass die Autos mit dem Untergrund nicht in Berührung kommen, so wie dies regelmäßig der Fall zu sein scheint."

Da Artikel 3.15 des Technischen Reglements bewegliche Aerodynamik-Teile untersagt, müssten die Teams die Bodenfreiheit ihrer Autos erhöhen und andere Maßnahmen treffen, wie zum Beispiel die Begrenzung des Federwegs oder die Verwendung steiferer Dämpfer - was die Rundenzeiten jedoch ansteigen lässt und das Fahrverhalten verschlechtert.

Ab dem kommenden Rennen in Spanien werden die Unterböden nun mit der vierfachen der bisherigen Belastung konfrontiert - 2.000 Newton. Die Teams müssen weiterhin dazu jeden Steg, der zwischen Unterboden und Chassis befestigt ist, für den Belastungstest entfernen. Zudem wird der Unterboden anhand einer Referenzebene überprüft, ob er tatsächlich eben ist. Man darf gespannt sein, wie sich diese verschärften Tests auf das Kräfteverhältnis in der Formel 1 auswirken werden.