• 31.08.2017 15:36

  • von Dominik Sharaf

Ferrari-Vertrag: Vettel hätte gerne Schumachers Rat eingeholt

Sebastian Vettel erklärt, wieso er nicht in die Fußstapfen seines Kindheitsidols treten will, Michael Schumacher aber eine "Inspiration" wäre - Karriereende kein Thema

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel hätte seine Entscheidung, seinen Vertrag bei Ferrari zu verlängern, gerne mit Kindheitsidol Michael Schumacher besprochen. Wie der Heppenheimer erklärt, hätte er die Expertise des Formel-1-Rekordweltmeisters bereits vor dem Wechsel von Red Bull zur Scuderia eingeholt, sofern die Möglichkeit bestanden hätte. "Er wäre einer der Menschen gewesen, die ich 2014 gefragt und auch jetzt um Rat gebeten hätte", so Vettel über Schumacher, dessen Ski-Unfall sich zuvor zutrug.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel hätte gerne Michael Schumachers Rat eingeholt Zoom

Das Ferrari-Team war zwischen den beiden nie Thema. "Ich weiß nicht, worin Michaels Vertrauen begründet war. Darüber habe ich nie mit ihm gesprochen. Leider hatte ich nicht die Chance dazu", meint Vettel. Er hat sich nach fast drei Jahren bei den Italienern ein eigenes Bild gemacht. Er unterstreicht die Leidenschaft und den beinahe religiösen Status, die der Mythosmarke nachgesagt wird: "Ferrari umgibt noch immer etwas Einzigartiges - etwas, das es bei anderen Teams nicht gibt."

Die Mannschaft würden aber erst die Angestellten zu dem machen, was sie wäre, findet Vettel: "Die Menschen sprechen von einer Legende. Meiner Meinung nach handelt es sich wegen der Leute, die von früh bis spät für sie arbeiten, um eine lebende." Wer man in Maranello über die Straße liefe, bekäme die Allgegenwart des springenden Pferdes zu spüren. "Noch mehr aber, wenn man die Ferrari-Mitarbeiter sieht und trifft", unterstreicht der 30-Jährige, der bereits etwas Italienisch gelernt hat.

Es waren dieses Engagement und die bedingungslose Hingabe für das Projekt, die Vettel die Unterschrift unter dem neuen Kontrakt erleichterten. "Daher war es war logisch weiterzumachen", betont er. Weniger ging es ihm darum, Schumacher nachzueifern und selbst für die Motive zu sorgen, die einst die Poster in seinem Kinderzimmer zierten. "Michael trug meistens Rot. Er hat die meisten Rennen und Titel in Rot gewonnen. Ich will aber nicht in seine Fußstapfen treten", stellt er klar.


Fotostrecke: Michael Schumacher: Die Ferrari-Jahre

Das gesamte Ferrari-Team der Gegenwart wolle seine eigenen Abdrücke hinterlassen, auch wenn Schumacher nach wie vor eine große Inspiration sei. Entsprechend ist sich Vettel nicht sicher, ob er seine Karriere bei der Scuderia beenden wird - schließlich wird er bei Auslaufen des neuen Vertrages 33 Jahre alt und im besten Pilotenalter sein. "Wir wissen seit dem vergangenen Jahr, dass sich die Dinge schnell und unerwartet ändern können", erinnert er an Nico Rosberg. "Man weiß nie."

Nico Rosberg, Sebastian Vettel

Nico Rosberg: Sebastian Vettel würde ein Comeback nicht wundern Zoom

So, wie sich der Ex-Mercedes-Star zum Ruhestand entschloss, könnte Vettel sich eine neue Herausforderung suchen. Oder ebenfalls als Privatier enden. "Du kannst zurücktreten, dann ist dir langweilig und du kommst zurück. Vielleicht sehen wir Nico in ein paar Jahren wieder, wer weiß?", zuckt der viermalige Champion mit den Schultern. Er denkt an Schumacher: "Michael hat sich für ein Comeback entschieden, weil er den Motorsport liebte - aber das ist alles weit weg und kein Thema."