• 27.07.2006 12:21

Ferrari und die zufriedenen Sponsoren

Auch abseits der Piste gibt es vor einem Rennen viel zu tun, so werden bei Ferrari zahlreiche Aktionen mit den Sponsorenpartnern geplant und durchgeführt

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 beschränkt sich nicht auf die Arbeit auf und neben der Strecke. Seitdem die "Königsklasse" zu einem global umfassenden Event wurde, steht auch die geschäftlichen Kontakte und Aufgaben mit im Vordergrund. Und während die technischen Abteilungen die Autos vor einem Rennen intensiv auf den Einsatz vorbereiten, pflegt eine andere Abteilung den Kontakt zu den technischen Partnern und Sponsoren.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Im Rahmen von Werbeveranstaltung spielte man auch schon Rugby

Bei Ferrari ist Massimo Cusimano als Sponsormanager für diese Aufgaben verantwortlich. "Meine Rolle teilt sich in zwei Aufgaben", erklärte er. "Eine ist die Verbindung zu den Sponsoren, damit ist die Einhaltung der Verträge gemeint und das Koordinieren mit anderen Bereichen, also dem Merchandising, der Kommunikation, die Lizensierung und auch das Internet. Ich muss sicherstellen, dass alles gut geleitet wird. Die zweite Aufgabe ist das Finden neuer Sponsoren: Marktstudien anfertigen, Vorschläge von Sponsoren bewerten, rechtliche Dinge und Lizenzrechte betrachten."#w1#

Bei einer Veranstaltung mit oder für einen Sponsor beginnen die Planungen schon weit im Voraus. "Vor einem Grand Prix treffen wir uns in Konferenzgesprächen mit allen Sponsoren, die meisten von ihnen sitzen in England", so Cusimano. "Wir bereiten uns vor und planen alle Marketingaktivitäten am Kurs für den jeweiligen lokalen Markt. Für gewöhnlich stellen wir einen Jahresplan auf, um die Zeit möglichst fair auf alle zu verteilen. Mit der Zeit ist dabei die Zeit der Fahrer gemeint, denn sie erhalten die meisten Anfragen. Aber auch die Teamführung wird ab und zu angefragt, beispielsweise Jean Todt."

Für ein wenig Erleichterung sorgt die Tatsache, dass Ferraris Sponsoren international aktiv sind und damit in jedem Land, in dem die Formel 1 gastiert, auch Aktivitäten organisieren wollen. Dies schafft auch die Möglichkeiten, die Veranstaltung von verschiedenen Partnern zusammenzulegen. Bei besonders großen Veranstaltungen, wie von 'Vodafone' an diesem Wochenende in Heidelberg, ist aber auch organisatorisches Geschick gefragt.

"Man muss da schon gut organisieren, denn die Fahrer sollen dabei sein und der Ort liegt etwas abseits der Strecke", erklärte er. "Das Event steigt in Heidelberg, mit dem Hubschrauber dauert die Reise 20 Minuten von der Strecke. Die Logistik muss für die Fahrer perfekt organisiert sein. Für gewöhnlich kommen sie in letzter Minute, um keine Zeit zu verschwenden. Wir organisieren einen Hubschrauber, der sie in der Nähe absetzt. Dort wartet schon ein Auto für sie, das sie direkt zur Veranstaltung bringt."

Die Planungen werden auch dadurch nicht vereinfacht, dass die FIA erst kurz vor dem Rennwochenende bekannt gibt, ob Michael Schumacher und Felipe Massa zur Pressekonferenz am Donnerstag erscheinen müssen. Dann könnte der sorgsam aufgestellte Plan schnell wieder über den Haufen geworfen werden. Hinzu kommt, dass man sich bei den fast regelmäßigen Veranstaltungen mit 'Vodafone' nicht verbiegen möchte.

"Ehe wir etwas für Heidelberg gefunden haben, wurden einige Ideen von uns abgelehnt, denn wir müssen auch auf das Image der Fahrer und des Teams achten", so Cusimano. "Wir tendieren dazu, unseren Sponsoren Vorschläge zu machen, von denen wir wissen, dass unsere Fahrer das mögen. Fußball ist da immer eine sichere Bank. Das Publikum mag das auch."

Für 'Vodafone' beispielsweise geht es bei solchen Veranstaltungen um den Verkauf der eigenen Angebote und eine weltweite Medienwirksamkeit. "Wir können die Veranstaltung mit Leben füllen, wenn wir die Fahrer einspannen, um zu zeigen, was der Kunde mit unserem Produkt machen kann", so 'Vodafones' Formel-1-Sponsorship-Manager Aled Rees. "Das Ziel der Einbindung der Ferrari-Fahrer ist es, mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen."