• 24.10.2013 17:36

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Ferrari in Indien: Alonso beißt, di Montezomolo ins Lenkrad

Während der Scuderia-Präsident seine Truppe für das Abschneiden 2013 tadelt, sieht Technikdirektor James Allison ein starkes Team - aber eine knifflige Noida-Aufgabe

(Motorsport-Total.com) - Ferrari kommt bei den Red-Bull-Festspielen in der Formel 1 meistens nur noch die Statistenrolle zu. Im Vorfeld des Großen Preis von Indien am kommenden Wochenende zeigen sich die Roten jedoch kämpferisch und wollen die Tifosi endlich wieder mit Glanz und Glorie beglücken. "Wir müssen bis zum Ende kämpfen. Die Saison war enttäuschend und keiner von uns kann damit zufrieden sein", stellt Luca di Montezemolo im Gespräch mit 'AGI' ein wenig schmeichelhaftes Zwischenzeugnis aus.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa und Fernando Alonso wollen die Scuderia-Ehre retten Zoom

Der Scuderia-Präsident verspricht mit Blick auf die Konstrukteurs-WM: "Wir werden alles geben bei dem Versuch, den zweiten Platz zu sichern und zu beweisen, dass Ferrari weiter an der Spitze und bei den Besten dabei ist. Jeder ist darauf konzentriert, das zu erreichen." Auch Chefpilot Fernando Alonso streckt im Kampf um die Vizemeisterschaft der Piloten nicht die Waffen: "Ich gebe 100 Prozent sogar dann, wenn ich mit meinen Freunden Kart fahre. Stellt euch da mal einen Formel-Grand-Prix vor..." Der Spanier nennt Silber in der Teamwertung das erste Ziel und glaubt noch an Podiumsplätze.

Der neue und alte Technikdirektor ist zuversichtlich, sich von heftigen Rückschlägen erholt zu haben: "Südkorea und Japan waren beide enttäuschend für uns, weil unser Auto vorne nicht mit dabei war oder siegfähig. Das ist nicht das Niveau, das wir erwarten", erklärt James Allison. "An der Strecke war das Team trotzdem stark, hatte eine passende Strategie und Fahrer, die es verstehen, auf den vorderen Plätzen anzukommen. Die Resultate entsprachen aber nicht unseren Erwartungen und das müssen wir in den verbleibenden Rennen ausmerzen."

Allerdings stehen die Zeichen dafür auf dem Papier nicht gut. Laut dem Briten ähnelt die sehr abwechslungsreiche Piste in Noida der in Yeongam. "Ein bisschen schizophren", glaubt Allison wegen der häufigen Wechsel zwischen schnellen und langsamen Passagen. "Sie verlangt dem Auto viel ab. Es braucht Stabilität beim Anbremsen, gute Balance in schnellen und langsamen Kurven mit guter Traktion und gutem Top-Speed. Das sind allgemeine Qualitäten aller Autos und aller Strecken, aber Indien bringt den Wagen mit seiner Vielschichtigkeit ans Limit, ähnlich wie Suzuka."