Ferrari freut sich mit Alonso: Ein starkes Rennen
In Valencia konnte Fernando Alonso zumindest Mark Webber besiegen und auch Felipe Massa zeigte ein starkes Rennen, hatte aber beim Boxenstopp Pech
(Motorsport-Total.com) - Zur großen Freude der Fans schaffte es Fernando Alonso am Sonntag beim Großen Preis von Europa in Valencia erstmals als Zweiter auf das Podium. Damit gelang es dem Spanier zumindest einen Red Bull zu schlagen. Teamkollege Felipe Massa sah die Zielflagge auf Position fünf.

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Fernando Alonso: Nun fehlen nur noch zwei Pokale in der Sammlung
"Ich war entschlossen, es auf das Podium zu schaffen", so Alonso. "In meiner Trophäensammlung fehlen jetzt nur noch die Trophäe des Großen Preises von Abu Dhabi und natürlich jene des Großen Preises von Indien. Ich hoffe, dass ich die Sammlung am Ende des Jahres komplettieren kann!"
"Ich war wirklich froh, heute wieder Champagner zu schmecken, besonders vor dieser liebenswerten Menge in Valencia. Dies ist eine unglaubliche Stadt, welche eine großartige Leidenschaft für den Rennsport hat. Dieses Ergebnis bedeutet mir eine Menge. Es fällt schwer, die Tribünen zu sehen, wenn man fährt, aber ich konnte spüren, dass großer Enthusiasmus herrschte, als ich Webber überholte."
"Für das gesamte Team ist dies ein positives Ergebnis, denn es bestätigt, dass wir in die richtige Richtung arbeiten. Heute waren die ersten 100 Meter nicht großartig, aber ich wusste, dass es mich ein wenig kosten würde, dass ich von der schmutzigen Seite starte."
"Ich hatte dann Glück, dass ich dennoch außen eine Lücke fand und schaffte es, im Vergleich zu meiner Startposition einen Rang gutzumachen. Es war wichtig, sofort die McLaren abzuschütteln, denn sie waren heute langsamer als wir. Dies bedeutete, dass wir uns auf Webber konzentrierten und dabei unser Ziel erreichten."
"Als ich mir sicher war, dass er hinter mir liegt, versuchten wir, über Vettel nachzudenken. Man weiß nie, was in der Formel 1 passiert. Die Strategie machte sich bezahlt, und es war die richtige Entscheidung, an den weichen Reifen festzuhalten."
"Die Red Bull sind immer noch signifikant überlegen, aber es war genauso signifikant, an ihnen dran zu bleiben und sie davon abzuhalten, einen Doppelsieg zu holen. Wir müssen Rennen für Rennen damit weitermachen. Wir wissen, dass es in Silverstone sehr schwierig wird, denn dies ist eine der Strecken, die am besten zu ihrem Auto passt."
"Das war ein gutes Rennen, in dem ich ständig gegen andere Fahrer kämpfte", so Massa. "Ich versuchte, das Maximum aus den weicheren Reifen herauszuholen, denn wir gingen davon aus, dass unsere Geschwindigkeit auf den härteren Reifen nicht am besten sein würde."
"Schade, dass es bei meinem zweiten Boxenstopp ein Problem gab, denn da verlor ich vier oder fünf Sekunden, welche mich die Chance kosteten, mit Hamilton um den vierten Platz zu kämpfen. Auf Basis dessen, was wir in Bezug auf die Leistung gesehen haben, hätten wir heute beide Autos vor die McLaren bekommen sollen, und das ist uns zur Hälfte gelungen."
"Mir gelang ein sehr guter Start, ich ging an Hamilton und Fernando vorbei. Ich versuchte dann auch Webber zu attackieren, aber er machte die Türe zu und wir hätten uns beinahe berührt. Also bekam Fernando die Chance, außen herum zufahren und mich wieder zu überholen."
"Auf meinem zweiten Reifensatz hatte ich ein paar Probleme, aber mit dem nächsten, der zu Beginn sogar noch deutlicher abgenutzter war, liefen die Dinge viel besser. Schlussendlich waren nicht einmal die Medium-Reifen allzu schlecht, und ich war in der Lage, mit ihnen konkurrenzfähige Zeiten zu fahren."
"Nun kommen wir zum Silverstone-Wochenende. Wir werden sehen, ob wir es schaffen, die Fortschritte zu bestätigen, die wir in den vergangenen zwei Rennen gesehen haben. Es wird zudem wichtig sein, welche Reifenwahl Pirelli trifft. Wenn sie sich für die Kombination Medium/Hart entscheiden, dann wird es für uns ganz klar schwieriger."
"Unser einziges Ziel muss der Sieg sein", so Teamchef Stefano Domenicali. "Schließlich sind wir Ferrari. Aber heute können wir mit diesem Ergebnis zufrieden sein, wenn man alle Dinge bedenkt."
"Es war ein aufregender und sehr ausgeglichener Wettbewerb. Fernando und Felipe fuhren großartige Rennen, kämpften bis zum Ende mit ihren Hauptgegnern. Der spanische Fahrer schaffte es vor seinen heimischen Fans, vor einem Red Bull zu landen und sicherte sich damit eine fantastische Ankunft auf dem Podium."
"Der einzige negative Punkt trat bei Felipes zweiten Boxenstopp auf, der ihm wohl die Chance gekostet hat, bis zum Ende mit Hamilton um den vierten Platz zu kämpfen. Er fuhr jedoch ebenfalls ein starkes Rennen, besonders am Start, als er es schaffte, zwei Plätze gutzumachen und Webber zu attackieren."
"Nun müssen wir in Vorbereitung auf Silverstone weiter Druck bei der Entwicklung des Autos machen. Wir wollen dort die Fortschritte bestätigen, die wir auf Strecken gemacht haben, deren Charakteristiken weniger gut zum 150° Italia passen."
"Dort werden wir es auch mit ein paar technischen Veränderungen zu tun bekommen haben, die von der FIA in Bezug auf die Verwendung des Ausdrucks empfohlen worden sind. Diese werden bei diesem Rennen eingeführt. Ob dies etwas ändert oder nicht, alle werden in Bezug auf die Leistung ein wenig verlieren. Es wird also abzuwarten sein, wer dafür den höchsten Preis bezahlt."
"Alles in allem war dies für uns ein gutes Rennen", so Chefingenieur Pat Fry. "Als wir in das Rennen gingen, war das Ziel unserer Strategie gewesen, die Anzahl der Runden zu minimieren, die wir auf den härteren Reifen fahren. Sowohl, weil wir nicht wussten, was wir von ihnen erwarten können, und auch, weil unsere Leistung auf ihnen nicht mit jener der Hauptgegnern mithalten konnte."
"Hinzu kommt, dass es Verkehr gab, den man berücksichtigen musste, und die Tatsache, dass wir uns nicht sicher waren, ob die Auswirkungen des DRS ausreichend groß sein würden, um Autos zu überholen, die beträchtlich langsamer ist. Dies ist der Grund, warum wir nicht versuchten, die anderen zu jagen, immer früh an die Box kamen, aus diesem Grund den letzten Abschnitt auf weichen Reifen in die Länge gezogen, auch wenn sie schon ziemlich abgenutzt waren. Dennoch waren sie schneller als die ersten Runden auf dem Medium."
"Diese Entscheidung hat sich bezahlt, sie erlaubte Fernando, vor Webber zu kommen und einen großartigen zweiten Platz nachhause zu fahren. Auch Felipe fuhr ein gutes Rennen. Das Problem an der linken hinteren Radmutter bei seinem zweiten Stopp ist schade, dies kostete ihn wertvolle Sekunden. Was den Rest betrifft, so haben die Mechaniker sehr gute Arbeit geleistet, mit Boxenstoppzeiten, welche mehr als respektabel waren."
"Wir können in Bezug auf die absolute Leistung noch nicht mit den Besten mithalten, und wir müssen viel arbeiten, um auf sie aufzuholen, besonders auf Strecken, auf denen die aerodynamische Effizienz den Unterschied ausmachen kann. Wir schließen die Lücke, aber wir müssen sogar noch mehr arbeiten. Alle in Maranello sind absolut entschlossen, dieses Ziel zu erreichen."

