• 12.04.2007 15:57

Ferrari freut sich auf die neuen Motoren

Ferrari klärt auf, warum man mit dem Motor im Heck von Kimi Räikkönens Ferrari in Sepang sorgsam umgehen musste

(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen und Felipe Massa werden in Bahrain mit zwei neuen Motoren ausgerüstet in das Rennwochenende starten. Was nach zwei absolvierten Grands Prix wie eine Standardmeldung klingt - da zu diesem Zeitpunkt der Motor ohnehin gewechselt wird - ist eine Erleichterung für die Ferrari-Truppe, denn gerade Räikkönens Motor war in Malaysia noch das Sorgenkind der Mannschaft.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen ging in Speang nur leicht gehandicapt in das Rennen

Ein direktes Motorproblem warf den Finnen dabei nicht zurück, auch der Verlust auf der Stoppuhr sei verhältnismäßig gering gewesen. "Wir testeten in der Woche vor Sepang und die Daten zeigten, dass das Auto gute Kühlungseigenschaften besitzt. Das Gesamtpaket verlor also nicht zu viel an Leistungsfähigkeit, auch wenn wir das Heck öffneten, um eine bessere Kühlung zu erreichen", erklärte Ferraris Chef der Motorenabteilung, Gilles Simon.#w1#

"Mit der Motorkühlung hatten wir also nicht wirklich Probleme", fuhr er fort. "Aber bei Kimi wurde der Motor in Melbourne überhitzt, weil es ein Leck in der Anflanschung vom Kühler an den Motor gab. In Sepang mussten wir also sicherstellen, dass der Motor etwas kühler läuft, damit wir das kompensieren konnten. Felipes Motor durfte daher etwas höhere Temperaturen fahren als Kimis."

Die Hitze in Malaysia war dabei aber nicht nur ein Nachteil. "Natürlich gibt es einen negativen Effekt der Hitze, aber auf der Plusseite steht, dass die Luft weniger dicht ist", fuhr Simon fort. "Für Malaysia hieß das, dass wir knapp 30 bis 40 PS weniger hatten als in Melbourne, die internen Komponenten des Motors, wie Kolben oder Ventile, aber auch viel weniger Belastungen hatten."

Weniger Belastungen hat momentan auch die gesamte Motorenabteilung für die Formel 1 bei Ferrari, da die Triebwerke dem Stand Ende der vergangenen Saison entsprechen müssen. "In unserem Fall ist es der Stand des drittletzten Rennens, in China", erklärte er. "Für das letzte Rennen in Brasilien setzten wir einen Motor ein, der nur dieses Rennen absolvieren brauchte. Danach bekamen wir eine Liste der Teile, die wir weiterhin optimieren konnten, um die beste Leistung bis 19.000 Umdrehungen pro Minute herauszuholen. Wir hatten also viel Arbeit."

"Aber nun ist der Motor fertig und wir stellen unsere Gruppe um, um weiterhin auf den Gebieten zu arbeiten, auf denen wir das dürfen", so Simon. Dazu gehört auch die Kraftstoffforschung. "'Shell' entwickelt weiterhin den Treibstoff für uns, das kann auch in Leistungsverbesserungen münden. Wir helfen nun auch beim GT-Programm aus und arbeiten auch am Motor für unsere künftigen Autos mit Jean-Jacques His."

Zurück zu Bahrain, wo die neuen Ferrari-Motoren stark belastet werden. "In Bahrain wird zu 70 Prozent einer Runde Vollgas gefahren, in Sepang waren es knapp über 60", so Simon. "Sakhir ist in dieser Beziehung die schwierigste Piste, die nicht eine Hochgeschwindigkeitsstrecke wie Monza ist. Sie ist härter als Barcelona, dabei war diese Strecke bis zum Umbau unsere Messlatte. Wir wissen, dass Sakhir nicht einfach ist, aber bei den Tests haben wir umgerechnet acht Renndistanzen mit vier Motoren gefahren."