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  • 24.03.2013 15:00

  • von Fabian Hust

Ferrari: Alonso mit gestutztem Flügel - Punkte für Massa

Während sich Felipe Massa in einem schwierigen Rennen noch wichtige WM-Punkte sicherte, war das Rennen für Fernando Alonso bereits vorzeitig gelaufen

(Motorsport-Total.com) - Für Fernando Alonso war der Große Preis von Malaysia bereits in der zweiten Kurve praktisch gelaufen, als er sich durch eine Berührung mit Sebastian Vettel den Frontflügel beschädigte. Doch anstatt an die Box zu kommen, um den hängenden Frontflügel zu wechseln, blieb der Ex-Weltmeister in der Hoffnung auf der Strecke, dass dieser halten und es ihm zu ermöglichen würde, wenige Runden später erst an die Box zu kommen, um gleichzeitig auf Trockenreifen zu wechseln.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Für Fernando Alonso war das 200. Rennen nach gerade einmal einer Runden gelaufen Zoom

Doch der Frontflügel löste sich bereits in der zweiten Runde vom Auto ab, rutschte unter den Unterboden, sodass Alonso machtlos in Richtung Kiesbett rutschte und dort aufgeben musste. Teamkollege Felipe Massa erwischte unterdessen einen schwierigen Start, konnte sich jedoch am Ende noch auf die fünfte Position retten.

"Der heutige Tag ist leider sehr unglücklich verlaufen", so Alonso. "Nachdem mir ein guter Start gelang, berührte ich Vettel in der zweiten Kurve. Es war eine Überraschung, ihn dort zu finden, er hielt beinahe an, und ich weiß nicht, mit welcher Geschwindigkeit er unterwegs war. Trotz der Tatsache, dass das Auto beschädigt war, schien es nicht allzu schlecht zu laufen, und zusammen mit dem Team entschieden wir uns dazu, weiterzufahren."

Warum Alonso mit kaputtem Frontflügel weiterfuhr

"Denn wenn wir sofort an die Box gekommen und dann in der dritten oder vierten Runde wieder an die Box gefahren wären, um Trockenreifen zu holen, so wären wir zu weit zurückgefallen und hätten definitiv die Chance verloren, an der Spitze ins Ziel zu kommen."

"Es ist ein Leichtes, diese Entscheidung zu kritisieren, aber zu dieser Zeit schien sie die richtige gewesen zu sein. Das war sicherlich schade, denn wir hätten hier mit den Red Bull kämpfen können. Die Umstände haben jedoch nicht geholfen."

"Abgesehen von der Entscheidung, die wir fällten, hat Pech jedoch auch schon eine Rolle gespielt. Man muss nur an Australien denken, wie viele Ausflüge es dort neben die Strecke ohne Konsequenzen gab, und selbst hier, als die ersten Autos auf der Strecke waren."

Für Massa waren die ersten Runden verkorkst

"Nun fokussieren wir uns bereits auf die kommenden Rennen in China und Bahrain, wo wir hoffen, bessere Arbeit zu leisten als im vergangenen Jahr, sodass wir in Europa mit so vielen Punkte wie möglich ankommen."

"Das heutige Rennen war wirklich kompliziert", so Massa. "Beim Start auf einem neuen Satz Intermediates auf einer Strecke, die stellenweise feucht und an anderen komplett trocken war, konnte ich keine gute Geschwindigkeit fahren und verlor in der ersten Runde Plätze an einige Fahrer. Vielleicht war es eine etwas riskante Entscheidung, den ersten Stopp für Trockenreifen nach vorne zulegen, denn die Strecke war immer noch feucht, und dies kostete mich Zeit."

"Auf der trockenen Strecke verbesserte sich das Auto dann, die Abnutzung der Reifen war nicht allzu exzessiv, und ich schaffte es, ein gutes Tempo zu gehen. Aber an diesem Punkt waren schon alle Hoffnungen auf die Zielankunft auf dem Podium verloren. Ich kann nicht sagen, dass ich mit diesem Ergebnis zufrieden bin, aber angesichts der ganzen Schwierigkeiten, die ich zu Beginn des Rennens hatte, bin ich glücklich, ordentlich Punkte geholt zu haben."

"Dieses Ergebnis hinterlässt natürlich angesichts der Startpositionen, die wir uns im Qualifying sicherten, einen bitteren Nachgeschmack", so Teamchef Stefano Domenicali. "Sobald Fernando mit Vettel kollidierte war es klar, dass es in seinem Rennen darum gehen würde, sich in der Rangfolge nach vorne zu kämpfen."

Das Risiko war es nicht wert

"Zu diesem Zeitpunkt hatten wir das Gefühl, dass sein Frontflügel halten könnte, und auf einer Strecke, die stark abtrocknete, riskierten wir es, ihn auf der Strecke zu lassen. Rückblickend betrachtet, hat dies nicht funktioniert. Wir wollten einfach versuchen zu verhindern, innerhalb von nur vier Runden zwei Stopps durchzuführen."

"Bei Felipe wuchs der Rückstand in den ersten Runden an, was seine Chancen limitierte, gegen Ende gegen die Gruppe der vier Fahrer vor ihm zu kämpfen. Angesichts des Leistungsniveaus unserer Gegner ist es nun wichtig, die Seite umzublättern. Wir müssen diesen Sonntag abhaken und ruhig die positiven und negativen Aspekte analysieren, denn unsere Hauptaufmerksamkeit liegt nun sofort auf dem Rennen in China."

"Für beide Fahrer beeinträchtigte der Anfang des Rennens den Ausgang des Rennens", so Pat Fry, Technischer Direktor des Teams. "Das ist wirklich schade, denn der Start war sehr viel versprechend. Die Berührung zwischen Alonso Vettel in der zweiten Kurve war eine unglückliche Episode. Wir wussten, dass sein Frontflügel beschädigt ist, aber das Auto schien immer noch konkurrenzfähig zu sein, und wir entschieden uns dazu, das Risiko einzugehen, auf der Strecke zu bleiben."

"Wir hätten definitiv auf Nummer sicher gehen und ihn an die Box rufen können, aber da wären wir hinter allen auf Regenreifen gelandet und hätten sogar noch mehr Zeit beim nächsten Boxenstopp verloren, um Trockenreifen aufzuziehen. Rückblickend können wir sagen, dass es das Risiko nicht wert war."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Malaysia


"Im Nassen hatte Felipe mit der richtigen Balance zu kämpfen, und das hat seine Chancen beeinträchtigt, um eine Position auf dem Podium zu kämpfen. Als es erst einmal trocken war, verbesserten sich seine Rundenzeiten. Er fuhr definitiv ein gutes Rennen, das es ihm ermöglicht hat, nützliche Punkte einzufahren."