• 29.08.2010 19:29

  • von Fabian Hust

Ferrari: Alonso abgeschossen - Massa makellos

Während Fernando Alonso zunächst abgeschossen wurde und sich dann selbst aus dem Rennen bugsierte, fuhr Felipe Massa fehlerfrei auf Rang vier

(Motorsport-Total.com) - Die Hoffnungen von Fernando Alonso auf ein gutes Ergebnis beim Großen Preis von Belgien wurden früh zunichte gemacht, als ausgerechnet Rubens Barrichello bei seinem Jubiläumssennen in der ersten Runde den Ferrari-Piloten abschoss.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Rubens Barrichello

Fernando Alonso konnte trotz des heftigen Crashs weiterfahren

Wie durch ein Wunder konnte Alonso seine Fahrt nach einem Reparaturstopp fortsetzen, drehte sich anschließend jedoch sieben Runden vor Ende des Rennens von der Strecke und musste aufgeben, als er auf einem nassen Randstein ausrutschte. Teamkollege Felipe Massa wurde unterdessen Vierter.#w1#

"Ich denke, dass dies ein positives Ergebnis ist", so Massa. "Man muss bedenken, wie das Rennen verlaufen ist, und die Unfälle, welche Vettel und Button aus dem Spiel gebracht haben. Wir können sogar sagen, dass wir etwas Glück gehabt haben. An diesem Wochenende waren Red Bull und McLaren stärker als wir, aber wir haben als Team gut gearbeitet, fällten vor und während des Rennens die richtigen Entscheidungen."

"Unser Setup war im Trockenen etwas effizienter, während wir im Nassen etwas zu leiden hatten, speziell im mittleren Sektor. In den ersten beiden waren wir hingegen ganz konkurrenzfähig."

"Nun machen wir uns auf den Weg nach Monza, zu unserem Heimrennen. Wir hoffen, dass wir auf einer Strecke, auf der die Geschwindigkeit und die Stabilität beim Bremsen eine Menge zählt, gut abschneiden. Wir werden weiterhin bis zum Ende kämpfen, selbst wenn die Situation in der Meisterschaft nun noch schwieriger ist."

"Das erste von sieben 'Finalen' lief für mich und für zwei der fünf Finalisten schlecht", so Alonso. "Die verbleibenden Zwei haben das maximale Ergebnis erzielt. Das bedeutet, dass wir woanders den Boden gutmachen müssen, den wir heute verloren haben."

"Am Start machte ich sofort ein paar Plätze gut, und die Anzeichen deuteten darauf hin, dass ich ein gutes Rennen haben würde. Dann fand ich mich selbst zur falschen Zeit am falschen Ort, als Rubens sein Auto beim Bremsen nicht kontrollieren konnte und in mich hinein krachte."

"Ich kam direkt zurück an die Boxen, um die Reifen zu wechseln und überprüfen zu lassen, ob das Auto in Ordnung ist. Als wir die Intermediates montierten, erwartete ich anhaltenderen und stärkeren Regen, aber das war nicht der Fall. Gestern hatten wir auf Regen gehofft, aber als er kam, war es schon zu spät, als dass er mir genutzt hätte."

"Im Gegenteil, er hielt mich davon ab, die Chance zu haben, jene Autos zu überholen, welche an die Box kommen mussten, um die weichen Reifen aufzuziehen. Dann flog ich von der Strecke, als ich über einen Randstein fuhr. Da war mein Rennen vorbei. Das ist schade, selbst wenn die Punkte, welche ich nachhause gebracht hätte, nicht viele gewesen wären. Es ist sehr enttäuschend, denn dies ist ein schlechtes Ergebnis. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich meine Chancen auf den Gewinn des Titels aufgegeben habe."

"Dieses Wochenende hat für uns definitiv nicht gut geändert", so Teamchef Stefano Domenicali. "Felipes vierter Platz am Ende eines makellosen und fehlerfreien Rennens unter Bedingungen, die alles andere als einfach waren, ist jedoch ein wichtiges Ergebnis. Fernandos Rennen wurde von der ersten Runde an beeinträchtigt, als er ungewollt Opfer eines Unfalls wurde. Obwohl er sich seinen Weg in der Rangfolge nach vorne kämpfte, landete er bei einer Art Zwischenfall neben der Strecke, der in einem Regen-Rennen leicht passieren kann."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Belgien, Sonntag


"Abgesehen davon müssen wir zugeben, dass unsere Leistung bei diesem Grand Prix nicht unseren Erwartungen genügt hat, und einen positiven Trend unterbrochen hat, der vor ein paar Rennen begann. Wir müssen schnell verstehen, warum das so ist, und die notwendigen Gegenmaßnahmen treffen."

"Die Situation in beiden Meisterschaften ist sicherlich schwieriger, aber es ist für uns immer noch nicht unmöglich, unsere Ziele zu erreichen. Jene mit einem Kurzzeitgedächtnis möchte ich daran erinnern, dass wir uns vor drei Jahren in einer viel schlechteren Situation befunden haben, und wir alle wissen, wie es am Ende ausgegangen ist."

"Felipe hatte ein gutes Rennen", so Chefingenieur Chris Dyer. "Er hat sich immer aus dem Ärger raus gehalten und traf die richtigen Entscheidungen, brachte ein gutes Ergebnis nachhause. Man muss unser Leistungsniveau bei diesem Grand Prix berücksichtigen, das definitiv nicht unseren Erwartungen entsprochen hat."

"Auf der anderen Seite der Garage ist die Stimmung jedoch von großer Enttäuschung, denn die mangelnden Punkte beeinträchtigen Fernandos Chance im Kampf um den Titel ernsthaft. Sein Kampf war schnell aufgrund der Kollision mit Barrichello eine Aufholjagd, die bedeutete, dass er sofort an die Box kommen musste."

"An diesem Punkt riskierten wir, Intermediates aufzuziehen, denn wir hatten nichts zu verlieren. Aber dann mussten wir ihn erneut an die Box holen, um auf Trockenreifen zu wechseln. Er arbeitete sich gut nach vorne, aber schlussendlich flog er im Nassen von der Strecke, was die letzte Chance auf Punkte zunichtemachte. Klarerweise gibt es viel Arbeit zu erledigen, um die verbleibenden sechs Rennen der Saison so gut wie möglich in Angriff zu nehmen."