• 07.07.2018 20:25

  • von Rebecca Friese & Edd Straw

Fernando Alonso: Das ist wieder das Sauber-Team von 2012

McLaren-Pilot Fernando Alonso muss sich immer öfter mit Sauber-Rookie Charles Leclerc messen und ruft aus: "Es gibt keine kleinen Teams mehr"

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso gegen Michael Schumacher, Fernando Alonso gegen Lewis Hamilton, Fernando Alonso gegen Sebastian Vettel - solch epische Duelle liegen bereits weit in der Vergangenheit. In der Formel-1-Saison 2018 heißt es dafür immer öfter: Fernando Alonso gegen Charles Leclerc. Denn der Sauber-Rookie mischt gerade dermaßen das Mittelfeld auf, dass man selbst mit einem McLaren manchmal das Nachsehen hat. Wer hätte das nach Saubers Seuchenjahren gedacht?

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Charles Leclerc

Altmeister gegen Rookie: Fernando Alonso misst sich mit Charles Leclerc Zoom

"Sie haben wenig Budget und wenig Ressourcen, sind aber trotzdem konkurrenzfähig", zeigt sich Alonso deswegen sogar erfreut. "Es ist wie 2012, als sie sogar ein paar Podiumsplätze holen könnten. Ich weiß nicht, ob das für sie auch in diesem Jahr möglich sein wird. Aber sie gehen auf jeden Fall in die Richtung."

Vor sechs Jahren war Sauber tatsächlich noch das sechsbeste Team. Das hatte man unter anderem drei Podest-Besuchen von Sergio Perez und dem Sensations-Podium von Kamui Kobayashi beim Heimrennen in Suzuka zu verdanken. In den vergangenen Jahren kämpften die Schweizer allerdings am Ende des Feldes weit abgeschlagen nur noch ums Überleben.

Die Wiederauferstehung des Teams ist auch der engeren Zusammenarbeit mit Ferrari zu verdanken. Das hat im Fahrerlager noch immer einen bitteren Beigeschmack. Auch Haas steht schon seit Saisonbeginn in der Kritik, eine Kopie der Italiener auf die Strecke zu schicken. Darauf hatte nicht zuletzt Alonso hingewiesen.

"In Australien habe ich etwas über Hass gesagt", verteidigt er sich heute. "Und seitdem wirkt es, als hätte nur Alonso etwas über Haas gesagt und alle haben es kopiert. Es fällt auf, dass Haas und Sauber dem Mittelfeld etwas voraushaben. Sie profitieren von der Erfahrung, die Ferrari hat. Das ist aber gut für die Formel 1 und für sie selbst."

Dem jungen Leclerc ein Lehrmeister in Rad-an-Rad-Duellen zu sein, macht ihm also nichts aus. Er selbst konnte schon früh in seiner Karriere gegen einen Schumacher antreten, der damals noch kein Rekordweltmeister war.

"Für McLaren und die anderen ist das eine Motivation, noch härter zu arbeiten", sagt er außerdem. "Es gibt keine kleinen Teams mehr. In Q1 kann jeder mal ausfallen. Heute war es eine Renault. Das hätte man sich nach Australien oder China auch nicht gedacht. Ich glaube, das macht den Sport interessanter. Alles ist eng beisammen - das ist für alle gut!"