• 03.09.2006 13:28

F3-Euroserie: Achterbahnfahrt für Sebastian Vettel

(Motorsport-Total.com/sid) - Nur eine Woche nach seinem sensationellen Formel-1-Debüt hat BMW Junior Sebastian Vettel in Zandvoort alle Höhen und Tiefen des Rennsports erlebt. Erst landete der 19 Jahre alte Himmelsstürmer aus Heppenheim am Samstag im ersten von zwei Läufen der Formel-3-Euroserie unsanft auf dem Boden der Tatsachen, als er durch einen Ausrutscher ins Kiesbett einen bösen Rückschlag im Titelrennen erlebte. Am Sonntag betrieb er dann zumindest erfolgreich Schadensbegrenzung, als er unwiderstehlich vom vorletzten Startplatz auf Rang zwei nach vorne fuhr.

Sein Rückstand auf Teamkollege Paul di Resta aus Großbritannien hat sich dennoch von vorher sechs auf jetzt zwölf Punkte verdoppelt (59:71). Bei drei noch ausstehenden Rennwochenenden mit insgesamt sechs Läufen hat Vettel allerdings weiter Chancen auf den Titel, bevor er möglicherweise in der kommenden Saison zum etatmäßigen Formel-1-Testpiloten beim BMW Sauber F1 Team aufsteigt.

"Das Rennen hat viel Spaß gemacht, auch wenn es am Anfang im Nassen extrem schwierig war. Leider hat es nicht ganz für Platz eins gereicht", meinte Vettel nach seinem Husarenritt am Sonntag: "Dieses Resultat ist natürlich gut für die Meisterschaft."

Am Samstag hatte er sich für die Beförderung nicht unbedingt empfohlen. Gleich zweimal kam er beim 13. Saisonlauf in seinem Dallara-Mercedes von der Strecke ab und musste das Rennen vorzeitig beenden. Di Resta zog daraus den größtmöglichen Nutzen, weil er mit seinem souveränen Sieg von der Pole Position insgesamt 11 Meisterschaftszähler sammelte. Bei seinem vierten Saisonsieg verwies di Resta Markenkollege Giedo van der Garde (Niederlande) mit 1,7 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei.

Am Sonntag drehte sich das Bild aber wieder. Während Vettel bei noch feuchter Strecke das Risiko einging, mit Trockenreifen zu starten, setzte der Brite auf Regenreifen, mit denen er am Ende bei abtrocknender Piste chancenlos war und nur Platz 14 belegte. Vettel dagegen brannte ein regelrechtes Feuerwerk ab und biss sich in der Schlussphase nur an Charlie Kimball (USA/Dallara-Mercedes) die Zähne aus.