F1 TV: Liberty erzielt Durchbruch mit Fernsehstationen in Kernländern

Liberty kann einen Erfolg vorweisen: Ab der Formel-1-Saison 2019 wird es F1 TV auch in den wichtigen Ländern Großbritannien und Italien geben

(Motorsport-Total.com) - In Deutschland und 56 weiteren Ländern ist das Bezahlformat F1 TV bereits seit einigen Monaten verfügbar, in anderen Ländern allerdings aufgrund der Vertragssituation noch nicht. Das ändert sich jedoch zumindest im Falle Großbritanniens und Italiens und auch weiteren Ländern ab der Formel-1-Saison 2019.

Titel-Bild zur News: F1 TV Pro

F1 TV wird 2019 in weiteren Ländern verfügbar sein Zoom

Das bisherige Vertragswerk garantierte den dortigen Fernsehstationen, die für die Rechte viel Geld auf den Tisch legen, Exklusivrechte. Chase Carey fand dafür eine passende Verhandlungstaktik: Statt mit F1 TV gegen die Fernsehsender zu arbeiten, holte er sie einfach mit ins Boot. "Wir haben uns mit unseren traditionellen Fernsehpartnern zusammengeschlossen, um mit ihnen gemeinsam unsere Over-the-Top-Plattform zu bewerben", sagt der Formel-1-Chef. Wie die Lösung genau aussieht, verrät er aber nicht.

Er sieht jedenfalls gar keinen wirklichen Wettbewerb zwischen der Online-Streamingplattform und dem linearen Fernsehen: "Unser Produkt richtet sich an die Hardcore-Fans, die bereit sind, für eine umfassendere Berichterstattung als im traditionellen linearen Fernsehen zu bezahlen. Ich denke, dass jedem geholfen ist, wenn man die Nachfrage nach einem Produkt befriedigen kann." F1 TV lockt neben dem normalen Streaming-Angebot mit eigenen Onboard-Kanälen und weiteren Features.

Und es soll noch viel mehr kommen, verspricht Carey: "Das ist ein Projekt, das auf mehrere Jahre ausgerichtet ist, bis wir es dort haben, wo wir es hinbekommen wollen. Ich würde sagen, dass wir jetzt zum Ende des Jahres ein Produkt im Beta-Status haben."

Die Einführung von F1 TV war von einigen Problemen überschattet. Erst war der Dienst nicht für Saisonauftakt fertig. "Damit es wirklich sein Potenzial erfüllt, muss man ein Angebot für die ganze Saison und nicht für einzelne Rennen bereitstellen", bemerkt der US-Amerikaner. Dann gab es technische Probleme bei den ersten Rennen. Das hastig eingeführte Produkt konnte sein Versprechen nicht halten. "Wir hatten mehr technische Bugs als wir es gehofft hatten", bestätigt Carey.

"Damit es wirklich sein Potenzial erfüllt, muss man ein Angebot für die ganze Saison und nicht für einzelne Rennen bereitstellen." Chase Carey

Mittlerweile läuft die Plattform vergleichsweise flüssig und Liberty denkt bereits an die nächsten Schritte: "2019 werden wir erstmals mit einem wirklichen kommerziellen Angebot in den Markt treten. Es war extrem wichtig, mobile Geräte einzubeziehen. Viele Menschen verfolgen die Rennen nicht mehr an Bildschirmen, sondern auf mobilen Endgeräten. Und erst seit September decken wir diese ab."

"2018 war mehr ein Jahr, um uns auf den kommerziellen Launch vorzubereiten", konstatiert der 64-Jährige. "Nächstes Jahr wird das erste wirkliche Jahr sein. Der Content wird weiter verbessert werden und wir werden über die kommenden Jahre beständig etwas hinzufügen und immer mehr Breite und Tiefe bieten. Wir sind noch in das Rollout-Phase in verschiedenen Ländern. In manchen werden wir es aggressiv bewerben."