F1-Training Baku 2021: Perez Schnellster, Mercedes weit abgeschlagen

Die langsamen Kurven tun Mercedes weh und helfen Ferrari, Bestzeit fuhr am Freitag beim Grand Prix von Aserbaidschan aber Red-Bull-Pilot Sergio Perez

(Motorsport-Total.com) - Sergio Perez hat sich beim Grand Prix von Aserbaidschan in Baku 2021 die Bestzeit im Freitagstraining gesichert. Der Red-Bull-Pilot war im zweiten Freien Training um 0,101 Sekunden schneller als sein Teamkollege Max Verstappen. Somit lagen am Ende zwei Red Bulls vor zwei Ferraris.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez sicherte sich die Bestzeit im zweiten Freien Training in Baku Zoom

Dabei war Verstappen mit dem Fahrverhalten seines RB16B nicht zufrieden. Am Vormittag hatte er noch Bestzeit erzielt, doch am Nachmittag beschwerte er sich über fehlenden Grip in den langsamen Kurven, besonders an der Vorderachse. "Verglichen mit heute Vormittag ist das wie Tag und Nacht", berichtete der Niederländer.

Immerhin: Die Rundenzeiten von Mercedes (Baku-Sieger 2018 und 2019) waren noch wesentlich schlechter als die von Red Bull. Lewis Hamilton belegte mit 1,041 Sekunden Rückstand den elften, Valtteri Bottas mit 2,069 Sekunden Rückstand den 16. Platz. Möglich, dass das wie schon in Monaco am Reifenmanagement lag.

Bei Red Bull freut man sich vordergründig über Perez' "beste Session des Jahres", wie Teamchef Christian Horner in einem Interview mit 'Sky' sagt. Und: "Mercedes tut sich im langsamen Teil der Strecke schwer. Ferrari kommt gerade dort extrem gut zurecht. Lewis' Longrun sah nicht schlecht aus. Aber es gibt ein paar Kurven, in denen sie Schwierigkeiten haben."

Ferrari hatte eigentlich nicht erwartet, in Baku so konkurrenzfähig zu sein wie in Monaco. Doch in den beiden Trainings lief es zumindest dem Ergebnis nach ähnlich gut. Allerdings mit einem kleinen Wermutstropfen: Charles Leclerc crashte im FT2 in Kurve 15 in die Barriere. Das kostete einen Frontflügel, aber zumindest keine wertvolle Trainingszeit.

Aston Martin konnte am Freitag in Baku noch nicht an die starke Leistung von Monaco anknüpfen. Lance Stroll (+1,697) wurde FT2-14., unmittelbar vor Sebastian Vettel (+1,766). Teamchef Otmar Szafnauer glaubt nicht, dass Vettel schon auf 100 Prozent ist. "Monaco", sagt er, "ist ein bisschen ein Ausreißer. Aber wir werden versuchen, genau darauf aufzubauen."

Für Mick Schumacher verlief das zweite Freie Training nicht nach Wunsch. Gleich zu Beginn wurde ein Problem mit dem Öldruck festgestellt, weshalb er lange an der Box stand. "Die Motorenleute glauben, es ist nur ein Sensor", meinte Haas-Teamchef Günther Steiner im 'ORF'-Interview direkt vom Kommandostand.


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Später verbesserte Schumacher seine Zeit auf 1:46.095 Minuten, er blieb damit aber eine halbe Sekunde hinter Nikita Masepin zurück. Die beiden belegten die Positionen 18 und 19. Das technische Problem war da aber immer noch präsent: "Wir haben die Sensoren gewechselt, das Gehäuse gewechselt, aber der Öldruck ist immer noch instabil", berichtete Steiner.

Bereits im ersten Training hatte Masepin den Mechanikern mit einem kleinen Crash etwas Arbeit beschert. "Er hat gesagt, es war sein Fahrfehler. Wir mussten das Getriebe wechseln, weil die Crashbox hinten gebrochen war. Deswegen haben wir jetzt schon das Renngetriebe drinnen", bestätigt Steiner.

Unklar bleibt vorerst, warum Nicholas Latifi (20./Williams/+4,868) schon nach zwölf Minuten ausgangs Kurve 15 ausrollte. Im britischen Fernsehen wurde berichtet, dass sich seine Powerunit in den Notfallmodus begeben und von selbst abgeschaltet habe. Die Session musste für sieben Minuten unterbrochen werden, um den Williams zu bergen.