• 06.06.2006 21:57

Erste richtige Bewährungsprobe für Toyotas B-Auto

Nach dem starken, aber schwierig einzuschätzenden Rennen in Monaco stellt Silverstone den ersten richtigen Auftritt von Toyotas neuem TF106B dar

(Motorsport-Total.com) - Bis zu seinem Ausfall lag Jarno Trulli in Monaco auf dem dritten Platz, während Ralf Schumacher als Achter gerade noch so in die Punkteränge rutschte - an und für sich ein gelungener Einstand für Toyotas neuen TF106B. Allerdings war die Pace nicht so beeindruckend wie die Optik am Renntag, weshalb das japanisch-deutsche Team gespannt auf die erste echte Bewährungsprobe in Silverstone wartet.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Toyota möchte in Silverstone das Potenzial des TF106B endlich aufdecken

"Nach Monaco", erklärte Technikchef Pascal Vasselon, "ist Silverstone nun eine bessere Möglichkeit, die Performance des TF106B auf einer Hochgeschwindigkeitsstrecke einzuschätzen. Die Strecke ist von der Charakteristik her ähnlich wie Barcelona, hat viele lang gezogene Kurven. Dadurch muss man in der Aerodynamik die gleichen Kompromisse eingehen. Wir fahren einerseits viel Abtrieb, müssen aber gleichzeitig den Luftwiderstand auf den Geraden so niedrig wie möglich halten."#w1#

Untersteuern ist in Silverstone Gift

"Ob es regnet, muss man kurzfristig beobachten." Pascal Vasselon

"Barcelona hat keine so schnellen Richtungswechsel wie Becketts, daher müssen wir das Untersteuern auskurieren, um Stabilität zu erreichen. Wie in Barcelona orientieren wir uns auch diesmal im härteren Bereich der Reifenmischungen, aber in Großbritannien werden wir den Regenreifen mehr Aufmerksamkeit als sonst schenken! Von den Temperaturen bekommt man auch eine Woche im Voraus schon einen guten Eindruck, aber ob es regnet, muss man kurzfristig beobachten", so der Franzose.

Auch Schumacher hat das Wetter genau im Auge: "Man kann nicht über den britischen Grand Prix sprechen, ohne das Wetter zu erwähnen", sagte er. "Da wir dieses Jahr um einen Monat früher - im Juni statt am traditionellen Juli-Termin - in Silverstone fahren, spielt die Wettervorhersage in unseren Vorbereitungen eine große Rolle. Das Team beschäftigt sich jedenfalls mehr als sonst mit Regenstrategien. Man muss sich deswegen auch im Setup alle Optionen offen lassen."

"Sogar im Trockenen kann der Wind ein Faktor sein, weil die Umgebung so flach ist", fügte der Deutsche an. "Die erste Hälfte der Strecke ist besonders anfällig für Windrichtungswechsel, was eine schnelle Runde durchaus beeinträchtigen kann. Es war schwierig, den TF106B in Monaco richtig zu evaluieren, aber in Silverstone wird sich uns ein klareres Bild bieten. Ich bin sicher, dass nun auch unsere Resultate bald besser werden."

Trulli zählt Silverstone zu seinen Lieblingsstrecken

"Es ist eine Herausforderung, ein Setup für eine ganze Runde zu finden." Jarno Trulli

"Silverstone", gab Trulli zu Protokoll, "ist eine lange und anspruchsvolle Strecke aus fahrerischer und ingenieurstechnischer Sicht. Es ist eine Herausforderung, ein Setup für eine ganze Runde zu finden, denn die Strecke hat von jedem Kurventyp etwas. Man braucht Traktion für die langsamen Ecken, aber auch aerodynamische Effizienz in den schnellen Passagen. Becketts macht als Kurve am meisten Spaß, aber wenn man schnell sein will, muss man überall das Herz in die Hand nehmen."

"Um auf die Gegebenheiten der Strecke angemessen reagieren zu können, muss die Balance optimal sein, denn nur dann kann man als Fahrer ans Limit gehen. Monaco war nicht die richtige Strecke, um den TF106B einzuschätzen, aber das Fahrverhalten war gut. Auch bei den Tests war es recht viel versprechend. Ich bin zuversichtlich, dass wir einen Fortschritt machen werden, aber viel kann man noch nicht sagen. Wir hoffen jedenfalls auf ein starkes Wochenende - und ich könnte ein bisschen Glück gebrauchen", meinte er abschließend.