• 27.07.2013 17:29

  • von Stefan Ziegler

Enttäuschung bei Marussia: "Wir sind langsamer als sonst"

Fast eine halbe Sekunde langsamer als die direkte Konkurrenz: Bei Marussia ist die Enttäuschung nach dem Qualifying von Budapest regelrecht spürbar

(Motorsport-Total.com) - Jules Bianchi auf Platz 21, Max Chilton auf Platz 22. Das ist die ernüchternde Marussia-Bilanz nach dem Qualifying in Ungarn. Der russisch-britische Rennstall hat also wieder einmal komplett die letzte Startreihe für sich gebucht und blieb damit deutlich hinter den eigenen Erwartungen zurück. Vor allem, weil die direkte Konkurrenz von Caterham fast eine halbe Sekunde schneller war. Und das ist viel.

Titel-Bild zur News: Jules Bianchi

Marussia als Schlusslicht in Ungarn: Jules Bianchi war nur schneller als Max Chilton Zoom

"Mit unserer Situation sind wir natürlich alles andere als zufrieden", sagt Teamchef John Booth. "Wir sind aber ohnehin nicht mit hohen Erwartungen hierher gereist. Die Abtriebsanforderungen und die hohen Temperaturen bedeuten nämlich, dass wir mit unserem aktuellen Paket im Nachteil sind. Das heißt aber nicht, dass wir nicht hart gearbeitet haben, um das Auto bestmöglich zu verbessern, um aufzuholen."

"Leider hat keiner unserer Fahrer im Qualifying eine saubere Runde erwischt. Wir sind trotzdem langsamer als sonst", erklärt der Brite. Nun gelte es, das Beste aus der Situation zu machen. "Am Sonntag wird das Team noch mehr strapaziert als sonst, vor allem natürlich die Fahrer. Wir erwarten nämlich sehr hohe Temperaturen. Ich bin mir aber sicher, dass trotzdem alle einhundert Prozent geben werden."

Marussia langsamer als erwartet

Für den Moment überwiegt bei Marussia aber die Enttäuschung. Auch bei Bianchi, der Chilton mal wieder sicher im Griff hatte. Er war 0,210 Sekunden schneller als sein Teamkollege, meint aber: "Wir sind nicht, wo wir zu diesem Zeitpunkt des Wochenendes sein sollten. Ich denke, uns steht morgen ein harter Kampf ins Haus. Und das auf einer Strecke, die von sich aus ziemlich fordernd ist."

"Ich habe zwar auf meiner schnellsten Runde in der letzten Kurve einen Fehler gemacht und ein paar Zehntel verloren, doch es hätte eh nicht gereicht, um vor Caterham zu landen", sagt der Franzose. Es sei aber nicht alles schlecht. "Wir haben an diesem Wochenende einige Fortschritte gemacht. Wir hätten aber mehr aus dem Auto herausholen müssen", meint Bianchi. "Das ist uns nicht gelungen."


Fotos: Marussia, Großer Preis von Ungarn


"Der Sonntag wird für alle eine harte Erfahrung. Wir müssen einfach an unsere Strategie glauben, damit wir am Ende das richtige Ergebnis einfahren", so der Marussia-Pilot abschließend. Sein Stallgefährte Chilton spricht indes schon jetzt von einem "ziemlich harten Wochenende". Er meint: "Wir mussten darum kämpfen, dem Auto jedes noch so kleine Bisschen an Leistung zu entlocken."

Wieder eine Niederlage gegen Caterham

"Leider reichte das nicht aus, um vor den Caterham-Fahrzeugen ins Rennen zu gehen. Positiv stimmt mich jedoch meine Leistung im Vergleich zu der meines Teamkollegen. Vor allem, wo uns ein Fehler unterlaufen ist, der mich auf meiner schnellsten Runde Zeit gekostet hat. Mein Ziel war, mich im Qualifying zu steigern. Es ist schön, dass sich die harte Arbeit in diesem Bereich bezahlt macht."

Was aber nichts an einer Tatsache ändere: "Das Rennen am Sonntag wird hart", sagt Formel-1-Neuling Chilton. "Ich bin allerdings zuversichtlich, dass wir noch etwas an Boden gutmachen können - mit einer guten Strategie und mit einer verbesserten Rennpace." Ob das gelingt? In den Freien Trainings schienen am HUngaroring die Caterham-Piloten stets die bessere Figur abzugeben...